Die Musiker eines Orchesters auf die Frage, was der Dirigent zum Gesamtwerk beitrage: Was der dirigiert, wissen wir nicht. Wir spielen die Vierte von Brahms.
Nun die Frage: Lässt sich das Verhältnis zwischen Musikern und Dirigent in Relation setzen zu der Beziehung zwischen Berufssportlern und ihrem Trainer? Falls ja – liesse sich dann nicht jeder Trainer quasi durch den Materialwart (oder auch den Masseur, den Teambetreuer oder einen Statistiker) ersetzen, der mit einer Sockenpuppe an der Hand an der Seitenlinie (oder hinter der Bande) in der Gegend rumfuchtelt und scheinbar sinnlose Anweisungen absondert?
Zwei Fälle aus der aktuellen Welt des Sports stützen diese These: Gottéron schmeisst den Fachmann, Taktiker und Psychologen French raus und ersetzt ihn durch das Trio Dubé, Rosa und Simpson, baut kompromisslos auf den Emotionsfluss und findet auf diesem Weg zumindest temporär in die Erfolgsspur. Bei Bayern München übernimmt nach holprigen Leistungen der Assistenztrainer und die Mannschaft läuft plötzlich wieder unter Vollgas, nachdem sich die Gegner bereits den Spielplan zur Brust genommen hatten um herauszufinden, wann man denn selbst an der Reihe ist, um dem ehemaligen Branchenriesen eins auszuwischen. Tja, damit wirds wohl erstmal nichts mehr.
Fribourg brauchte für die Kehrtwende etwas Anlauf, hob dann aber der Reihe nach drei der meistgenannten Favoriten (Lausanne, Bern und Zug) aus den Angeln, und das mehr oder weniger diskussionslos. Jetzt hätten sie eben wieder Spass, liessen diese Spieler verlauten. Über die Fähigkeit, den Trainer genauso zu ignorieren wie die Orchestermusiker ihren Dirigenten, verfügen Berufssportler dieser Logik zufolge nicht. Immerhin können die Sportler für sich in Anspruch nehmen, im Gegensatz zu den Musikern nicht nur einer Vorgabe folgen und spielen, sondern gleichzeitig auch noch in Bewegung sein zu müssen – was bei einigen zum zwischenzeitlichen Überlastungsstau in der Hirnrinde führen kann. Da ist mancher froh, wenn draussen noch einer mit der Sockenpuppe steht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 27 | 32 | 58 | |
2 | HC Davos | 31 | 26 | 57 | |
3 | Lausanne HC | 30 | 9 | 56 | |
4 | EHC Kloten | 31 | 0 | 53 | |
5 | SC Bern | 30 | 17 | 52 | |
6 | EV Zug | 29 | 16 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 29 | 3 | 41 | |
8 | EHC Biel | 29 | 1 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 30 | -8 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 30 | -19 | 39 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 31 | -15 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 27 | 0 | 36 | |
13 | HC Lugano | 29 | -22 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 29 | -40 | 26 |