Dinos Check
Achtung: Goalie ist homosexuell!

Homophobie? Weit verbreitet. Berichte über homosexuelle Sportler ändern daran aber nichts.
Publiziert: 08.10.2019 um 11:03 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:02 Uhr
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Macho-Sport Eishockey?
Foto: keystone-sda.ch
Dino Kessler

Die Schlagzeilen von gestern: In der Ukraine heiratet ein 24-jähriger seine Cousine. Das allein (gibt es bei uns auch, fahren Sie mal zehn Kilometer rein ins Glarnerland) würde hier keinen sonderlich beschäftigen. Wäre die Cousine nicht 81. Und: in Dänemark geht ein Hockey-Goalie (Name egal) an die Öffentlichkeit und eröffnet: Ich bin homosexuell. Huch. Gibt also immer noch eine Schlagzeile, wenn Sportler ihre sexuellen Neigungen offenlegen.

Wird die Fangquote dieses Keepers im Resultatbulletin ab sofort mit einem Sternchen versehen, inklusive Erklärstück im Anhang (Achtung: Torhüter schwul)? Eishockey sei eben ein Macho-Sport (was soll das bedeuten?). Und deshalb ist es wichtig, dass homosexuelle Sportler die Öffentlichkeit informieren?

Warum? Damit sie die anderen nicht mit ihrem Gedankengut kontaminieren? Da wird der Verdacht laut, dass die Besessenheit mit homosexuellen Sportlern mittlerweile nur noch für ein paar Sportreporter existiert. Was kommt als nächstes? Erzählt jeder hetero-, pan-, stereo-, metro- oder pipaposexuelle von seinen Vorlieben? Warum bloss?

Was läuft denn da wohl mit einem Homosexuellen in der Kabine, hinter verschlossenen Türen? Eine Frage, die mir dutzendfach gestellt wurde, über die ich mir während meiner Aktivzeit aber nie Gedanken gemacht habe. Was los wäre? Nix. Der verhält sich in der Dusche genauso wie alle anderen, die eben gerade eine Dusche nehmen.

Homophobie wird in gewissen Schichten immer ein Problem sein. Auch darum sollte die sexuelle Orientierung (insbesondere auch von Sportlern) partout kein Thema mehr sein. Weil jeder Erklärungsversuch im Ansatz scheitert, weil es in letzter Konsequenz zu nichts führt. Und zum Schluss? Will ich mich bei den Glarnern artig für den billigen Kalauer mit der Cousine entschuldigen.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
50
30
97
2
ZSC Lions
ZSC Lions
48
36
88
3
SC Bern
SC Bern
50
25
88
4
EV Zug
EV Zug
49
36
85
5
HC Davos
HC Davos
49
15
80
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
49
0
76
7
EHC Kloten
EHC Kloten
49
-15
73
8
SCL Tigers
SCL Tigers
49
5
70
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
50
-12
70
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
49
-14
67
11
EHC Biel
EHC Biel
49
-3
67
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
49
-10
65
13
HC Lugano
HC Lugano
49
-26
60
14
HC Ajoie
HC Ajoie
49
-67
46
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