EVZ-Doppelpack schockt HCD
Zug fertigt Davos in 26 Sekunden ab

Gerade einmal 26 Sekunden benötigt der EV Zug gegen Davos, um zwei Tore zu schiessen und die Partie zu drehen. Der SCB baut im Berner Derby seine Siegesserie in letzter Sekunde weiter aus. Hier gehts zum Roundup.
Publiziert: 20.12.2019 um 22:14 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2019 um 23:12 Uhr
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Nur gerade einmal 26 Sekunden benötigt Zug um das Spiel zu drehen.
Foto: keystone-sda.ch
Eishockey-Redaktion

Zug – Davos 4:2

Wenn der EVZ etwas nicht unbedingt leiden mag, ist es bissige und physische Gegenwehr. Gepaart mit einem 0:1-Rückstand gegen den wirbligen HCD ist es eine Nervenprobe für die Zuger. Als sie nach dem Gegentreffer im Boxplay eine weitere Strafe kassieren, lässt Captain Diaz kurz seinen Unmut an Lindgren raus: Denn der HCD-Topskorer verstärkt sein Fallen bei Albrechts Haken – unnötigerweise.

Diesmal aber lassen sich die Zuger nicht von den Emotionen den Fokus nehmen. Sie antworten mit einem Doppelschlag innert 26 Sekunden, reissen damit die Führung an sich und entreissen den zuvour souveränen Bündnern das Spiel. So agil sie in der Offensive sind, so passiv stehen sie bei diesen beiden Gegentreffern im Slot.

Seine ansteigende Formkurve bestätigt Oscar Lindberg. Der Schwede hatte im Oktober und November während 14 Partien nicht getroffen und seine Rolle irgendwie nie richtig gefunden. «Jetzt muss ich einen Weg finden, noch produktiver zu sein», sagte er vor zwei Wochen im BLICK. Das hat Lindberg offensichtlich. Gestern glänzt er mit zwei Toren, sogar ein Hattrick wäre dringelegen, in der 25. Minute vergibt er noch einen Hochkaräter. Damit ist der 28-Jährige bei sechs Treffern in den letzten fünf Spielen angelangt.

Und die Davoser? Nach einigen Siegesserien und verheissungsvollen Wochen reihen sie nun in dieser Saison erstmals drei Niederlagen aneinander.

Der Beste: Lindberg (Zug). Bestätigt seine ansteigende Formkurve.

Die Pflaume: Jung (Davos). Sein Einsteigen ist gefährlich, weil grenzwertig: Doch beide Checks – gegen Klingberg und Langenegger – werden nicht geahndet.

Tore: 13. Herzog (Baumgartner, Ambühl/PP) 0:1. 27. Zehnder (Schlumpf) 1:1. 28. Lindberg (Martschini, Thorell) 2:1. 49. Lindberg (Alatalo/PP) 3:1. 56. Klingberg (SH!/ins leere Tor) 4:1. 59. Corvi (Nygren) 4:2.

Den Ticker zum Nachlesen gibts hier.

SCL Tigers – Bern 1:2 n.V.

Was hat Heinz Ehlers wieder gemurrt und geknurrt. Gar nichts sei das gewesen, schimpfte der Langnauer Trainer nach dem erknorzten 2:1-Sieg am Dienstag gegen Schlusslicht Rapperswil-Jona. «Ich schäme mich für diese Leistung, das muss ich ehrlich sagen.»

Wie immer, wenn Ehlers auf Rumpelstilzchen macht, präsentieren sich die Emmentaler in der Folge wie verwandelt. So auch gegen Bern. Doch wie am Dienstag die ZSC Lions, rennen auch die Tigers lange vergeblich an, scheitern immer wieder am glänzenden SCB-Goalie Tomi Karhunen.

Erst der 31. Schuss landet im Berner Tor. Da läuft bereits die 50. Minute. Berns Thomas Rüfenacht handelte sich zuvor eine Strafe ein, behinderte Tigers-Topskorer Harri Pesonen.

Der Finne, der das 1:0 vorbereitet, steht auch sechs Minuten später im Fokus. Wieder kann Langnau in Überzahl agieren. Wieder sitzt Rüfenacht auf der Strafbank. Doch nur 52 Sekunden. Dann erfinden die Unparteiischen Nicolas Fluri und Mark Lemelin eine Strafe gegen Pesonen. Der Finne muss wegen eines Stockschlags an Karhunen raus. Bloss: Das war nichts!

Bitter für Langnau: Nur 10 Sekunden später gleicht Calle Andersson bei vier gegen vier Feldspielern aus. «Doppelt unglücklich, dass die Scheibe vor dem 1:1 noch beim Schiedsrichter abprallte», sagt Tigers-Back Sebastian Schilt. «Die Strafe war sicher entscheidend», ergänzt Tigers-Coach Ehlers. «Wir hätten das 2:0 erzielen können. Das ganze Spiel über wurde sehr kleinlich gepfiffen. Aber beidseitig.»

In der Tat: Die beiden Teams zeigen eine starke Partie. Die Unparteiischen aber können die Pace nicht mithalten, sorgen mit Kompensationsentscheiden für Kopfschütteln und übersehen klare Strafen (Check an SCB-Stürmer Pestoni)

«Ich bin enttäuscht, aber es war eines unserer besten Spiele seit langem», sagt Ehlers. Langnau bleibt trotz der Pleite über dem Strich. Und auch der SCB liegt nach dem fünften Sieg in Serie auf einem Playoff-Platz.

Langnau holt einen fünften Ausländer. Eero Elo (29), der im Sommer nach Lukko (Fi) wechselte, kehrt bis Saisonende zurück, wird fremdfinanziert.

Der Beste: Tomi Karhunen (SCB): Der Finne im Tor hält 36 von 37 Schüssen. Überragende Fangquote von 97,30 %.

Die Pflaumen: Mark Lemelin/Nicolas Fluri (Zebras): Unsägliche Kompensations-Entscheide statt klare Linie. Schwach!

Tore: 50. Maxwell (Pesonen/PP) 1:0. 56. Andersson 1:1. 62. Moser (Rüfenacht) 1:2.

Den Ticker zum Nachlesen gibts hier.

Fribourg – ZSC Lions 0:3

Gegen alle andern NL-Teams konnte Fribourg mindestens einmal gewinnen in dieser Saison – nur die Lions liegen den Drachen noch immer schwer im Magen. Die Zürcher, wieder mit Lukas Flüeler, der erstmals seit seinem 107-Sekunden-Einsatz und drei Gegentoren am Nikolaustag gegen Rapperswil, im Löwentor steht, sind geduldiger und nutzen ihre Chancen. Spätestens als ZSC-Topskorer Garrett Roe mit seinem 10.Saisontreffer auf drei Längen erhöht, ist die Partie gelaufen.

Der Ausfall: Gottéron-Topskorer David Desharnais prallt nach 38 Minuten mit seinem Mitspieler Daniel Brodin zusammen, fällt mit dem Kopf aufs Eis und muss die Partie frühzeitig beenden. Wohl auch kein Spengler-Cup für den Kanadier!

Der Beste – Lukas Flüeler (ZSC Lions) 3. Saison-Shutout und ein Assist. Stark!

Die Pflaume – Daniel Brodin (Fribourg) schaltet seinen Topskoreraus.

Tore: 35. Suter (Pettersson, Roe/PP) 0:1. 39. Siegrist (Krüger, Sutter) 0:2. 51. Roe (Flüeler).

Den Ticker zum Nachlesen gibts hier.

Lausanne – Genf-Servette 2:4

9600 Fans (ausverkauft)

In den bisherigen 3 Genferseederbies gab es nur einen Sieger. Die Genfer gewannen alle, zwar knapp aber verdient. In der 4. Ausgabe gibt Lausanne nun ein klares Zeichen und dominiert das Spielgeschehen. Trainer Ville Peltonen besetzt die Blöcke neu und diese Massnahmen scheinen Ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Der schwedische Abwehrchef Jonas Junland wurde sogar aus dem Team verbannt. Wie lange wird sich noch zeigen. Zur Spielmitte, als Lausanne verdient 2:0 führt, bringen die Gäste eine gehässige Note ins Spiel. Dies führt zu einer Strafenflut. Topskorer Tommy Wingels muss unter die Dusche, Joel Vermin fällt verletzt aus (31.) Lausanne kann aus den zahlreichen Ueberzahlsituationen keinen Profit ziehen und verliert zunehmend den Faden. Dies nutzen die Genfer mit einer fulminanten Leistungssteigerung kaltblütig aus. Innert 66 Sekunden gleichen Miranda und Winnik das Spiel aus. Da werden Erinnerungen wach an den 23. November, als Lausanne eine 2:0 Führung nach 40 Minuten noch abgibt und Genf 3:2 nach Verlängerung gewinnt.
Genf steigert dies noch und verpasst im Schlussdrittel den Lausannern eine kalte 4:0 Klatsche.

Von Lausanne kommt nichts mehr. Es ist wie jemand den Stecker gezogen hätte. Lausanne hat einen Moment dem Gegner Raum und Eis überlassen, dies genügt um die bisher pommadig spielenden Genfer in ein entfesselt aufspielendes Team zu verwandeln. Am Schluss gewinnt Genf zum vierten Mal das Derby und festigt die Dominanz in dieser Region. Lausanne rutscht immer näher an den Strich und befindet sich in einer äusserst ungemütlichen Lage. AA

Die Genfer Fans: Die Genfer Fans, die das Team an die Auswärtsspiele begleitet, verzichten auf den vom Klub zur Verfügung gestellten Car (Weisung der Liga) und kommen mit anderen Transportmittel zum Spiel in Lausanne. Am 23.11. reservieren sie ein Schiff der Genferseeflotte. Da werden sie von der Waadtländer Polizei in Morges angehalten und wieder nach Hause geschickt. Zum heutigen Genferseederby reisen die Genfer Fans mit der Bahn an. Endstation ist der Bahnhof von Lausanne, wo wiederum die Waadtländer Polizei die Fans abfängt und verhindert, dass diese mittels Cortège durch die Stadt ins Eisstadion pilgern.

Der Beste: Winnik (Genf) seine Backhandtore,

Die Pflaume: Frick (Lausanne) welche Fehlerquote !!

Die Tore: 21. Jooris (Bertschy) 1:0. 26. Jooris (Kenins, Jeffrey/PP) 2:0. 43. Miranda (Tömmernes) 2:1. 45. Winnik (Le Coultre, Mercier) 2:2. 49. Winnik (Le Coultre) 2:3. 59. Völlmin (Richard) ins leere Tor 2:4.

Lugano – Biel 6:3

5597 Fans

Das 2:7-Debakel in Ambri hatte Konsequenzen bei Lugano: Trainer Sami Kapanen wurde gefeuert, Sportchef Hnat Domenichelli übernimmt vorerst und gegen das geschwächte Biel (neu fällt auch Marc-Antoine Pouliot mit einer Knieverletzung 6 Wochen aus) bleibt die Curva Nord aus Protest zunächst leer. Derweil zeigen die Lugano-Spieler die geforderte Reaktion.

Bereits nach 27 Sekunden trifft Klasen. Auch beim 2:0 durch Loeffel gibt der Ex-Zuger McIntyre das Zuspiel. Domenichellis Massnahme, drei ausländische Stürmer spielen zu lassen und Chorney auf die Tribüne zu schicken, scheint sich auszuzahlen. Biel hat im ersten Drittel nicht den Hauch einer Chance.

Doch nach Wiederbeginn sind es plötzlich die Seeländer, die Schwung aufnehmen und dominieren. Innert Kürze stellen sie auf 2:2. Lugano wankt, fällt aber nicht und geht dank Loeffels zweitem Treffer wieder in Führung.

Just als die Tessiner in Überzahl spielen können, gleicht Tanner wieder aus. Nur: Was Biel kann, kann auch Lugano: Bertaggia nimmt Goalie Paupe den Puck hinter dem Tor ab und bucht den Shorthander zum 4:3.

Und wie geht es bei Lugano nach dem Sieg an der Bande weiter? Offenbar hat Domenichelli den Nachfolger für Kapanen schon gefunden. Dabei handelt es sich nicht um Hans Kossmann. Dennoch dürfte ein Nordamerikaner künftig das Kommando haben. Durchgesickert ist, dass Ex-Nati-Stürmer Paul Di Pietro Teil der neuen Coaching-Crew sein wird. (sr)

Der Beste: Romain Loeffel (Lugano). Nicht 4 Tore, wie letzte Woche mit der Nati gegen Russland, sondern 3. Das reicht.

Die Pflaume: Elien Paupe (Biel). Der Hiller-Vertreter verliert die Scheibe hinter dem Tor an Bertaggia – die Entscheidung.

Tore: 1. Klasen (McIntyre) 1:0. 9. Loeffel (McIntyre/PP) 2:0. 22. Fuchs (Cunti, Fey) 2:1. 23. Künzle (Fuchs, Rajala/PP) 2:2. 40. Loeffel (Lajunen) 3:2. 44. Tanner (Kreis/SH) 3:3. 53. Bertaggia 4:3. 59. Loeffel (SH) 5:3 (ins leere Tor). 60. Chiesa (SH) 6:3 (ins leere Tor).

Ambri – Rapperswil-Jona Lakers 3:2

4670 Fans

Auch wenn man erst nach dem ersten Drittel in die Valascia gelaufen wäre, weil man zum Beispiel von einem vorweihnachtlichen Stau vor dem Gotthard-Nordportal überrascht wurde – es wäre einem bei den Mienen der Kiebitze die maulend in den Gängen rumstehen sofort bewusst geworden: das ist kein Spiel, das für Ambri läuft. In diesem erwähnten ersten Abschnitt fliegen zwischen dem Laker Egli und Ambris Trisconi die Fäuste, die Lakers tauchen gleich mehrere Male gefährlich vor Manzato auf und gehen gar in Führung. Und dann verschiesst Matt D’Agostini auch noch einen Penalty für die Hausherren.

Als ob die Mannschaft auf eine handvoll Staugeschädigter gewartet hätte, wird ab dem zweiten Abschnitt heftig aufs Gaspedal getreten. Auf der Suche nach dem vierten Sieg in Folge erobert man sich immer mehr Spielanteile, bleibt vor dem Lakers-Tor allerdings lange Zeit zu kompliziert. Filigrantechniker? Hat Ambri nur ganz wenige. Weshalb dann also nicht einfach mit der Brechstange? In Überzahl folgt man dem Prinzip «Augen zu und drauf» eisern und kommt innerhalb Sekunden zu zwei Toren.

Derby ist aber nicht an jedem beliebigen Tag. Die Lakers brechen nach den Gegentoren nicht ein wie Lugano am Dienstag. Eine Unachtsamkeit später bestraft Dünner mit einem heimtückischen Backhand-Schlenzer Ambris gesamte Hintermannschaft.

Im Schlussabschnitt (immer schön der Reihe nach) bringt Zwerger die Weissblauen erst erneut in Führung und vergibt dann selbst auch einen Penalty.

Dann wird es noch etwas ruppig: Schneeberger überfährt den eben erst aus Zürich verpflichteten Hinterkircher mit einem Check gegen den Kopf, dann verprügelt Tommaso Goi diesen Schneeberger einigermassen resolut. Am Ergebnis ändert sich übrigens nichts mehr. Und die vor kurzem noch missliebigen Kiebitze verschwinden zufrieden in der Nacht.

Der Beste: Fora (Ambri). Angriffslustiger Strippenzieher und Aggressivleader. Sehr robust im Umgang mit Gegenspielern.

Die Pflaume: Schneeberger (Lakers). Üble Attacke gegen den Kopf des unvorbereiteten Hinterkircher.

Tore: 13. Clark (Cervenka) 0:1. 33. Fora (D’Agostini/PP2) 1:1. 33. D’Agostini (Plastino, Sabolic/PP) 2:1. 35. Dünner (Rehak) 2:2. 45. Zwerger (Müller) 3:2.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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