Bern – Fribourg 1:4 (16'783 Fans)
Das Spiel: Tore sind zunächst Mangelware, Torchancen allerdings nicht. So haben beide Teams zwei Stangenschüsse zu verzeichnen. Die Berner haben zunächst mehr vom Spiel und fangen dank ihrem Pressing immer wieder Pässe in der Zone der Gäste ab. Als die Fribourger allerdings erstmals eine Druckphase haben, gehen sie durch Verteidiger Sebastian Schilt in Führung. Danach verteidigt sich das Team von Mark French immer besser und lässt nicht mehr viel zu. Und wenn weder Pfosten noch seine Vorderleute helfen, ist der starke Goalie Reto Berra zur Stelle. Dazu verschaffen zwei Powerplay-Tore ein Polster. So kommt Fribourg zum ersten Sieg in Bern seit drei Jahren. Für den SCB ist es die zweite Heimniederlage in Serie. Die Berner müssen aufpassen, dass ihr Rhythmus in den vielen fast bedeutungslosen Spielen vor den Playoffs nicht Flöten geht.
Massnahme – Mark French hat seine Lehren gezogen: Seit Jonas Holös beim blamablen 0:3 in Rapperswil wegen den Wehen seiner Frau wieder abreisen musste und der als Tourist mitgereiste Jim Slater zunächst ohne Ausrüstung dastand, bietet der Gottéron-Coach auch den fünften Ausländer für die Auswärtsspiele (diesmal Charles Bertrand) auf.
Pech bringt Glück – Zweimal hat sich Fribourgs Verteidiger Philippe Furrer in dieser Saison gegen seinen Ex-Klub Bern verletzt. Sein Pech scheint sein Team zu inspirieren: Nach seiner ersten Verletzung gewann Gottéron fünfmal in Folge. Und nun haben die Drachen ohne den Unterhosen-Unternehmer auch bereits wieder drei Siege aneinander gereiht.
Der Beste – Jacob Micflikier (Fribourg). Doppeltorschütze.
Die Pflaume – Jan Mursak (Bern). Der Slowene vergibt bei seinem Comeback im Startdrittek gleich zwei Topchancen. (sr)
Tore: 17. Schilt (Walser/Eigentor Blum) 0:1. 38. Sprunger (Slater, Miller/PP) 0:2. 22. Micflikier (Holös/PP) 0:3. 49. Haas (Gerber) 1:3. 56. Micflikier 1:4.
Lugano - Zug 3:0
Das Spiel – Der HC Lugano spielt um einen Platz an der Sonne, also über dem Strich. Für diesen Kampf genügen Trainer Greg Ireland offensichtlich zehn Stürmer. Klar, dem Kanadier fehlen verletzungsbedingt mit Sannitz, Walker, Cunti, Reuille und Vedova (teils) namhafte Angriffsspieler. Doch scheint Ireland nie Wert darauf gelegt zu haben, Junge kontinuierlich einzubauen, um sie genau in solchen Phasen guten Gewissens einsetzen zu können. Weil der Stürmer-Mangel Energie kostet, versuchen die Bianconeri, das Duell so schnell wie möglich zu entscheiden. Zumal der EVZ erstaunlich harmlos und passiv beginnt. Der Zuger Motor stottert beim ersten Auftritt nach dem Cup-Titel. Erstmals erlebt man den EVZ irgendwie gesättigt, der Hunger fehlt. Den Quali-Endspurt absolviert man ja ohnehin in den wohligen Top 2. Und so bietet sich den Luganesi die gute Chance auf einen moralisch wichtigen Sieg vor weiteren wegweisenden Partien in einer Woche gegen Ambri und Servette .
Der Beste – Bertaggia (Lugano). sein Tor zur 1:0-Führung erlöst die Bianconeri etwas vom Druck.
Die Pflaume – McIntyre (Zug). Der Kanadier ist zum Risikofaktor geworden, Puckverluste (wie vor dem 0:1) und Fouls. Mit dieser Leistung drängt er sich nur für eine Rolle auf: Die des Überzähligen, sobald Klingberg wieder spielen kann. N.V.
Tore: 30. Bertaggia (Klasen, Jörg) 1:0. 57. Lajunen 2:0. 58. Lapierre (ins leere Tor) 3:0.
Servette – SCL Tigers 3:5 (6103 Fans)
Das Spiel – Eine kapitale Prüfung für die kriselnden Genfer. Doch die Nerven der Hausherren flattern, nach einem Doppelschlag innert 51 Sekunden steht es früh 0:2. Auch die Aufholjagd zum 3:3 bringt keine Beruhigung. Das Abwehrverhalten? Haarsträubend! Beim entscheidenden 4:3 zum Beispiel wird Tiger DiDomenico schlicht vergessen. Der Strich ist somit schon vier Punkte weit weg.
Der Neue – Langnaus neuer Stürmer Stefano Giliati (31) ist zwar spielberechtigt, in Genf aber noch überzählig. Der Italo-Kanadier, der aus Schwenningen (DEL) kam, wird am Samstag Vormittag erstmals mit dem Team auf dem Eis stehen.
Die Durststrecke – Tigers-Stürmer Raphael Kuonen schoss in den ersten 13 Spielen sieben Tore, in den darauffolgenden 27 aber keines mehr. Bis er in Genf in perfekter Baseball-Manier das 5:3 erzielt.
Gefallene Festung – Servette war zuhause mal eine Macht, gewann die ersten sieben Heimspiele allesamt. Gegen die Tigers setzt es vor den eigenen Fans nun schon die vierte Pleite in Folge ab.
Der Beste – Chris DiDomenico (SCL Tigers).
Die Pflaume – Goran Bezina (Servette). Dem 38-Jährigen geht es oft zu schnell.
Tore: 5. (4:03) Elo (Dostoinow, Gagnon) 0:1. 5. (4:54) Pesonen 0:2. 24. (23:14) Kast (Tömmernes, Wingels/PP) 1:2. 24. (23:46) Cadonau (Pesonen) 1:3. 31. Richard 2:3. 40. Wick (Mercier) 3:3. 42. DiDomenico (Pesonen) 3:4. 55. Kuonen (Lardi) 3:5.
Davos - Lausanne 1:3 (4492 Fans)
Der HCD – gefangen zwischen dem Warten auf die Abstiegsrunde und dem Anspruch, irgendwie jede Partie doch noch mit etwas Dringlichkeit zu spielen. Gelingt zu Beginn ganz gut, die Bündner entwickeln genug Druck um die Westschweizer zu beschäftigen. Mit einem wunderbar herausgespielten Treffer im Powerplay (Rödin verwertet am weiten Pfosten, nachdem Lindgren, Ambühl und Corvi mit drei präzisen Querpässen die Abwehr lahmlegen) geht der HCD in Führung, fällt dann in der Abwehr aber wieder in alte Muster zurück. Erst stimmt die Zuordnung nicht (Aeschlimann bringt die Scheibe nicht raus, Torschütze Kenins wird zuwenig eng gedeckt), dann lässt Goalie Lindbäck einen Verzweiflungsschuss Lindbohms passieren. Lausanne tut in letzter Konsequenz gerade genug, um sich im Strichkampf irgendwie Punkte zu ergattern. Gegen einen besser organisierten und angriffslustigeren Gegner hätte diese Durchschnittsleistung aber kaum für Zählbares gereicht. Der HCD? Ist nur in den kurzen Powerplay-Phasen tatsächlich konkurrenzfähig.
Kenins – Ronalds. Am Vormittag noch fraglich (Krankheit), markiert der Lette mit CH-Lizenz nach einem Energieanfall den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer.
Der Beste: Nodari (Lausanne).
Die Pflaume: Lindbäck (HCD).
Tore: 8. Rödin (Corvi, Ambühl/PP) 1:0. 16. Kenins (Nodari) 1:1. 34. Lindbohm 1:2. 57. Bertschy (Jeffrey) 1:3.
Rapperswil - Biel 2:6
Das Spiel – Die Lakers im Aufwind? Dachte man zumindest. Immerhin gewannen die St. Galler drei ihrer letzten vier Heimspiele. Die Leistung gegen Biel aber spottet jeder Beschreibung. Die Seeländer können schalten und walten, wie sie wollen. Ein missglückter Rückpass von Roman Schlagenhauf führt zum 0:1. Die erste Strafe des Spiels zum 0:2. Kaum angespielt, verliert Timo Hebling im zweiten Drittel an der blauen Linie die Scheibe. 0:3. Und schliesslich geht nach einem Bully auch noch die Zuordnung verloren. Jarno Kärki kommt völlig frei vor Lakers-Hüter Melvin Nyffeler, der mehrfach einen noch höheren Rückstand verhindert, zum Abschluss. Die Lakers kommen erst ins Spiel, als Rajala (Haken) und Riat (Beinstellen) wegen Fouls an Kristo auf die Strafbank wandern. Spannung? Fehlanzeige! Den Schlusspunkt der Horror-Show setzt Forian Schmuckli. Der Back will zum Dribbling ansetzen und landet auf dem Hosenboden.
Schöne Geste – Einer sticht beim Einmarsch des Heimteams aus der Menge heraus. Die Nummer 85. Mike Raymann. Der Junge ist erst 13, darf aber, weil er beim Skateathon am meisten Geld gesammelt hat, aufs Eis, neben den Profis auf der Bank stehen und in den Pausen in die Kabine.
Beste – M. Künzle (Biel).
Pflaume – Helbling (SCRJ).
Tore: 8. Riat (Forster, Rajala) 0:1. 19. Kärki (Kreis, Brunner/PP) 0:2. 21. (20:30) Künzle 0:3. 33. Kärki (Brunner, Pedretti) 0:4. 37. Knelsen (Iglesias) 1:4. 43. Mosimann (Helbling) 2:4. 50. Rajala 2:5. 59. Fuchs 2:6.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |