Die Trainerdebatte in Kloten
Hollenstein: Ja oder Nein?

Die Kloten Flyers stecken tief in der Krise. Klublegende Felix Hollenstein steht unter Dauerbeschuss. BLICK sagt, warum man den Trainer halten oder entlassen könnte.
Publiziert: 04.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:43 Uhr
Von Angelo Rocchinotti

Das spricht für Fige

Die Kultfigur wurde nach Klotens Rettung vor zwei Jahren in einer bühnenreifen Aktion vor die Türe gestellt und acht Monate später in höchster sport­licher Not zurückgeholt. Prompt führte Hollenstein den Klub in seiner ersten kompletten Saison von den Playouts direkt in den Playoff-Final.

Beim 0:3 gegen Ambri liess sich sein Team abschlachten. In den Spielen gegen Servette (4:1), Lugano (1:2) und Fribourg (1:4) konnte man Kloten weder mangelnden Einsatz noch fehlende Einstellung vorwerfen. «Ich kann den Jungs nicht böse sein. Sie haben gekämpft und mit viel Leidenschaft agiert», so der Coach.

Er trägt nicht die alleinige Schuld an der Misere. Sportchef André Rötheli steht ebenso in der Verantwortung, hat Silberheld Simon Bodenmann und die Nationalverteidiger Félicien Du Bois und Eric Blum vergrault. Jetzt gelingt Kloten kaum noch ein vernünftiger Spielaufbau. Immerhin ist es Rötheli gelungen, die Verträge mit Captain Stancescu, Lemm (beide bis 2018) und Liniger (bis 2016) zu verlängern.

Das spricht gegen Fige

Kloten hat als erstes Team in Davos gewinnen können und zeigte beim 2:1 die bisher stärkste Saisonleistung. Doch da lag Hollenstein zu Hause in Bülach im Bett. Das, nachdem er die Treppe runtergefallen war und sich eine Hirnerschütterung zugezogen hatte.

Noch hat der 49-Jährige nicht bewiesen, dass er ein guter Trainer ist. Sein Team macht seit dem Saisonstart keine Fortschritte. Viele Spieler sind ausser Form. Oft fehlt es im Spiel der Zürcher auch an der Zuordnung. Und obwohl die Offensive mit Trainersohn Denis Hollenstein und HCD-Star Peter Guggisberg verstärkt wurde, haben die Zürcher erst 63 Tore erzielt. Nur Lausanne ist schlechter (62).

Die Resultate. Nach einem desolaten Saisonstart mit sechs Pleiten hat Kloten vor der Nati-Pause zwar neun von elf Spielen gewinnen können, dabei aber wichtige Punkte vergeigt. Zudem sagt Stancescu: «Man darf die Siege nicht über­bewerten. Die Gegner waren nicht immer in Top-Form.» Im Vergleich zu seinem komplett überforderten Vorgänger Tamfal hat Hollenstein zum selben Zeitpunkt acht Punkte weniger.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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