Dinos Check zum Schläpfer-Aus in Kloten
Für Neid und Missgunst hats im Schweizer Hockey guten Nährboden

Kevin Schläpfer ist ein Mann mit Leidenschaft für den Sport, mit Ecken und Kanten und einem guten Schuss Humor. Den Dreh bei Kloten hat er nie gefunden, seine Persönlichkeit darf man dafür nicht anprangern.
Publiziert: 07.04.2018 um 15:29 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:35 Uhr
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Man wünscht Kevin Schläpfer, dass er den Tiefschlag der Kloten-Entlassung wegstecken kann.
Foto: Keystone
Dino Kessler
Dino Kessler (51) kennt Eishockey: 81 Länderspiele, 777 NL-Partien und 1092 Strafminuten.

Wer als Eisheiliger vergöttert wird, muss irgendwann zurück auf den Boden. Je heiliger, desto heftiger der Aufprall. Für Neid und Missgunst besteht in der nationalen Eishockey-Szene sowieso ein gut gedüngter Nährboden. Da kramt man gerne auch nochmal die Videobilder hervor, auf denen Schläpfer mit Tränen in den Augen den Verzicht auf den Posten des Nati-Trainers verkünden muss.

Nach der Götterdämmerung im Seeland scheitert Schläpfer nun auch in Kloten. In seiner Kernkompetenz als Retter, die ihm einst erst den Aufstieg in andere Sphären ermöglichte. Schläpfer wirkt in den letzten Tagen zerknittert wie ein zu rasch gealterter Pirat. Wer sich darüber freut, ist selbst schuld.

In Kloten ist der Baselbieter auch an der Garderobe gescheitert, die er mit seiner Art nie überzeugen konnte. Im Zürcher Unterland war er nie der Eisheilige, weil diese Sonderstellung bereits von anderen besetzt ist. Obwohl sich der Klub gerade neu positioniert, haben noch nicht alle den Schritt gemacht, weg von der einstigen Dynastie mit vier Titeln in Folge zum bescheidenen Ausbildungsklub mit Stallgeruch und Nachwuchsphilosophie. Schläpfer passt in Kloten nicht, sagten Branchenkenner vor seiner Verpflichtung.

Stimmen, auf die Präsident Lehmann nicht hören wollte. Schläpfer kann man vorhalten, den Dreh nicht gefunden zu haben. Was man ihm nicht vorwerfen darf, ist seine Persönlichkeit. Wer Schläpfer will, bekommt Schläpfer. Ein Mann mit Leidenschaft für den Sport, mit Ecken und Kanten und einem guten Schuss Humor, aber ohne Maulkorb.

Man wünscht ihm, dass er diesen Tiefschlag wegstecken und bald wieder herzhaft grinsen kann. Etwas Zeit wird er dafür brauchen. Aber die Eisheiligen kommen ja auch erst im Mai.

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1
Lausanne HC
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36
22
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2
SC Bern
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37
23
67
3
HC Davos
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38
22
66
4
ZSC Lions
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34
30
65
5
EV Zug
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37
26
62
6
EHC Kloten
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38
-7
62
7
HC Fribourg-Gottéron
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37
-6
53
8
SCL Tigers
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37
3
51
9
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37
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50
10
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-5
49
11
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-5
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46
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-26
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