In der Szene rieb man sich verwundert die Augen, als Luganos Starstürmer Damien Brunner gegen Biel (3:4) ab dem zweiten Drittel nur noch als Zuschauer auf der Bank sass und im darauffolgenden Spiel gegen die ZSC Lions (1:6) bloss noch als 13. Stürmer eingesetzt wurde. Der 31-Jährige versicherte jedoch, es sei alles in bester Ordnung.
«Gegen Zürich war ich der Stürmer mit der fünftmeisten Eiszeit. Und gegen Biel hatten wir im Team Magen-Darm-Probleme», so Brunner. Der wahre Grund aber ist ein anderer. Gegen Biel kommt es zum Eklat mit Trainer Greg Ireland.
Noch während die letzten Sekunden des ersten Drittels laufen, verlässt Brunner die Spielerbank in Richtung Kabine.
Das stösst dem Coach sauer auf. Er macht dem Nati-Stürmer klar, dass er ein solches Verhalten nicht goutiere. Brunner habe – wie alle anderen auch – bis Drittelsende auf der Bank zu sitzen. Daraufhin platzt dem 31-Jährigen der Kragen.
Habisreutinger reagiert gelassen
Zwei Augenzeugen berichten gegenüber BLICK übereinstimmend: «Damien schrie wild um sich, sagte dem Coach mehrfach, er soll die Klappe halten, bezeichnete ihn als Hurensohn und schob weitere Schimpfwörter nach.» Doch damit nicht genug. Brunner holt mit seinem Stock aus und schlägt ihn in der Garderobe mit Wucht auf den Tisch.
Ireland selbst habe Brunner einfach ignoriert, ihn danach aber bis Spielende auf der Bank schmoren lassen.
Sportchef Roland Habisreutinger reagiert gelassen: «Was in der Kabine geschieht, bleibt in der Kabine. Dazu äussere ich mich nicht. Zudem ist Lugano wohl nicht der einzige Ort, an dem etwas passiert.» Habisreutinger betont: «Wir haben das intern gelöst.»
Die Luganesi reagieren am Mittwoch auf den BLICK-Artikel, Ireland und Brunner treten vor die Medien. «Ich bin überrascht, dass die Geschichte drei Wochen danach öffentlich geworden ist», sagt Brunner zur RSI. «Der Trainer und ich haben uns am Tag darauf ausgesprochen und damit ist der Fall erledigt. Solche Sachen passieren. Ich war über mein Spiel frustriert, in mir waren viele Emotionen und Adrenalin und für einen Moment habe ich die Kontrolle verloren.»
Auch der Coach bemüht sich um versöhnliche Töne. «Es war nicht das erste Mal in meiner Karriere, dass ich mich in so einer Situation befunden habe und es wird sicher auch nicht das letzte Mal bleiben», sagt Ireland. «Mein Verhältnis zu Damien war schon vorher gut, aber jetzt ist er sogar noch besser, weil Auseinandersetzungen helfen, zu wachsen.»
Ireland weiter: «Ich denke, dass um etwas, was in Nordamerika sehr oft vorkommt, eine zu grosse Geschichte gemacht wurde.»
Wommöglich war Brunners Ausbruch tatsächlich ein reinigendes Gewitter. Zuletzt kam der Stürmer wieder regelmässig zum Einsatz, skorte auch. Zudem ist er in der Gunst des Teams gestiegen. Viele Spieler ärgern sich seit Wochen über den Trainer. Wie fast immer in Lugano.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |