SC Bern – EV Zug 0:3
16354 Fans
Das Spiel – Als SCB-Coach Kari Jalonen kürzlich im kleinen Kreis über die Saison plauderte, geriet der Finne ob der Ausgeglichenheit der Liga ins Schwärmen: «Ich glaube, hier läuft gerade die beste Saison meiner Karriere. Es gibt viele gute Teams.» Und dennoch sind es Bern und Zug, die seit Wochen die Liga dominieren.
Der EVZ gewann acht, der SCB neun der letzten zehn Partien, kassierte dabei nie mehr als ein Gegentor und musste oft nicht einmal an die Leistungsgrenze. So wie am Freitag beim 1:0-Sieg in Davos, als der SCB nach fünf starken Minuten für den Rest des Spiels den Autopiloten aktivierte. Wenn es sein muss, können beide Teams jedoch einen Gang höher schalten. So wie in diesem spektakulären Spitzenkampf.
Das Duell wird mit einer Intensität geführt, die man sonst fast nur in den Playoffs zu sehen bekommt.
Schon nach sieben Minuten kochen die Emotionen ein erstes Mal über. Berns Powerstürmer Tristan Scherwey, der seit Wochen grandios aufspielt, checkt Zugs Garrett Roe gegen den Kopf – und muss unter die Dusche.
Absicht kann man dem Berner zwar keine unterstellen. Doch Scherwey geht zu ungestüm ans Werk und hat zudem Pech, dass Berns Beat Gerber Roe von hinten einen Stoss versetzt.
Von nun an geraten die Teams immer wieder aneinander. Dazu sorgen die Unparteiischen mit fragwürdigen Entscheiden für rote Köpfe. Der Höhepunkt? Nach 33 Minuten kann Bern in Überzahl antreten, aber bloss 39 Sekunden lang. Dann muss Zach Boychuk raus. Das Verdikt? Stockhalten. Dabei ist es Zugs Sven Senteler, der beim Berner einhängt.
Es ist ausgerechnet Ref Michael Tscherrig, der die Strafe pfeift. Zur Erinnerung: Im vergangenen Playoff-Halbfinal sorgte Tscherrig in der Overtime des zweiten Spiels gegen die ZSC Lions für den Berner Sieg, als er den Puck mit dem Bein ablenkte – und die Scheibe so zur Vorlage des SCB wurde.
Dieses Mal sind die Bern-Fans ausser sich vor Wut, werfen allerlei Gegenstände aufs Eis. Und als Dario Simion eine Sekunde vor Ablauf der Strafe einen Martschini-Schuss zur Zuger Führung ablenkt, verliert auch der sonst so besonnene Mark Arcobello die Nerven, fährt in Richtung Tscherrig, tobt und muss prompt raus. Insgesamt sprechen die Schiris 61 Strafminuten aus.
Für die Kuriosität des Abends sorgt Gaëtan Haas: Als der SCB ohne Torhüter den Ausgleich sucht, rutscht dem Berner die Scheibe über den Stock. Er will sie zurückholen, bringt den Puck dann aber im eigenen Tor unter.
Der SCB verliert erstmals im neuen Jahr. Und Zug gewinnt zum ersten Mal nach acht Liga-Pleiten wieder gegen Bern.
Die Absenzen – Der EVZ kann nur mit drei Ausländern antreten. Nach Carl Klingberg fällt nun auch David McIntyre aus. Der Kanadier verletzte sich beim 4:2-Sieg am Freitag gegen Lausanne nach einem Bandencheck von Dario Trutmann. Zudem fehlt Raphael Diaz, der nach einem Check gegen den Kopf von Torrey Mitchell gesperrt wurde.
Das Tor – 160 Minuten und 22 Sekunden lang hielt SCB-Goalie Leonardo Geononi, der beim 1:0-Sieg am Freitag in Davos seinen achten Saison-shutout feierte, sein Tor rein. Bis ihn Dario Simion erstmals wieder bezwingt.
Der Beste – Lino Martschini (Zug), der stärkste Mann auf dem Feld, liefert die Vorlage zum 1:0, sorgt stets für Gefahr.
Die Pflaume – Johan Morant (Zug), gefährlicher und dämlicher Bandencheck an SCB-Stürmer Thomas Rüfenacht.
Tore 36. Simion (Martschini, Roe/PP) 0:1. 43. Thiry 0:2. 59. Widerström 0:3 (ins leere Tor).
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Lausanne – Genf-Servette 3:4 n.P.
6700 Fans
Das Spiel – Saperlott – ein Romand-Derby mit Schwung, Esprit und viel Getöse. Obwohl Servette mehr Konstruktives zeigt, sind es die Waadtländer, die immer wieder vorlegen können. Der Grund: Lausanne ist im Abschluss etwas kaltblütiger und Genf leistet sich mehr Fehler im Rückraum. Nach Bertschys 3:1 scheint die Vorentscheidung bereits gefallen, doch tritt Genf erneut aufs Gaspedal und erzwingt erstmals den Ausgleich. Die Verlängerung? Nimmt man bei diesem Spiel gerne mit, auch wenns nicht mehr scheppert. Die Entscheidung im Shootout: Richard versenkt eiskalt und raffiniert (je eine Variante) zwei Penaltys. Das ist formidable.
Der Beste – Richard (Servette).
Die Pflaume – Lindbohm (LHC).
Tore 7. Moy (Nodari) 1:0. 22. Wingels (Winnik) 1:1. 23. Frick (Nodari, Emmerton) 2:1. 32. Bertschy 3:1. 35. Bozon (Berthon) 3:2. 48. Tömmernes (Wingels, Jacquemet) 3:3.
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Rapperswil-Jona Lakers – HC Lugano 2:3
4058 Fans
Das Spiel – Es sei ihr Job, das Beste aus den Spielern rauszuholen. Das betonten Luganos Sportchef Habisreutinger vor und Trainer Ireland nach der zweiten Niederlage gegen den ZSC.
Nun, Lugano mit dem Besten von jedem der talentierten Akteure müsste den SCRJ besiegen. Ja an die Wand spielen. Einhändig. Doch die besten Bianconeri, die bekommt man in Rapperswil-Jona nicht zu sehen. Im Gegenteil.
Dass sie gegen die Lakers nicht schon früher und höher zurückliegen, verdanken sie deren Unvermögen im Abschluss. Beste Chancen lassen die Lakers aus, hauptsächlich im Powerplay.
Zudem kann der SCRJ die Fehler der Luganesi nicht ausnützen. Und von denen gibt es einige. Denn sie agieren nicht mit Mut oder Entschlossenheit, sondern spielen zögerliches Hockey. Mit der Angst im Nacken, der nächste Fehler könnte sie in einer neuerliche Pleite in Rappi (3:6, 24. November) reiten. Doch mit einer Einzelleistung verhindert Hofmann die Blamage.
Die Nerven – Dass die Nerven bei den Lugano-Stars blank liegen, zeigt eine unauffällige Szene: Nach einem Schuss von Grégory Hofmann lenkt SCRJ-Goalie Nyffeler den Puck ans Netz hinter dem Tor ab – knapp übers Plexi. Für Hofmann zu knapp, er schreit «What the fuck!» Richtung Gast-Schiri Prazak. Der Tscheche fackelt nicht lange, zitiert den Topskorer zu sich und verwarnt ihn. Dies in der 25. Minute. Und auch in der 51. hebt der Ref nochmals den Mahnfinger vor Hofmann.
Der Beste – Hofmann (Lugano), obwohl auch er angespannt ist, übernimmt er wenigstens Verantwortung.
Die Pflaume – Maier (SCRJ), macht sonst gut was er kann, doch vor Luganos 2:2-Ausgleich übertreibt es der Vertreidiger mit dem Offensivdrang, umkurvt Loeffel – und fehlt dann hinten, als dieser trifft.
Tore 9. Schlagenhauf (Spiller, Profico/PP) 1:0. 27. Jörg (Chorney) 1.1. 37. Wellman (Kristo/PP) 2:1. 44. Loeffel (Bertaggia, Vedova) 2:2. 56. Hofmann 2:3.
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EHC Biel – Ambri-Piotta 3:0
6418 Fans
Das Spiel – Nach drei Pleiten in Serie mit nur einem erzielten Treffer steckt Biel in der Tor-Krise. Auch gegen Ambri will die Scheibe einfach nicht rein. Trotz unzähligen, allerbesten Chancen. Dann bricht Damien Brunner mit einer schönen Einzelleistung den Bann und schiesst nach 157 torlosen Minuten seines Teams doch noch den 100. Bieler Saisontreffer. Diem und Rajala machen kurz vor Schluss alles klar.
Der Ausfall – Ambris Bryan Lerg wird kurz vor der zweiten Pause von einem Earl-Hammer an der Hand getroffen. Der Amerikaner schreit vor Schmerzen, der kleine Finger blutet stark. Lerg verschwindet in der Kabine und kehrt nicht mehr zurück.
Der Beste – Hiller (Biel).
Die Pflaume – Dotti (Ambri). Beim 0:1 überlaufen.
Tore 38. Brunner (Kreis) 1:0. 55. Diem (Hügli, Kreis) 2:0. 60. Rajala (Diem, Hügli) 3:0.
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Fribourg-Gottéron – SCL Tigers 1:3
6236 Fans
Das Spiel – Die Abwehr der SCL Tigers hält auch in Fribourg. Vor einem sackstarken Damiano Ciacco, der nach 105 Minuten und 2 Sekunden wieder ein Tor kassiert, machen die Emmentaler einen grossen Schritt Richtung Playoffs. Mit Glück, einem unglücklichen Eigentor Berras – und einem miserablen Pass von Marchon, gehen die SCL Tigers in Führung. Dank einer starken kämpferischen Leistung und einer ineffizienten Offensivabteilung der Fribourger (36:17 Schüsse) bringen die Tigers den Sieg nach Hause.
Der Beste – Ciaccio (Tigers). In der Form seines Lebens.
Die Pflaume – Marchon (Gottéron). An den ersten beiden Gegentoren mitschuldig.
Tore 9. Rüegsegger 0:1. 29. Leeger (N.Berger, DiDomenico) 0:2. 41. Bertrand (Holos/PP) 1:2. 60. P. Berger (DiDomenico) 1:3 (ins leere Tor).
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |