Tristan Scherwey ist kein Kind von Traurigkeit. In 463 NL-Spielen kassierte der Fribourger im Dienste des SCB bislang 361 Strafminuten. Kein Zweikampf oder Check, welchem der Powerstürmer des Schweizer Meisters aus dem Weg geht. Dass ihn diese Spielweise eher früher als später auf die Strafbank führt, versteht sich von selbst. In der aktuellen Saison jedoch trat der 26-Jährige in dieser Sparte 20 Runden lang überhaupt nicht in Erscheinung.
Erst beim Zähringer-Derby am Samstag gegen seinen Jugendverein Gottéron erwischt es Scherwey erstmals in dieser Spielzeit. Nach einem heftigen Bandencheck gegen Fribourg-Stürmer Matthias Rossi wird er für zwei Minuten in die Kühlbox geschickt. «Es kann schnell gehen. Ich war ziemlich überrascht, dass Rossi so geflogen ist», sagt der vierfache Schweizer Meister nach der Partie. «Ich kenne ihn gut, habe mit ihm zusammengespielt. Er hat doch einige Kilo mehr drauf als ich.»
Dass es 1211 Minuten lang dauerte, bis er erstmals eine Strafe kassierte, ist für Scherwey reiner Zufall. «Ich spiele genau gleich wie letzte Saison. Für mich war diese Serie auch nie ein Thema, das war eine Geschichte für die Medien.» Lieber spricht der SCB-Stürmer über den 5:2-Sieg gegen Ex-Klub Gottéron. «Siege gegen Fribourg sind immer schön», so Scherwey. «Am Anfang hatten wir zwar Mühe und kamen immer einen Schritt zu spät. Aber wir haben gezeigt, dass wir konstant mit vier Blöcken spielen können und eine solide Mannschaft sind.»
Heute will der Meister seinen Leaderthron bei Schlusslicht Kloten festigen. Tristan Scherwey dürfte in seiner gewohnt kämpferischen Art jedenfalls alles dafür tun. Sei es mit erlaubten oder neu auch wieder unerlaubten Methoden.
Ob Scherwey gegen Kloten wieder auf die Strafbank muss, erfahren Sie ab 15.45 Uhr live auf BLICK!