David Jobin steht mit einer Flasche Champagner in der linken und einer Dose Bier in der rechten Hand in den Katakomben der PostFinance-Arena. Der 35-Jährige ist gezeichnet vom Spiel. Über seinem rechten Auge klafft eine Wunde. Drei Minuten vor Schluss wurde er von Josh Holdens Stock getroffen. «Das passt. Meine ganze Karriere war von Verletzungen geprägt. Solche Dinge passieren halt, wenn man Vollgas gibt», sagt der Jurassier, der bloss eine Saison verletzungsfrei durchspielen konnte.
19 Jahre lang hielt Jobin dem SCB die Treue. Nun tritt der dienstälteste Spieler ab. Im Januar wurde ihm mitgeteilt, dass sein Vertrag nicht mehr verlängert werde. Doch Jobin sagt: «Ich bin mental müde und weiss nicht, wie ich reagiert hätte, falls mir der SCB nochmals ein Angebot unterbreitet hätte.»
Jobin hatte schon vor längerer Zeit die Absicht, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden. «Ich hätte noch ein oder zwei Jahre spielen können. Doch ich wollte auf dem Höhepunkt abtreten. Jetzt bin ich noch top und kann mit gutem Gewissen Adieu sagen. Zudem war ich ein Teil des SCB und wollte hier aufhören.»
Mit seinem fünften Titel hievte sich Jobin gemeinsam mit Teamkollege Beat Gerber auf die Stufe von Roland Dellsperger. Der verstorbene Ehrencaptain war der bisher einzige SCB-Spieler, der fünf Meisterschaften gewinnen konnte. «Ich habe immer davon geträumt, so aufzuhören. Jetzt bin ich überglücklich. Es war eine tolle Saison. Wir haben dominiert. Ich bin so stolz aufs Team», so Jobin.
Der Verteidiger, der die Ausbildung zum Immobilien-Bewerter abgeschlossen und im Januar seine eigene Firma gegründet hat, arbeitet künftig noch in einem Bauunternehmen und als Schätzer bei der Gebäudeversicherung. Doch nicht nur Jobin orientiert sich um. Auch Teamkollege Marc Reichert beendet seine Karriere.
«Als ich vor fünf Jahren nach Ambri wechselte, dachte ich, das Kapitel SCB sei abgeschlossen. Dann durfte ich zurückkehren, zwei Meisterschaften und einen Cup-Sieg feiern. Schöner geht es nicht mehr», schwärmt der 37-Jährige.
Angst, in ein Loch zu fallen, hat Reichert nicht. «Ich habe eine Frau, zwei Jungs, meine Eltern und meine Schwester, die mich stützen. Aber die eine oder andere Träne wird es wohl geben. Die Momente mit den Jungs werden mir sicher fehlen. Das tut weh.»
Der Stürmer, der Betriebswirtschaft studiert, wird bei der Vermarktungsfirma des Klubs im Marketingbereich arbeiten. «Der SCB ist eine Herzensangelegenheit. So bin ich weiterhin mit dem Klub verbunden und hoffe, mit den Teamkollegen hin und wieder ein Bier trinken zu können.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |