Bern – ZSC Lions 3:2
15'993 Zuschauer
Das Spiel: Nach 22 Minuten kochen die Emotionen in der PostFinance-Arena über. Ein gellendes Pfeifkonzert prasselt auf ZSC-Stürmer Chris Baltisberger nieder. Der verwirft bloss die Hände, schaut verdutzt in Richtung Schiedsrichter. Die aber haben kein Erbarmen, stellen den 26-Jährigen umgehend unter die Dusche. Der Grund? Ein Check an Eric Blum. Der Berner, der sich an der Bande ungeschickt abdreht, bleibt benommen liegen, kann das Spiel nicht fortsetzen.
Zu diesem Zeitpunkt weilt auch schon Lukas Flüeler in der Kabine. Der ZSC-Goalie wird nach elf Minuten von Thomas Rüfenacht am Kopf getroffen. Flüeler spielt das Drittel zwar zu Ende, kehrt dann aber nicht mehr zurück. «Er hat Kopfweh», sagt ZSC-Sportchef Sven Leuenberger.
Das Spiel ist geprägt von vielen Gehässigkeiten. Einer lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken. Calle Andersson. Dem schwedischen Verteidiger platzt endlich der Knoten. Zehn Spiele lang hat der 24-Jährige nicht getroffen, jetzt gleich doppelt. Erst schiesst er den SCB in Führung, nachdem Mursak ZSC-Noreau austanzt. Dann doppelt er 2,8 Sekunden vor der zweiten Pause nach. Mittlerweile sagt SCB-Coach Kari Jalonen über seinen Verteidiger, er gehöre zu den Schlüsselspielern im Team. Noch vor zwei Jahren, als Andersson aus der AHL zum SCB stiess, klang es ganz anders. «Er muss lernen, dass jeder Tag ein Arbeitstag ist», so Jalonen damals.
Andersson, der in den ersten Wochen praktisch stets dieselbe Kleidung trug, weil er die Waschmaschine nicht bedienen konnte, kam in keiner guten Verfassung an, musste Extraschichten schieben. Nun aber sorgt der Schwede für den zweiten Berner Sieg gegen den ZSC in dieser Saison.
Die Rückkehrer: Stürmer Gregory Sciaroni kommt nach seinen sechs Spielsperren (Check gegen den Kopf von Laker Helbling) zu seinem dritten Einsatz für Bern. Beim Meister kehrt Fabrice Herzog nach einer Verletzung zurück.
On fire! Jérôme Bachofner (22) ist nicht zu stoppen. Der ZSC-Topskorer trifft zum fünften Mal hintereinander, steht nun bei fünf Toren und drei Assists.
Die Kulisse: Saisonminusrekord! Im sechsten Heimspiel kommen erstmals weniger als 16'000 Fans in die PostFinance-Arena. Und das ausgerechnet bei dieser Affiche!
Der Beste: Calle Andersson (SCB). Der Knoten ist geplatzt.
Die Pflaume: Fredrik Pettersson (ZSC). Im Halbfinal hat der Schwede gegen Bern noch gross aufgetrumpft, jetzt bleibt er unsichtbar. (A.R.)
Die Tore: 13. Andersson (Mursak) 1:0. 40. (39:58) Andersson (Scherwey) 2:0. 48. Bachofner 2:1. 50. Burren (Scherwey, Haas/SH!) 3:1. 52. Bodenmann (Suter/PP) 3:2.
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Biel – Lugano 3:2
(Zum Nachlesen im Ticker)
5938 Zuschauer
Das Spiel: Im Frühling stand Biel im Playoff-Halbfinal gegen Lugano bereits mit einem Bein im Final, als die Tessiner die Serie dank den besseren Nerven und vier Siegen am Stück noch drehten. Beim ersten Wiedersehen der Beiden nach 195 Tagen wird schnell klar, dass die Ereignisse des Frühjahrs noch nicht verdaut sind. Schon nach 52 Sekunden und einem Foul von Pouliot sind je vier Akteure in ein Gerangel verwickelt. Als Biels Schmutz dann in der 14. Minute Riva in die Bande schubst, ufert das Ganze aus. Chiesa zerreisst «Übeltäter» Schmutz das Trikot und Fey liefert sich einen heftigen Faustkampf mit Lapierre, für den beide vom Eis fliegen. Im riesigen Durcheinander mischt sogar Gäste-Goalie Merzlikins mit. Das Ergebnis: 88 Strafminuten alleine im ersten Drittel, welches 42 Minuten dauert! Hockey gespielt wird dann aber auch noch. Gregory Hofmann trifft doppelt und lässt die Bianconeri vom ersten Auswärtssieg träumen. Die Seeländer sind nach zwei Pleiten in Folge sichtlich verunsichert, kommen dank einem Doppelschlag innert 82 Sekunden aber wieder zurück. Und dann sorgt ausgerechnet Damien Brunner, der im Tessin nicht glücklich wurde und nach Biel «flüchtete», mit dem 3:2 für die Entscheidung.
Einflüsterer: 35 Minuten lang gelingt Biel nicht viel, die dritte Pleite in Serie droht. Doch Coach Antti Törmänen spricht seinen Spielern immer wieder Mut zu und trägt so zur Wende bei. Der Leader beweist viel Reife.
Auswärtsschwäche: Lugano muss im fünften Spiel in der Fremde zum fünften Mal als Verlierer vom Eis.
Laser-Pass: Biels Verteidigertalent Janis Moser (18) spielt beim 2:2 einen Pass übers halbe Eisfeld zu Riat, welcher für Pouliots Ausgleichstreffer auflegt.
Der Beste: Brunner (Biel). Steht da, wo ein Stürmer stehen muss, und sorgt für die Entscheidung.
Die Pflaume: Loeffel (Lugano). Löffelt den Puck vor dem 2:3 – rückwärts und blind – durch die eigenen Beine auf die Kelle von Brunner. (C.S.)
Tore: 7. Hofmann (Cunti, Fazzini) 0:1. 10. Hofmann (PP) 0:2. 36. Earl (Salmela) 1:2. 37. Pouliot (Riat, Moser) 2:2. 42. Brunner 3:2.
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Zug – SCL Tigers 4:1
(Zum Nachlesen im Ticker)
6746 Zuschauer
Das Wunschdenken: Zwei Tage vor dem Spiel gegen Langnau war EVZ-Kanadier McIntyre zuversichtlich, dass er spielen wird. Doch es reicht nicht, auch fürs heutige Cup-Spiel in Lugano muss er passen. Der Stürmer will nichts riskieren, sagt aber: «Ich wäre schockiert, könnte ich spätestens Ende nächster Woche noch nicht spielen.»
Die Ausländer: Wer braucht schon mehr Söldner? Der EVZ – ein Gegner der Erhöhung von vier auf sechs – spielt auch mit den zwei verbliebenen Schweden Klingberg und Widerström ganz ansehnlich und wild entschlossen.
Das Schicksal: Vielleicht hat es Tigers-Sportchef Marco Bayer heraufbeschwört: Vor dem Spiel sagt der 46-Jährige, man wolle mit dem rekonvaleszenten Goalie Punnenovs noch nichts riskieren. Man habe derzeit mit Ciaccio ja einen heissen Torhüter... Zuletzt beim 3:1-Sieg noch mit einer Fangquote von 96 Prozent, lässt er im Startdrittel gegen Zug zwei haltbare Schüsse rein.
Der Beste: Dominik Schlumpf (Zug), dominiert in der dezimierten EVZ-Verteidigung.
Die Pflaume: Aaron Gagnon (Tigers), wie schlecht muss dann Elo Eero sein, wenn der Kanadier dem Finnen vorgezogen wird. Statisten in einem Film haben mehr Einfluss aufs Geschehen. (N.V.)
Die Tore: 5. Martschini (Thiry, Suri) 1:0. 8. Alatalo 2:0. 13. DiDomenico (Huguenin/PP2) 2:1. 14. Widerström (Lammer) 3:1. 60. (59:17) Klingberg (Albrecht/ins leere Tor) 4:1.
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Servette – Davos 4:1
(Zum Nachlesen im Ticker)
5713 Zuschauer
Das Spiel: Servette macht klar, warum in der Vernets-Halle für die Gegner bisher nichts zu holen ist. Beim 7. Heimsieg in Folge steht zum 6. Mal Gauthier Descloux im Tor – eine Bank. Dazu werden Fehler der Bündner Gäste eiskalt genutzt, der HCD tritt zwar wie am letzten Samstag gegen Zürich mit viel Esprit auf, leistet sich aber einige Konzentrationsfehler. Diese führen zu Gegenstössen, die in der Rückwärtsbewegung nicht mehr korrigiert werden können. Sämtliche Genfer Treffer resultieren aus Gegenstössen. Beim 1:0 setzt die Konzentration bei Lindgren aus, vor dem 2:0 lässt sich Bader erwischen. Und kurz nach Meyers Anschlusstreffer gehen bei Ambühl die Pferde durch, als Hischier allein auf Descloux losstürmt. Als Kast für Servette im Gegenstoss trifft, kommt Ambühl den entscheidenden Schritt zu spät, Senn ist machtlos.
Ausländerlinie: Lindgren, Rödin und Prince. Offensiv ohne Zählbares verursacht Mittelstürmer Lindgren den ersten Gegentreffer durch eine Unachtsamkeit in der neutralen Zone.
Der Beste: Descloux (Genf). Verschafft sich immer mehr Profil als Torhüter Nummer 1 in Genf.
Die Pflaume: Ambühl (HCD). Unmotivierter Sturmlauf vor dem 1:3, bringt die Entscheidung. (D.K.)
Die Tore: 18. Fritsche (Berthon, Douay) 1:0. 32. Fritsche (Winnik, Romy) 2:0. 43. Meyer (Aeschlimann, Egli) 2:1. 45. Kast (Romy, Bozon) 3:1. 57. Douay (Simek) 4:1.
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Lausanne – Fribourg 4:1
(Zum Nachlesen im Ticker)
6700 Zuschauer
Das Spiel: Nach einem wirren Startdrittel, das die Gäste mehrheitlich dominieren, gehen die bisher enttäuschenden Waadtländer kurz vor Spielmitte überraschend in Führung. Captain Froidevaux zeigt seinen Teamkollegen wie es geht. Eigenartig, was dieses eine Tor alles auszulösen vermag. Das Peltonen-Team schien auf einen solchen Erfolgsmoment gewartet zu haben. Das Selbstvertrauen ist zurück, die Pässe kommen an, im Abschluss läuft es plötzlich rund. Lausanne nützt die Gunst der Stunde und erhöht in einem verrückten Drittel durch Robin Grossmann auf 2:0. Für beide Torschützen ist es jeweils das zweite Saisontor. Fribourg reagiert, doch Lausanne verdichtet die Abwehr und kommt via Konter immer wieder gefährlich vor Berra. Die 45. Minute bringt die Entscheidung. Fribourg kassiert eine Strafe wegen zuvielen Spielern auf dem Eis, 40 Sekunden später muss auch Slater raus. Dann scheitert Genazzi erst per Penalty an Berra – trifft nur 13 Sekunden aber doch noch zum 3:0. Der Anschlusstreffer durch Miller ist nur noch Resultatskosmetik.
Der Beste: Grossmann (LHC). Hinten eine Bank, vorne als Vorbereiter und Vollstrecker.
Die Pflaume: Slater (Fribourg). Dämliche Strafe vor dem 3:0. (A.A.)
Die Tore: 29. Froidevaux (Leone, Grossmann) 1:0. 36. Grossmann (Junland, Bertschy) 2:0. 48. Genazzi (Emmerton/PP) 3:0. 55. Miller (Sprunger) 3:1. 60. Vermin 4:1 (ins leere Tor).
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Ambri – SCRJ Lakers 2:1
(Zum Nachlesen im Ticker)
5511 Zuschauer
Das Spiel: Die Lakers zeigen, dass ihre Moral trotz eines Horror-Saisonstarts (1 Sieg in 10 Spielen) intakt ist. Nachdem sie in Rückstand geraten, reagieren sie mit Vehemenz, so dass Ambri-Coach Luca Cereda sein Timeout nimmt. Doch Rappi bleibt am Drücker, kann ganze zwei Minuten doppelte Überzahl nicht nutzen, verdient sich aber den Ausgleich. Doch 92 Sekunden vor Ende schiesst Dominik Kubalik Ambri in Unterzahl doch noch zum Sieg. Es ist der dritte Erfolg der Tessiner, die mit der ungewohnten Favoritenrolle ihre Mühe haben. Für den Aufsteiger ist es ein weiterer Genickschlag. Erneut scheitert er an seinem desolaten Powerplay.
Die Flaute: Nach drei Stunden und 45 Sekunden bringen die Lakers endlich wieder ein Tor zustande. Dabei müssen sie aber noch zittern. Denn die Schiedsrichter prüfen per Video, ob der Stock von Cédric Hüsler beim Treffer zu hoch gewesen ist.
Die Rückkehr? Im Sommer verliess Captain Michael Fora als WM-Silberheld Ambri und versuchte sein Glück in der Organisation von Carolina. Doch nachdem er in der AHL nur einmal zum Zug kam und nun gar ins Farmteam des Farmteams zu den Florida Everblades (ECHL) abgeschoben werden sollte, wird der 22-Jährige seinen Vertrag bei den Hurricanes auflösen. Kehrt er heim?
Der Beste: Benjamin Conz (Ambri). Bärenstark. Er rettet den Tessiner den wichtigen Sieg.
Die Pflaume: Fabian Brem (Lakers). Sein Fehlpass ermöglich Kubalik den Shorthander. (S.R.)
Tore: 30. Zwerger (Guerra, Kubalik/PP) 1:0. 51. Hüsler (Schmuckli) 1:1. 59. Kubalik (SH!) 2:1.
Spiele | Torverhältnis | Punkte | |
1. Biel | 12 | 43:23 | 27 |
2. Bern | 11 | 32:16 | 23 |
3. Zug | 11 | 34:26 | 21 |
4. Servette | 12 | 25:27 | 20 |
5. Ambri | 11 | 30:29 | 19 |
6. ZSC Lions | 10 | 21:19 | 18 |
7. SCL Tigers | 11 | 29:21 | 18 |
8. Fribourg | 12 | 26:29 | 18 |
9. Lausanne | 12 | 26:31 | 13 |
10. Lugano | 10 | 28:28 | 12 |
11. Davos | 11 | 20:41 | 9 |
12. Lakers | 11 | 10:34 | 3 |
Donnerstag, 15. November
- 19.45 Uhr: Lugano – Servette
Freitag, 16. November
- 19.45 Uhr: Bern – Ambri
- 19.45 Uhr: Davos – Lausanne
- 19.45 Uhr: Servette – Zug
- 19.45 Uhr: SCRJ Lakers – Biel
- 19.45 Uhr: Tigers – Lugano
Samstag, 17. November
- 19.45 Uhr: Ambri – ZSC Lions
- 19.45 Uhr: Biel – Davos
- 19.45 Uhr: Fribourg – Tigers
- 19.45 Uhr: Zug – SCRJ Lakers
Donnerstag, 15. November
- 19.45 Uhr: Lugano – Servette
Freitag, 16. November
- 19.45 Uhr: Bern – Ambri
- 19.45 Uhr: Davos – Lausanne
- 19.45 Uhr: Servette – Zug
- 19.45 Uhr: SCRJ Lakers – Biel
- 19.45 Uhr: Tigers – Lugano
Samstag, 17. November
- 19.45 Uhr: Ambri – ZSC Lions
- 19.45 Uhr: Biel – Davos
- 19.45 Uhr: Fribourg – Tigers
- 19.45 Uhr: Zug – SCRJ Lakers
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |