Dinos Check
Gottéron und Berra als Aussenseiter?

Der Coup mit Berra allein bringt Krisenklub Fribourg nicht auf Vordermann, meint BLICK-Hockeyexperte Dino Kessler in seinem Check.
Publiziert: 14.02.2017 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:21 Uhr
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Am besten war Reto Berra beim EHC Biel in der Rolle des Underdogs.
Foto: KEY
Dino Kessler

In Fribourg rüstet sich der lokale NLA-Verein gerade fürs letzte Gefecht. Der Wutstau der Anhänger ist längst einer Angststarre gewichen, obwohl vor ein paar Wochen der flache Witz «erst die Champions League gewinnen und dann absteigen» noch für schelmisches Gekicher gesorgt hatte. Die Pointe könnte den Sprücheklopfern noch im Hals steckenbleiben.

Bis zur Erlösung durch die letzte Sirene werden die Fans in Fötusposition und am Daumen nuckelnd weitere Nervenfolterspiele ihrer Lieblinge erdauern müssen. Ausser Larry Huras hebt das per Dekret erlassene Kontaktverbot seiner Verteidiger mit gegnerischen Angreifern schnurstracks wieder auf.

Aber wer hört da überhaupt noch auf einen Trainer, der in einem Anflug von postfaktischem Trumpismus einen Scharfschützen mit Ladehemmung an Bord holte, um die im Verein wütende Abwehrdemenz zu kurieren?

Vielleicht treibt die Vorfreude auf Reto Berra der Weissweinfraktion der Liga ja den Schlendrian aus. Damit der Fünfjahresplan mit Berra aber überhaupt in Kraft tritt, müssen die Sportfreunde schon die Liga halten.

Ob man sich dann endlich zum Paradigmenwechsel entschliesst und die Kultur der physisch und mental harten Copains von einst wieder einführt?

Der Coup mit Berra allein bringt diesen Krisenklub aber nicht auf Vordermann. Berra ist ein hervorragender Torhüter mit der Gabe, seine Vorderleute zu beflügeln. Allerdings nur dann, wenn die Erwartungshaltung nicht zu hoch ist.

Am besten war der Zürcher beim EHC Biel in der Rolle des Underdogs, als Siege wie Staatsstreiche gefeiert wurden und Berra jedermanns Liebling war. Moment mal – Gottéron und Berra als Aussenseiter? Nein. Ist aber immer noch besser als ohne Berra in der zweiten Liga.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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