«Es ist frustrierend»
Lugano-Star Spooner verschmort auf der Tribüne

Er wollte doch nur spielen. Doch jetzt sitzt Ryan Spooner (27), der als Attraktion angekündigt war, bei Lugano seit zehn Spielen auf der Tribüne.
Publiziert: 15.10.2019 um 14:25 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:02 Uhr
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Bisher war Ryan Spooner in Lugano mehr Tourist als Eishockey-Spieler.
Foto: Marusca Rezzonico/freshfocus
Stephan Roth

In der letzten Saison war Ryan Spooner erst in der NHL herumgeschoben – von den New York Rangers zu Edmonton und dann Vancouver – und dann von den Canucks ausgemustert und ausbezahlt worden. «Es war deprimierend», sagte der Kanadier, der in der NHL zuletzt 4 Millionen Dollar pro Saison verdient hatte.

«Es nervt»

Als er bei Lugano unterschrieb, wollte er nur spielen und wieder Spass am Hockey haben, weg vom Stress und der Angst vom gnadenlosen Konkurrenzkampf der NHL.

Doch statt der erwarteten Attraktion ist der 27-Jährige jetzt seit Wochen nur Zuschauer. Denn nach zwei Spielen mit ihm, in denen die Tessiner leer ausgingen, handelte der neue Trainer Sami Kapanen. Er liess Linus Klasen ran – und Spooner landete auf der Tribüne oder musste zu Hause bleiben. Bis heute. In zehn Spielen in Folge!

«Es ist das Letzte, was ich erwartet habe – das komplette Gegenteil», sagt Spooner zu BLICK. «Für ein paar Spiele ist es okay. Aber das ist inakzeptabel.» Die Situation sei «unglücklich», «frustrierend» und «enttäuschend». «Es nervt», sagt er. Dabei hat der Stürmer Verständnis, dass Kapanen nicht mehr wechselte, als die «Bianconeri» ohne Spooner in acht Spielen in Folge punkteten.

Bisher nur Tourist

«Es ist das erste Mal, dass ich überhaupt nicht spiele. Ich fühle mich nicht als Teil des Teams. Ich spiele nicht und bin bei den Auswärtsspielen nicht dabei», erzählt Spooner. Als er bei Lugano unterschrieb, war nicht von fünf Ausländern für vier Plätze die Rede. Doch in der Vorbereitung stellten die Tessiner fest, dass sie Hilfe in der Defensive brauchen. Der Finne Atte Ohtamaa wurde vorerst bis 1. November verpflichtet.

Für Kapanen, der die professionelle Einstellung seines auf Eis gelegten Stars lobt («er hat sich nie beklagt») war es bisher offenbar zu riskant, mit Klasen und Spooner zwei Ausländer zu bringen, die ihre Stärken vor allem in der Offensive haben. Dabei würde Spooner, der betont, dass er die Liga nicht unterschätzt habe, noch so gerne mit Klasen spielen.

Ist das Eishockey für ihn auch hier mehr Frust als Lust? «Ich würde nicht sagen, dass es keinen Spass macht. Ich komme immer noch gerne ins Training. Und mir gefällt die Schweiz.»

Gegen den SCRJ im Kader?

Spooner bleibt nichts anderes übrig, als auf seine Chance zu warten. Doch wenn sie nach den zwei Pleiten vom Wochenende heute gegen die SCRJ Lakers nicht kommt, dürfte sie nie mehr kommen. Dann müsste man sich wohl trennen, auch wenn Spooner sagt: «Ich habe hier unterschrieben und warte, bis ich spiele.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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