Dinos Check über die Forster-Sperre
Das NL-Justizsystem ist willkürlich

An Beat Forster wurde für den Check an Baltisberger ein Example statuiert, findet BLICK-Eishockey-Reporter Dino Kessler.
Publiziert: 23.01.2018 um 15:51 Uhr
|
Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:00 Uhr
1/2
Biels Beat Forster wird für einen vermeintlichen Crosscheck an Baltisberger für vier Spiele gesperrt.
Foto: KEYSTONE
Dino Kessler (51) kennt Eishockey. 81 Länderspiele, 777 NL-Partien und 1092 Strafminuten.

Das Justizsystem der National League, ein Hort der Willkür. Was kaum für möglich gehalten wurde: Gestern setzt die Sportgerichtsbarkeit noch einen drauf. Beat Forster vom EHC Biel erhält für einen vermeintlichen Crosscheck ins Gesicht von ZSC-Stürmer Chris Baltisberger vier Spielsperren und einen Bussbescheid von 7000 Franken. Forster hatte Baltisberger am letzten Freitag nach einem Zürcher Torerfolg im Gesicht erwischt, aber nicht verletzt: Baltisberger konnte weiterspielen und war auch am nächsten Tag in Kloten dabei.

Die Resultatjustiz (Verletzung oder nicht) ist bei der Beurteilung von Fouls grundsätzlich fehl am Platz – trotzdem wird sie im Schweizer Eishockey in den meisten Fällen angewandt. Hier nicht.

Das erweckt den Verdacht, dass an Beat Forster ein Exempel statuiert wird. Vielleicht weil sich Exponenten der ZSC Lions hier besonders lautstark beschwerten?

Ein Vergleich: Anfang Saison schlägt Lausannes Dario Truttmann ZSC-Stürmer Pius Suter nach einer Torszene unvermittelt die Faust ins Gesicht. Truttmann erhält eine Spieldauerstrafe, gesperrt wird er nicht. Suter fällt danach mit einer Gehirnerschütterung aus.

Noch ein Vergleich: Letzte Saison setzt Klotens Santala nach einem Handgemenge mit einem Crosscheck ins
Gesicht von ZSC-Stürmer Thoresen nach. Bei Thoresen brechen ein paar Zähne weg. Santala: eine Spielsperre.

Forster wird für eine gleichwertige Aktion mit aussergewöhnlicher Härte bestraft.

Das ist Willkür. Weil man ihm beim Check gegen Robert Nilsson (Gehirnerschütterung) zwei Minuten danach kein Fehlverhalten nachweisen konnte? Oder einfach darum, weil es sich um Beat Forster handelt? Die Sache stinkt. Aber wir bleiben dran. Solche Szenen wird es in den Playoffs zuhauf geben. Dann werden wir mal schauen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?