Dinos Check
Geld oder Streik – Eishockey-Frauen gehen auf die Barrikaden

Dino Kessler wirft einen Blick nach Nordamerika und sagt, warum im Frauen-Eishockey der USA kein Geld vorhanden ist.
Publiziert: 25.03.2017 um 15:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:23 Uhr
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Die US-Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen.
Foto: Twitter
Dino Kessler
Dino Kessler.

In Nordamerika erreicht die Gleichberechtigungs-Hysterie im Sport gerade die nächste Eskalationsstufe. Die Damen der US-Eishockey-Nationalmannschaft setzen dem Verband das Messer an die Gurgel und verlangen eine bessere Behandlung. Also? Mehr Geld.

Das Druckmittel: Streik. Knickt USA Hockey nicht ein, wollen die Damen die am 31. März in Plymouth (Michigan) beginnende WM sausen lassen. Die Frauen vergleichen sich mal wieder mit den Herren: Diese würden vor und während Olympischen Spielen verhätschelt und bestens versorgt, sagen die Damen. Geld erhalten die Herren vom US-Verband allerdings nicht – die Spieler verdienen ihre Millionen als Profis in der NHL.

Die Frauen erhalten von USA Hockey in den sechs Monaten vor Olympia jeweils 1000 Dollar pro Monat, in Zwischenjahren 1500 Dollar pro Jahr als Entschädigung. Ist das genug? Wohl nicht. Aber was ist genug?

USA Hockey ist als staatlicher Verband dafür verantwortlich, Herren und Damen-Eishockey gleichermassen zu fördern. Was «Fördern» im Detail bedeutet, bleibt allerdings im Ungefähren.

Die wohl bekannteste Spielerin des US-Teams ist Amanda Kessel, die Schwester von Pittsburgh-Profi Phil Kessel. Sie verdiente in der Frauen-Profiliga WNHL 26 000 Dollar pro Jahr – allerdings bevor die Liga die Löhne wegen fehlender Einnahmen quasi halbierte. Viel Geld lässt sich als Profi-Eishockeyspielerin also nicht verdienen.

Warum? Weil scheinbar kein kommerzielles Interesse vorhanden ist. Eine triviale Rechnung: Kein Interesse, kein Geld. Durch den Staat bezahlte Profis gab es nur in der ehemaligen Sowjetunion. Der Preis für die Spieler: Viktor Tichonow, Kasernenhofton, Freiheitsentzug, eiserne Disziplin. Ein Frauenteam gab es damals allerdings noch nicht.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
22
24
43
2
Lausanne HC
Lausanne HC
22
9
42
3
ZSC Lions
ZSC Lions
20
18
40
4
EV Zug
EV Zug
23
18
38
5
EHC Kloten
EHC Kloten
22
3
36
6
SC Bern
SC Bern
23
12
36
7
EHC Biel
EHC Biel
22
-1
33
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
23
-8
31
9
HC Lugano
HC Lugano
20
-11
28
10
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
22
-10
28
11
SCL Tigers
SCL Tigers
20
-4
26
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
18
-2
24
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
20
-14
24
14
HC Ajoie
HC Ajoie
21
-34
18
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