Der neue EVZ-Stürmer Jérôme Bachofner (23) sass jeweils 13 Stunden beim Tätowierer, um bedeutungsvolle Sujets auf seinen beiden Armen verewigen zu lassen.
Kaum ein Hockeyspieler, dessen Haut noch nicht tätowiert ist. Aber jeder fängt einmal klein an. So auch Jérôme Bachofner. Begonnen hat er vor drei Jahren. Mit römischen Ziffern auf der Brust, den Geburtstagen seiner Eltern, deren Namen ebenfalls tätowiert werden. «Damit hat quasi die Sucht begonnen, wie sie die meisten Tätowierten kennen. Mir gefielen Tattoos schon immer», erzählt der 23-Jährige.
Bedeutung für jedes Tattoo
Vor allem die so genannten «Sleeves», die praktisch ausgefüllten Ober- und Unterarme. Beide hat sich der Stürmer in den letzten drei Jahren stechen lassen. «Die Sujets sind ganz genau und gut überlegt. Ich bin nie einfach reingeschossen mit etwas, ich lasse mir Zeit.» Auch gezwungenermassen. Denn während der Hockeysaison von August bis bestenfalls April lassen sich die Spieler kaum tätowieren. Das Schwitzen und ständige Duschen wäre für die Heilung nicht förderlich.
Wichtig ist dem EVZ-Neuzuzug (von den ZSC Lions), dass alle seine Motive eine Bedeutung haben. Für ihn selbst oder seine Familie. So steht «No room for cancer» auf einem Arm, weil der Lebenspartner seiner Mutter Krebs überlebt hat. Den Kussmund seiner Mutter hat Bachofner mit Engelsflügel umrahmen lassen.
Seine eigene Geburtszeit ist in einem Zifferblatt festgehalten. Die 10, seine erste Rückennummer aus Dübendorf-Zeiten findet man ebenso wie einen Löwen-Kopf. Das Raubtier steht für Bachofner aber einfach für Stärke und Macht. «Und ein Anker steht dafür, dass man im Leben gefestigt sein soll.»
Aussehen ist ihm wichtig
Beim Royal Flush, der besten Poker-Hand, ziert die 10er-Karte ein Schlittschuh. Und ein kleiner Bub unten an einer grosse Treppe soll verdeutlichen, dass sich der Hockey-Profi von nichts einschüchtern lässt und dass nichts unmöglich ist. Darum auch «nothing is impossible» beim Gesicht von David, der Goliath besiegt hat. Je 13 Stunden sass Bachofner für jeden Arm im Tattoo-Studio. Er zog es vor, alles an einem Stück stechen zu lassen, selbst wenn es bis mitten in die Nacht gedauert hat. «Nur die letzten beiden Stunden musste ich wirklich durchbeissen», erzählt er. Auf die gewissenhafte Pflege der Tattoos danach hat er grossen Wert gelegt, sie immer eingecremt. Und auch sonst ist ihm gutes Aussehen wichtig, zur täglichen Pflege gehört auch Haarwachs und Parfüm. Ein Datum, das darf auf Bachofners Armen natürlich auch nicht fehlen: 17.2.15. Der Tag seines ersten NL-Tores. Damals als 18-Jähriger noch mit dem ZSC bei einem 5:0-Sieg gegen Ambri, traf er mit einem Penalty-Treffer zur 1:0-Führung.