Dinos Check
Fall Stancescu zeigt: Die Vereine nutzen ihre Macht bis zur Schallgrenze aus

Der Abgang von Einzelrichter Stancescu ist eine Eselei, die der HC Lugano zu verantworten hat. Es hätte aber auch jeder andere Klub sein können, schreibt BLICK-Hockeyreporter Dino Kessler.
Publiziert: 18.03.2017 um 20:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:45 Uhr
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Ein Habisreutinger, gestern.
Dino Kessler
Dino Kessler
Foto: RDB

Was denken wohl die holländischen Kühe, die als Kollateralschaden einer politischen Krise die Türkei verlassen mussten? Was tun holländische Kühe überhaupt in der Türkei?

Erstaunen wird sich vorgestern auch bei (Ex-)Einzelrichter und Anwalt Victor Stancescu verbreitet haben, als ihm der HC Lugano mit übertriebener Härte die Integrität entzog. Weil Stancescu als VR-Präsident eines Gastro-Unternehmens seit 2014 mit seinem Kumpel Roman Wick (ZSC) im gleichen Boot sitzt, zieht der HC Lugano dem erst vor dieser Saison zum Einzelrichter bestellten Stancescu nach neun Monaten im Amt den Stecker. Stancescu tritt sofort zurück.

Als der Ex-Kloten-Captain im letzten Herbst als Einzelrichter von der Liga-Versammlung gewählt wird, nickt auch der HC Lugano artig im Takt. Stancescus persönliche Beziehungen wurden den Klubs offengelegt, wie damals persönlich anwesende Klubvertreter übereinstimmend bestätigen.

Vielleicht hat man diese Informationen im Südtessin nicht innert nützlicher Frist verarbeiten können, weil Sportvorstand Habisreutinger da gerade in Alaska weilte, um Mücken, Elche, Stromschnellen, handzahme Bären oder erstaunliches Gestrüpp zu bewundern.

Die Motivation für die unbedarfte Charakterdemontage Stancescus bleibt ein Rätsel.  Die Tessiner Spezialisten für skurrile Verschwörungstheorien machten allerdings nicht bei Stancescu halt – sein Kollege Krüger wurde gleich mit demontiert. Vielleicht ein Präventivschlag, weil er Berner ist und Lugano im Halbfinal auf den SCB trifft?

Nun verliert die Liga den kompetenten Einzelrichter, den sie sich gewünscht hat. Eine Eselei, die Lugano zu verantworten hat – aber es hätte auch jeder andere Klub sein können. Die Vereine nutzen ihre Macht bis zur Schallgrenze aus,

Widerspruch ausgeschlossen. Von den Spielern wird erwartet, dass sie die Schiedsrichter respektieren. Und die Klubs ziehen von ihnen gewählte Richter durch den Kakao? Lugano gibt in diesem Fall eine erbärmliche Figur ab.

Müssten sich die NLA-Klubs heute zwischen der Masseneinwanderung holländischer Kühe und einer zweiten Gotthardröhre entscheiden, wäre der Fall klar: 11:1 für die Kühe. Nicht mal Ambri macht da mit.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
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42
25
82
2
ZSC Lions
ZSC Lions
38
36
75
3
EV Zug
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42
32
74
4
SC Bern
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43
15
72
5
EHC Kloten
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43
-8
68
6
HC Davos
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40
18
66
7
HC Fribourg-Gottéron
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42
-3
63
8
SCL Tigers
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42
2
59
9
EHC Biel
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41
-1
57
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
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42
-11
57
11
HC Ambri-Piotta
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42
-18
55
12
HC Lugano
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41
-16
54
13
Genève-Servette HC
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40
-11
51
14
HC Ajoie
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42
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