Dinos Check
Die Verklärung der ZSC-Vergangenheit

Hollenstein zum ZSC? Geht gar nicht? Von wegen: Die Zeit für nostalgische Gefühle ist vorbei, erst recht im Hallenstadion.
Publiziert: 28.11.2017 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:26 Uhr
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Denis Holllenstein wechselt zum ZSC – ob es einige Fans der Lions wollen oder nicht.
Foto: freshfocus
Dino Kessler
BLICK-Eishockey-Experte Dino Kessler.

Früher war alles besser. Dieser und andere Kalauer geistern immer dann durchs Zürcher Hallenstadion, wenn sich eine Gruppe von Hardcore-Nostalgikern wieder mal die
Deutungshoheit über die Klubpolitik zumutet.

Lieber absteigen als mit Hollenstein spielen, für den ZSC, aber gegen die Lions, miese Stimmung und so weiter. Selbst das Rauchverbot wird Walter Frey in die Schuhe geschoben, die verklärte Wahrnehmung der Vergangenheit treibt seltsame Blüten.

Dass der früher latent drohende Abstieg und damit die prinzipiellen Sorgen vom Tisch sind? Davon kein Wort. Meistertitel? Pah. Nachwuchs- und Jugendförderung vom Feinsten? Nebensache. Weil? Früher eben alles besser war.

Nun kommt Denis Hollenstein ins Hallenstadion und wird von denen, die sich als Gralshüter längst überholter Traditionen missverstehen, sofort in Sippenhaft genommen. Weil der Vater einst ein rotes Tuch war. Dabei hätte man auch den Vater gern genommen, damals, als noch alles besser war. Besser als der ZSC waren damals wirklich fast alle, vor allem aber der EHC Kloten.

Im Unterschied zu früher, als alles besser war, regt sich nun aber selbst im Hallenstadion Widerstand gegen die Ewiggestrigen: Das Gros des Publikums bezog Position gegen die Wutbürger, ein klares Votum für den Transfer Hollensteins.

Damit ist die Brisanz raus aus der Affäre. Die paar Unkenrufe aus der anderen Ecke («Verräter») dürfen dem branchenüblichen Gemoser zugerechnet werden, Denis Hollenstein schuldet dem EHC Kloten nämlich nichts, auch keine Nibelungentreue.

Früher war übrigens nur etwas besser: Wer sich im Hallenstadion daneben benahm, wurde von der Rockerbande «Rossi Boys» schnurstracks wieder zur Räson gebracht. Egal, ob Freund oder Feind.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
36
22
72
2
SC Bern
SC Bern
37
23
67
3
HC Davos
HC Davos
38
22
66
4
ZSC Lions
ZSC Lions
34
30
65
5
EV Zug
EV Zug
37
26
62
6
EHC Kloten
EHC Kloten
38
-7
62
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
37
-6
53
8
SCL Tigers
SCL Tigers
37
3
51
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
37
-10
50
10
EHC Biel
EHC Biel
36
-5
49
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
36
-5
47
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
37
-22
46
13
HC Lugano
HC Lugano
36
-26
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
36
-45
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