Er hat Talent. Viel Talent. Das bekam Nando Eggenberger oft zu hören. Denn als Junior legte er eine rasante Entwicklung hin. Als 16-Jähriger debütierte er beim HCD. Eine Saison später startete der Stürmer so richtig durch, mit regelmässigen NL-Einsätzen mit den Davosern, sowie U18- und U20-Weltmeisterschaften.
Dann 2017/18 eine Hammer-Saison mit noch mehr NL-Partien inklusive Playoffs und dem Captain-Amt in der U20. Eggenberger wird als Draft-Kandidat und nächsten Nino Niederreiter gehandelt – nicht nur der gemeinsamen Heimatstadt Chur wegen.
«Es lief nicht wie gewünscht»
Nach einem Jahr in der kanadischen Juniorenliga OHL bei den Oshawa Generals und der Draft-Enttäuschung – Eggenberger wurde im Sommer 2019 von keiner NHL-Franchise gezogen – kehrte er nach Davos zurück, um dort seinen zuvor ausgesetzten Vertrag zu erfüllen. Unter Christian Wohlwend, davor Eggenbergers U20-Trainer. Er machte den da erst 19-Jährigen zum Assistenz-Captain. Alles ist angerichtet für das Stürmertalent, um beim HCD durchstarten zu können.
Doch es kam anders. Vier Monate später sitzt Eggenberger nach dem Training mit dem SCRJ auf der Spielerbank und erzählt: «Ich dachte vielleicht, der Schritt vom Junior zum National-League-Spieler ist einfacher. Es lief nicht wie gewünscht. Schon die Vorbereitung war durchzogen.» Dabei habe ihn aber nicht der Druck von aussen beeinflusst, sondern vielleicht der, den er sich selber machte. «Mental war es schwierig, ich habe von morgens bis abends an nichts Anderes gedacht.»
Neustart bei den Lakers
Mittlerweile ist der Junioren-Internationale 20 Jahre alt. Erst, ist man geneigt zu sagen. Doch wie reif und selbstreflektiert Eggenberger seine Situation analysiert – Chapeau. Denn kurz vor Weihnachten löste der HCD den Vertrag mit ihm auf, erklärt mit Sportchef Raeto Raffainers Worten, dass er Opfer der Leistungskultur geworden sei. «Ich habe den Wechsel forciert, wollte einfach mehr spielen». Als 13. Stürmer sah er diese Chance bei den Bündnern nicht mehr. Bei den Lakers sieht er sie als Neustart.
Eggenberger fasst die letzten Jahre so zusammen: «Zuerst der Aufstieg, dann der Fall. Meine Leistung stimmte nicht. Und jetzt bin ich mitten in einem Prozess. Da muss ich mich jetzt durchbeissen.» Ohne Umschweife sagt der Stürmer, dass es seine bisher schwierigste Saison ist, und er sich sowohl als Mensch und Spieler neu kennengelernt habe. «Mir wurde der Spiegel vorgehalten.» Nun geht es für ihn primär darum, das Selbstvertrauen auf dem Eis wiederzufinden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |