Als Zehnjähriger pappte er sich die Lugano-Stars Glen Metropolit und Mike Maneluk an die Wand seines Kinderzimmers. Beide Rechtsausleger wie Fazzini, beide Scharfschützen. Beide Stars des HC Lugano.
Mutter Flavia (41) steht 1986 in Davos inmitten der Fans der Curva Nord als Zehnjährige auf der Tribüne, als Lugano den ersten Meistertitel seiner Geschichte gewinnt. Papa Gianfranco (45), der sein Geld als «Macchinista» (Lokomotivführer) verdient, ist in der Freizeit als Trainer beim HC Chiasso im Einsatz. Dort macht der Bub aus Arzo die ersten Schritte auf dem Eis. Selbst wenn das Mendrisiotto wie so viele Talschaften des Tessins als Ambri-Territorium gilt – für die Fazzinis gibt es nur Lugano.
Als Gianfranco beim HC Lugano als Nachwuchstrainer anheuert, nimmt er den elfjährigen Luca gleich mit. Die aussergewöhnliche Treffsicherheit des kleinen «Lucky Luke» sorgt schnell für Aufmerksamkeit: «Ich konnte die Scheibe schon als kleiner Junge immer irgendwie ins Tor bringen. Das liegt mir einfach im Blut», sagt Fazzini.
Sheddens Verlegenheit ist Fazzinis
Der folgende Reifeprozess bis zum NL-Stammspieler erweist sich als steiniger Weg. Geduld und Nerven sind gefragt. Obwohl sein Talent bekannt ist, wird das Eigengewächs oftmals nur sporadisch und nicht entsprechend seiner Möglichkeiten eingesetzt.
Erst als Doug Shedden nach einem verletzungsbedingten Ausfall von Topstürmer Damien Brunner in Verlegenheit gerät, erhält Fazzini eine echte Chance in einer offensiv ausgerichteten Sturmlinie. Vielleicht sind es dann auch die Gerüchte um einen bevorstehenden Transfer zum Kantonsrivalen, die den Verantwortlichen im Südtessin Beine machen. Fazzini bestätigt seinen Ruf umgehend: In der letzten Saison macht er in 56 Spielen 21 Tore. Ein Wechsel in die Leventina hätte auch nur Grossmutter Clara in den Kram gepasst: Fazzinis 77-jährige Nonna ist der einzige Ambri-Fan der Familie und in diesem Bereich vollkommen humorlos. «Aber sie war auch schon in der Resega, um mir zuzusehen.»
Im Januar 2017 verlängert Fazzini in Lugano bis 2020, unter Sheddens Nachfolger Greg Ireland zählt er auch ohne Verletzungssorgen zum Stammpersonal. Ein Aufgebot für die Nationalmannschaft folgt. Darauf hofft er weiterhin auch im Olympiawinter, selbst wenn er Anfangs November wegen Rückenproblemen auf Einsätze beim Karjala-Cup verzichten muss. Nati-Coach Patrick Fischer hat Fazzini auf dem Radar: «Er wird in dieser Saison bestimmt noch eine Chance erhalten. In der Zone vor dem Tor gehört er zu den Top-3-Stürmern der Liga.»
Auf den Spuren von Legende Alfio Molina?
Beim Spengler Cup wäre er nach zwei Teilnahmen mit Lugano auch in diesem Jahr gerne wieder mit dabei, verrät Fazzini. Dazu müsste ihn Fischer allerdings für die Olympia-Generalprobe der Nati in Davos aufbieten, Argumente liefert er ja genug: 9 Tore hat er in dieser Saison bereits erzielt. Damit ist er der viertbeste Schweizer Torschütze hinter SCB-Stürmer Thomas Rüfenacht (13), Teamkollege Grégory Hofmann (11) und ZSC-Star Roman Wick (10).
Alfio Molina, der berühmteste Sohn des HC Lugano, brachte es in seiner Karriere auf einen Meistertitel, vier Weltmeisterschaften und zwei Olympiateilnahmen. Ziele, die auch Scharfschütze Fazzini anvisieren darf.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |