Am 13. November 2015 bestreitet Marco Bührer beim 2:5 gegen Lausanne in der PostFinance-Arena sein 800. Spiel für den SCB. Nach vierzig Minuten muss der Goalie mit Schmerzen am Fuss vorzeitig vom Eis. Und fünf Tage später, am Tag des Trainerwechsels, folgt gar die Hiobsbotschaft: Bührer muss unters Messer. Vorzeitiges Saisonende. Und keine weiteren Auftritte mehr im SCB-Dress. Im Sommer kommt HCD-Keeper Leonardo Genoni.
Seine Zukunft lässt Bührer stets offen. Bis jetzt. Der 36-Jährige sagt zu BLICK: «Ich werde meine Karriere Ende Saison beenden. Ich hatte eine tolle Zeit in Bern, schaue gerne zurück, bin stolz und dankbar.»
Bührer sagt, er habe nie mit sich gerungen. Sein Körper hätte ihm die Antwort geliefert. «Im Mai hatte ich Rückenprobleme. Dann stoppte mich eine Lungenentzündung. Und schliesslich waren da die Schmerzen im Fuss, die mich schon länger plagten», so der dreifache Meister-Goalie. «Ich wollte nirgends unterschreiben und schauen, ob es dann funktioniert. Spiele ich, will ich zuverlässig sein.»
Wegen der Entzündung am Fuss verpasste Bührer vier Wochen der Vorbereitung und musste beim Saisonstart Ersatz Janick Schwendener Platz machen. Bührer versuchte es mit acht verschiedenen Einlagen im Schuh. «Einer passte zwar, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die Schmerzen wieder kamen.» Die Ursachen für die Probleme? «Es hat mit der Position zu tun, wie ich im Schuh stehe. Es liegt am Hallux und am hohen Fuss. Die Probleme hätten schon früher kommen können.»
Nach der Operation muss Bührer seinen Fuss zwei Wochen lang hochlagern. Danach kann er ein paar Meter gehen. «Jetzt muss ich wieder lernen, richtig zu gehen und abzurollen. Wenigstens kann ich den Alltag wieder normal bewältigen und seit zwei Wochen wieder Auto fahren.»
Mit Bührer tritt ein Grosser ab. Der ehemalige Kloten-Junior kam 2001 als Nachfolger Renato Tosios zum SCB, führte die Mutzen 2004, 2010 und 2013 zum Meistertitel sowie im letzten Jahr zum Cup-Sieg. Der Zürcher feierte 95 Shutouts und hielt im Januar 2013 sein Tor während 269 Minuten und 9 Sekunden rein. Das ist Schweizer Rekord.
Für die Nati kam Bührer zu 81 Einsätzen, nahm an vier Weltmeisterschaften und bei Olympia 2006 teil.
Bührer schaut sich jedes SCB-Heimspiel im Stadion an. Wehmut komme dabei nicht auf. «Beim ersten Spiel war ich sehr emotional. Der Puls war höher, als auf dem Eis», sagt er. «Manchmal gehe ich alleine an die Spiele, setze mich einfach irgendwo hin. Manchmal komme ich mit Kollegen.»
Ein zweites Standbein hat sich Bührer bereits gesichert. Er arbeitet bei der Rom Treuhand, macht im Herbst eine Weiterbildung zum eidgenössischen Treuhänder. «Dann versuche ich, etwas Abstand zum Hockey zu gewinnen. Noch aber will ich nahe am Team sein. Die Jungs werden mir dann wohl am meisten fehlen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |