Wie revanchiert man sich für unerlaubten Körpergeruch? Bei diesem Thema geraten selbst Knigge-Fachleute ins Wanken. Eine Eishockeygarderobe beispielsweise darf ruhig nach feuchtem Hund riechen – kein Klub der Welt schafft deswegen ein Air-Balance-System für den Intimbereich der Mannschaft an, notfalls tun es auch ein paar Duftbäumchen.
In Genf gab es allerdings mal einen Kollegen, der permanent ein Bouquet aus Flüssigmist, feuchten Socken und vor Tagen erbrochener Hirschwurst mit sich rumschleppte. Selbst für abgehärtete Nasen mit krummgeschlagenen Scheidewänden eine Zumutung.
Nun die Crux: Wie weiter? Der Wink mit der Zaunlatte (Multipackung Deodorant) wurde ignoriert, also musste die Sache angesprochen werden. Keine gute Idee, weil sich der Kollege (nennen wir ihn X. Y.) verschaukelt fühlte und zum Trainer rannte. Immerhin wurde das Rätsel gelöst: Aus purem Aberglaube verzichtete X. Y. darauf, nach Spielen und Trainings seine Unterwäsche in die Reinigung zu geben. Er dachte, er spiele dann besser. Weil selbst Gegenspieler Abstand hielten? Die Lumpen wurden verbrannt.
Komplizierter ist es im Fitnesscenter. Oder im Büro. Und es gibt auch da immer einen (meist ist es ein Kerl) der stinkt.
Den Übelriechenden im Hantelpalast kann man vermeiden: einfach a) den eigenen Zeitplan ändern oder dann halt b) darauf hoffen, der horrende Geruch sei ein Hinweis auf das baldige Ableben des Drecksacks.
Im Büro ist es knifflig, den eigenen Zeitplan der Körperhygiene eines Kollegen anzupassen. In beiden Fällen wenig ratsam: das Problem ansprechen. Wer im Gym nicht gut riecht, ist wahrscheinlich sozial ausgegrenzt und neigt zu spontanen Gewaltausbrüchen. Wer nicht zwischen Laufband und Rudergerät k. o. gehen will, hält also die Klappe und geht dem Drecksack einfach aus dem Weg. Und der Arbeitskollege wird sich nach dem Gespräch entrüstet an die HR-Abteilung wenden – und schon haben Sie eine Anzeige wegen Mobbing im Postfach.
Die Lösung: Werden Sie Eishockeyprofi.