Die Lakers siegen. Die Lakers sind hip. Zuletzt müssen gar die kürzlich noch als unbesiegbar eingeschätzten Sportfreunde des EVZ untendurch. Das Resultatbulletin? Fast ein Gemetzel. Lange wird es nicht mehr dauern, bis uns scheinbar seriös recherchierte Analysen die sagenhafte Leistungsexplosion der einst notorischen Verlierer mit scheinbar fachmännischem Blabla erklären werden: Wer sind die Lakers? Oder: Das Geheimnis der Lakers! Oder noch besser: Aufgedeckt – darum sind die Lakers plötzlich erfolgreich! (alles grober Unfug).
Die Realität ist ernüchternd banal: Es gibt keine wissenschaftlich fundierte Erklärung. Der Kader wurde etwas verstärkt, basta. Und die Statistik ist nur ein Spiegel dessen, was man mit etwas Geschick eh auf dem Eis erkennen kann. Eine Begründung für die dramatische Steigerung dieser Mannschaft vermag keine Zahlenkolonne zu liefern, nicht mal Graf Zahl persönlich könnte sich daraus einen Reim machen.
Auch ZSC-Kossmann konnte Wandel nicht erklären
Womöglich gibt die Präsenz von Roman Cervenka allen einen Schub, vielleicht ist es auch nur das Wetter. Oder reichte schon der Sieg gegen Ambri in der zweiten Runde, um die gesamte Mannschaft auf links zu krempeln?
Als die ZSC Lions unter Hans Kossmann im Frühling 2018 von einem Tag auf den anderen unschlagbar wurden, konnte nicht mal Hans selbst erklären, warum. Manchmal findet eine Mannschaft eben plötzlich in die Spur und reitet auf dieser Welle in den Sonnenuntergang (eine aufgeblasene Floskel).
Genau dieses Irrationale ist es, was die Statistik-Streber auf die Palme bringt: Sie können alles messen und erheben, nur die Launen und das Befinden der Profis nicht. Dass einer wie Roman Cervenka mit seiner Ausstrahlung andere mitreissen kann, lässt sich durch keine Statistik beweisen oder widerlegen. Ist das nicht wunderschön?