Dinos Check
Kreative Wüste im Profisport

Gebannt wartet man in der Krise auf kreative Lösungsansätze für den Profisport. Viel springt dabei nicht raus – und das Warten könnte zur Endlosschleife werden.
Publiziert: 30.10.2020 um 10:29 Uhr
|
Aktualisiert: 30.10.2020 um 10:36 Uhr
1/7
Show vor leeren Rängen – nicht nur in Bern fehlen für die nächste Zeit die Zuschauer.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Dino Kessler

Innovationsgeist? Der Schweizer Profisport tut sich schwer mit visionären Gedanken, selbst in einer Situation, in der man gefahrlos etwas riskieren könnte. Die National League Klubs betreiben für die nächste Zeit 12 Stadien, die ohne Zuschauer nur Kosten verursachen, aber keine Einkünfte generieren. Warum nicht für eine bestimmte Zeit mal in nur einem Stadion (dafür müsste man nicht mal kreativ sein, einfach die NHL kopieren) und in einer verdichteten Turnierform spielen? Oder in zwei Clustern oder in drei Gruppen oder an vier Wochentagen oder in fünf Extraschichten?

Geht alles nicht. Warum nicht? Weil man sich dann aus seiner Wohlfühlzone begeben und – behüte – gar mal ein Experiment wagen müsste? Eine aussergewöhnliche Situation erfordert aussergewöhnliche Massnahmen – und was tut die Branche? Stimmt zwischen spontanen Gottesanrufungen reflexartig die Klagelieder an und bettelt um Hilfe.

Der Profisport ist vielleicht keine staatstragende Institution, aber (noch) ist er systemrelevant. Damit er diese Position nicht verspielt, muss er sich vielleicht mal neu erfinden und vor allem: präsent bleiben. Die Klubverantwortlichen haben zuletzt immer neue Wege gefunden, um noch mehr Kohle zu scheffeln, aber kaum ist Krise, wird in den Schaltzentralen die Totalverweigerung des Konzepts der Innovation betrieben. Um keine alten Zöpfe abschneiden zu müssen, wird gerne die Standardfloskel «Das geht bei uns nicht» in verschiedenen Schattierungen bemüht.

Stattdessen wollen einige lieber die Saison unterbrechen. Wie bitte? Damit würde der Konsument exakt dann im Stich gelassen, wenn er etwas Ablenkung von diesem Schrottvirus und seinen Kollateralschäden am nötigsten hat. Das, meine Damen und Herren, ist die Antwort einiger dieser Manager auf die Anforderungen der Zeit: Aufgeben.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?