Erst mal sind wir alle ganz schön froh, dass wir die SCL Tigers wieder mit im Boot haben. Vielleicht auch etwas darum, weil im gleichen Atemzug die Lakers versenkt wurden. Grundsätzlich steht Langnau für Tradition und Leidenschaft, das konnten die Lakers nie vermitteln.
Bei der Rückkehr in die Beletage lässt Langnau schon vor dem ersten Puckeinwurf die Wände wackeln: Der Aufstiegstrainer wurde höflich, aber bestimmt nach Hause geschickt.
Übertriebene Härte gegen Gustafsson, einen Olympiasieger und Weltmeister? Etwas überrascht ist man dann schon, wenn der Nachfolger nicht Ralph Krueger, Scotty Bowman oder Mike Babcock heisst – sondern Benoît Laporte.
Sinnigerweise wurde Laporte einst in Ambri vor die Tür gestellt, weil er wohl permanent auf Miesepeter machte, aber nicht durch taktische Besserwisserei auffiel.
Gehen musste er aber erst, als sich der Unmut der Fans in Form eines aufs Eis fliegenden Koffers entlud, seither trägt er den Spitznamen «suitcase» (Köfferli).
Die Spieler verhöhnen Laporte hinter seinem Rücken jetzt schon als Fallensteller, was alles andere als schmeichelhaft ist. Fallensteller werden kanadische Trainer genannt, die offenbar vor allem aufgrund der Herkunft in den Trainerberuf wechselten, ansonsten aber im Unterholz bei der Pelztierjagd besser aufgehoben wären.
In der DEL hat Laporte keine schlechten Zeugnisse erhalten, vielleicht ist man da aber auch einem Irrtum aufgesessen – in Deutschland ist eine Sechs keine Bestnote.
Gemunkelt wird jetzt, dass Laporte nur ein Teil des Deals war, der vor allem Kevin Clark zum Ziel hatte, den DEL-Spieler des Jahres. In Hamburg sind sich Clark und Laporte wohl öfters in die Haare geraten, aber für den Spielervermittler sind das Haarspaltereien: kein Laporte, kein Clark. Hamburg ersetzte Clark dann durch einen Mann namens Hafenrichter, der bisher bei den «Fischtown Pinguins Bremerhaven» spielte.
Ein Gustafsson (der Stürmer) ist den Tigers geblieben, ansonsten wird der Klub allein schon mit seiner Präsenz für gute Stimmung sorgen.
Sollten Laporte in Kürze die Koffer um die Ohren fliegen, wäre die Lösung aller Probleme rasch gefunden: Hans Kossmann, in Fribourg nach einer Meuterei der Spieler gefeuert. Kossmann ist «Iron Hans». Nicht «Köfferli» und auch kein Fallensteller.
*Dino Kessler (48) kennt Eishockey. 81 Länderspiele, 777 NL-Partien und 1092 Strafminuten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |