Wie verwandelt man Emotionen in Erfolge? Diese Frage stellen sich bei den Kloten Flyers nicht nur die neuen Besitzer aus Übersee. Die Leistungskurve der letzten drei Jahre gleicht dem Jo-Jo-Effekt bei Abspeckkandidaten: runter, hoch, runter.
Eine direkte Konsequenz der Unruhe im Führungsstab, die seit der finanziellen Rettung vor drei Jahren permanent für Schlagzeilen sorgte? Statt auf Konstanz zu setzen, ging es auf der Geschäftsstelle zu und her wie auf dem Basar, im Nachwuchsbereich büxten die Trainer aus, und im Profibereich wurde der Sportchef entmachtet.
Die neuen Bosse aus Nordamerika haben den Anhängern schon mal in die Suppe gespuckt: Vor dem ersten Puckeinwurf kürzten sie – quasi als Willkommensgruss – die Kosten für die Saisonkarten, aber gleichzeitig auch deren Laufzeit: Wer Playoffspiele sehen will, muss nun im nächsten Frühling extra blechen.
Oder wohl nach Zürich ins Hallenstadion fahren, nörgeln Zyniker aus dem Dunstkreis des Vereins schon mal.Vor diesem Hintergrund klingt die Zielsetzung der Investoren, das Fassungsvermögen der Swiss Arena bei jedem Ernstkampf voll auszuschöpfen, nur noch wie ein schlechter Witz.
Grund für verhaltenen Optimismus gibt es im Sportbereich: Die drei neuen Ausländer Gustafsson (Verteidiger), Olver und Kolarik (Stürmer) erhielten Verträge für eine Saison, im gleichen Atemzug kostete die Entsorgung der Altlasten DuPont, Vandermeer und Mueller eine Stange Geld. Bleiben durfte nur Santala, wohl aus Dankbarkeit für irgendwann geleistete Dienste.
Einen Einschnitt bedeutet der Rücktritt Marcel Jennis, der bis zu seiner Verletzung im Oktober 2014 auch mit 40 noch für Dynamik und Leidenschaft stand. Im Gegensatz zu Jenni hinterlässt Simon Bodenmann, der in diesem Frühling auch physisch nach Bern gezogen ist, keine Lücke im Spielbetrieb.
Wollen die neuen Bosse tatsächlich gewinnbringend operieren, müssen sie wohl das Rad neu erfinden. Ohne Bezahlonkel schwarze Zahlen schreiben? Das schafft bei uns nur der SCB.
*Dino Kessler (48) kennt Eishockey. 81 Länderspiele, 777 NL-Partien und 1092 Strafminuten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |