Empörung über den neuen Strafen-Wahn
«Das ist ein Zirkus!»

Strafenflut in der NLA! Bei Fans, Spielern und Trainern herrscht Unverständnis und Entsetzen, wie die Schiedsrichter die Regeln seit dieser Woche in der NLA interpretieren.
Publiziert: 23.12.2016 um 13:36 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 22:05 Uhr
Stephan Roth und Kristian Kapp

Vor einer Woche forderten die Sportchefs der Klubs die Schiedsrichter-Chefs auf, endlich die Regeln durchzusetzen (BLICK berichtete). Vor allem Stockfouls waren viel zu wenig konsequent geahndet worden. Doch nun wurden am Donnerstag in sechs Spielen 210 Strafminuten ausgesprochen. Es wird nicht hart, sondern äusserst kleinlich gepfiffen. So hatte sich das niemand vorgestellt.

«Einerseits ist es für mich nicht ganz nachvollziehbar. Anderseits muss man sicher ein Mittelmass finden», sagt Davos-Verteidiger Noah Schneeberger. «Im Moment ist es extrem kleinlich, was gepfiffen wird und ich denke, so kann man auch das Spiel zerstören. Doch für die Schiedsrichter ist auch neu. Ich denke, nach einigen Spielen werden sie es auch besser in den Griff bekommen.»

Biels-Verteidiger Thomas Wellinger findet: «Ich denke, die Schiedsrichter müssen so drastisch eingreifen, damit wir es auch lernen, den Stock auf dem Eis zu haben. Dann wird es ein schnelleres Spiel geben.» Anders sieht es sein Teamkollege Gaëtan Haas. «Das ist ein Zirkus!», sagt der Nati-Stürmer gegenüber «Le Matin». «Da vergeht einem die Lust am Spielen. Alle zögern und wissen nicht mehr, wie sie sich verhalten sollen.»

Auch Servette-Trainer Chris McSorley poltert bei «Le Matin»: «Das ist nicht mehr Eishockey. Wenn es so weitergeht, haben wir in einigen Wochen 12 leere Stadien in der NLA.» Der Kanadier gehört auch zu den Sportchefs, welche vor einer Woche von den Schiedsrichter-Chefs einen neuen Kurs verordneten. «Unser Anliegen war klar: Man muss die Regeln durchsetzen, damit die Nati an der WM nicht benachteiligt wird», sagt McSorley. «Doch wie jetzt gepfiffen wurde, war es ein Theater. Ich hatte den Eindruck, dass die Schiedsrichter gegen die Klubs arbeiten.»

Auch Ambri-Coach Hans Kossmann ist verärgert. «Es ist offensichtlich, dass es so nicht weitergehen kann», sagt der Schweiz-Kanadier auf «Teleticino». «Warten wir einige Spiele ab, vielleicht wurde das Anliegen nicht gut verstanden.» Und Luganos Trainer Doug Shedden wettert: «Ich wüsste gerne, welches Genie entschieden hat, die Regeln zu ändern. Das ist ein Wahnsinn, kein Eishockey.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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