Dinos Check
Ohne Ehlers spukt es in Lausanne

In Lausanne wollte man offensives Spektakel-Hockey, deshalb musste Heinz Ehlers gehen. Spätestens jetzt gibts dafür die Quittung am Genfersee.
Publiziert: 06.02.2018 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:17 Uhr
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Heinz Ehlers verfolgt seinen alten Klub Lausanne.
Foto: KEY
Dino Kessler

Was der HC Lausanne in dieser Saison durchmacht, gleicht einem Höllenritt in der Geisterbahn.

Aber nicht etwa eine kurze amüsante Fahrt mit zwei, drei lachhaften Gespenstern, ausgebeulten Vampiren und einem Schlussbouquet zum Totlachen. Eher eine schweisstreibende Endlosschlaufe, aus der es kein Entrinnen gibt. Hinter jeder Kurve kommt nämlich Heinz Ehlers wie ein Springteufel aus dem Dunkel geschossen und hält den Sportkameraden vom Lac Léman spöttisch das Resultatbulletin unter die Nase: Ich oben, ihr unten.

Und dann geht der Spuk von vorne los.

Der Mann, den man im Frühling 2016 versenkte, weil man sich eine sportliche Todsünde leistete: Hochmut.

Ehlers und seine langweilige Mörtelwüste wünschte man sich dahin, wo der Pfeffer wächst. Eine Eselei, orchestriert von Parvenüs. Man wähnt sich auf Augenhöhe mit den Branchenriesen. Der Sport, der auch ein geordneter Gewaltakt ist, hält aber dem die Stange, der sich selbst nichts vormacht. Die Ernüchterung kommt im letzten Frühling mit einer lächerlichen Vorstellung im Viertelfinal: Lausanne wird in vier kurzen Spielen überarbeitet.

Nun, nach fast zwei Jahren ohne die ehlersche Abwehrstaffelung sind von defensiver Ordnung nur noch Spurenelemente zu erkennen. Die getätigten Investitionen in Millionenhöhe? Quasi den edlen Hang runtergespült und im See versenkt.

In der Zwischenzeit verpasst Ehlers den SCL Tigers einen frischen Anstrich. Im Emmental wächst wohl kein Pfeffer, aber von Hochmut wollen sie da bestimmt nix wissen. Und dann bekommt er auch noch das Geld zurück, das er in einem Geldautomaten liegen lässt. Karma ist das.

Die Fahrt in der Geisterbahn könnte für Lausanne noch ein Weilchen dauern.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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