Dinos Check
Geschluckter Lungenhering

Auf Sportplätzen wird gerne gespeichelt. Manchmal mit Zielscheibe, manchmal ohne. Widerlich? Bestimmt.
Publiziert: 23.12.2020 um 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 05.02.2021 um 12:25 Uhr
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Rauswurf nach Auswurf: Gladbachs Thuram.
Foto: AFP
Dino Kessler

Spucken ist widerlich. Aber absolut. Aber weshalb speicheln Athleten überhaupt wie wild? Nur aus Gewohnheit allein fliegen die Schleimbatzen nicht auf Rasenplätze, Langlaufloipen oder Eisfelder.

Leistungssport ist für den Körper eine Stresssituation, das Nervensystem nimmt die Zügel in die Hand, der Adrenalinspiegel steigt. Wenn der gestresste Körper mit der Nasenatmung nicht mehr hinterherkommt, setzt die Mundatmung ein und der Speichel wird zähflüssig und schleimig. Aber wer will schon einen solchen Lungenhering runterschlucken, diese «Auster des kleinen Mannes» (O-Ton Gerhard Polt, deutscher Kabarettist)?

Nachdem der Bundesliga-Fussballer Marcus Thuram (Gladbach) dem Hoffenheimer Posch einen dicken Batzen Saliva ins Gesicht rotzt, empfiehlt eine Deutsche Zeitung, das Spucken und Schneuzen in der Bundesliga grundsätzlich zu verbieten. Die Profis sollen den Kram also runterschlucken. Als Alternative könnte die Liga im Sinn einer kontrollierten Abgabe allerdings auch Spucknäpfe rund um die Plätze aufstellen lassen.

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Trotz Corona wird in der Super League fleissig weiter gespuckt.
Foto: TOTO MARTI

Den Widerling Thuram trifft nach dem Auswurf mit Rauswurf (er sah Rot) der Bannstrahl der Liga: sechs Spielsperren. Obwohl Gladbachs Manager Eberl im Brustton seiner Schnappatmung versuchte, den Angriff als Konsequenz einer leicht feuchten Aussprache zu erklären.

Vielleicht wollte sich Thuram ja auch nur für eine Rolle beim Theater empfehlen, dann hätte er seinem Gegner allerdings drei Mal über die linke Schulter geifern und ihm dazu mit den gehauchten Worten «toi toi toi» gutes Gelingen wünschen müssen. Mindestens für eine Rolle als Statist bewirbt sich dann der Bespuckte selbst, als er in bester Fussballermanier zu Boden sinkt wie von einem linken Haken getroffen. Das haben die mittlerweile wohl in der DNA gespeichert.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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