Im ersten Drittel fallen gleich sechs Derby-Tore
4:17
Spektakel in der Valascia:Im ersten Drittel fallen gleich sechs Derby-Tore

Die NL-Spiele in der Übersicht
Ambri holt Spektakel-Sieg im Tessiner Derby

Hier gehts zur Übersicht über die Freitagsrunde in der National League.
Publiziert: 15.02.2019 um 22:40 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:02 Uhr
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Sechs Tore fallen im ersten Drittel des Tessiner Derbys. Hier feiert Ambri das 3:3 durch Hofer.
Foto: Keystone
Eishockey-Redaktion

Ambri - Lugano 6:4

Zum ersten Mal wird die ausverkaufte Valascia (6500 Fans) in der 20. Spielminute von seismischen Erschütterungen erfasst. Der Österreicher Hofer hat die Partie soeben ausgeglichen. Verrückte Momente sind das, Ambri wird in den ersten Minuten von der eigenen Nervosität rechts überholt, und Lugano macht das dann klasse und verwertet die Möglichkeiten, ohne mit der Wimper zu zucken. 

Hofmann – Immer wieder Hofmann. Ambris Südkurve lässt ihn bei jedem Puckkontakt wissen, was sie von ihm hält. Eine Ablehnung, die sich der Scharfschütze verdient hat. Einmal trifft er nach schöner Vorlage, einmal akrobatisch und volley, als der Puck vor Ambri-Goalie Conz zu schweben scheint und alle nur gebannt auf die Scheibe starren. Alle ausser Hofmann. 

Erst als Ambri die Emotionen kanalisieren kann – so ungefähr ab der 15. Spielminute – weicht die Nervosität der Überzeugung. Lugano führt zwar permanent die feinere Klinge, zeigt präzisere Spielzüge und mehr Raffinesse (ohne das physische Spiel zu vernachlässigen), bleibt nach dem ersten Furioso aber ohne Zählbares. Und trotzdem immer gefährlich. 

Ambri geht erstmals in Führung, als Plastino von der blauen Linie abzieht. Der Treffer wird von den Schiedsrichtern in erster Instanz nicht anerkannt, aber die Videobilder führen zu einem Meinungswechsel. Ein richtiger Entscheid (aus der Perspektive Luganos natürlich nicht), weil Ambris Bianchi von Lugano-Verteidiger Ulmer gestossen wird und erst dann mit Elvis Merzlikins kollidiert. 

Die Emotionen kochen während diesen Minuten über, von der Tribüne ruft einer «Assassini» (Mörder) in Richtung der Schiedsrichter, als diese auf dem Weg zur Videokontrolle sind. Als sie den Treffer geben, ist er zufrieden, wendet sich seinen Tribünennachbarn zu und applaudiert in die Luft. 

Die Schlussphase? Eine Verdichtung des Bisherigen. Verrückt, einfach verrückt. Bei Fanlager stampfen, singen, trommeln. Beide teams klappen das Visier runter, Ambri verteidigt irgendwie, nur nicht strukturiert. Lugano wirft alles nach vorne, sogar Captain Chiesa, den Verteidiger. Das (vorerst) letzte Derby der Saison gewinnt aber Ambri. Getragen von den Emotionen.

Müller – Stefan. Luganos Ersatztorhüter erhält im ersten Abschnitt während 1 Minute und 46 Sekunden Auslauf: Elvis Merzlikins muss eine defekte Befestigung am Beinschoner beheben lassen. Müller bleibt ohne Gegentor. Vier Sekunden, nachdem Elvis zurück ist, trifft Jelovac zum 2:3. 

Der Beste – Hofer (Ambri). Der andere Ösi nimmt seinem Team mit zwei Toren die Nervosität. 

Die Pflaume – Bertaggia (Lugano). Wählt die Selbstjustiz, kostet Lugano ein Powerplay. 

Tore – 2. Hofmann (Morini) 0:1. 5. Chorney (Hofmann) 0:2. 5. Hofer (Novotny, D’Agostini) 1:2. 10. Hofmann (Sannitz) 1:3. 16. Jelovac (Goi) 2:3. 20. Hofer (Müller, Kubalik/PP) 3:3. 26. Plastino (Kostner, Trisconi) 4:3. 45. Kostner (Bianchi) 5:3. 57. Chiesa (Haapala) 5:4. 59. Bianchi 6:4.

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Bern - Rapperswil 3:1

Das Spiel – Ganze 57 Punkte trennen die beiden Teams. Davon sehen die 14997 Fans zunächst aber nichts, die Gäste gehen gar in Führung. Beim 1:1 gelingt dann Thomas Rüfenacht erstmals seit dem 12. Oktober 2018 wieder ein Tor bei nummerischem Gleichbestand. Viel dafür kann er aber nicht, er wird von Teamkollege Andersson angeschossen. Dann geht Kay Schwery nach einem harten (aber wohl fairen) Check von Beat Gerber zu Boden. Der Rappi-Stürmer scheidet verletzt aus und der SCB trifft beim nächsten Angriff zum 2:1.

Standard – Die Lakers verlieren auch die sechste Partie gegen Bern. Und zum sechsten Mal gelingt ihnen dabei nur ein Tor.

Minusrekord – Erstmals seit über drei Jahren beträgt die Zuschauerzahl bei einem Berner Heimspiel in der Meisterschaft weniger als 15000. Beim 2:3 gegen Lausanne am 8. Dezember 2015 hiess der SCB-Coach noch Lars Leuenberger.

Der Beste – Moser (Bern).

Die Pflaume S. Berger (Rappi). Lässt sich beim 1:2 zu einfach überlaufen. C.S.

Tore – 12. Casutt (Knelsen, Schlagenhauf/PP) 0:1. 18. Rüfenacht (Andersson, Almquist) 1:1. 25. Moser (Arcobello, Rüfenacht) 2:1. 60. Moser (Haas) 3:1 (ins leere Tor).

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SCB-Rüfenacht wird angeschossen und trifft ins Goal
2:36
Berner schlagen Rappi:SCB-Rüfenacht wird angeschossen und trifft ins Goal

Biel - ZSC Lions 2:4

Das Spiel – Nach dem 1:4-Debakel gegen Servette am Dienstag stellt ZSC-Coach Arno Del Curto die taktische Marschroute um. Die Zürcher beginnen vor 5755 Zuschauern mit passivem, ängstlichem Defensiv-Hockey, wie es unter seinem Vorgänger Serge Aubin gespielt wurde. Doch das funktioniert nicht. Biel kommt leicht zu Chancen, trifft aber nur in doppelter Überzahl. Bevor grösserer Schaden entsteht, stellt Del Curto wieder um.

Ab dem zweiten Abschnitt spielt der Meister aggressiv und mutig, überfordert die Seeländer mit konsequentem Forechecking. Der Lohn: Die Führung durch einen wohl von Pius Suter abgelenkten Schuss von Maxim Noreau. Keine Minute später scheitert ZSC-Topskorer Denis Hollenstein mit einem Penalty am starken Jonas Hiller. Im 3. Drittel sind die Lions dann wieder vermehrt mit Verteidigen beschäftigt. Und ausgerechnet als der Bieler Marc-Antoine Pouliot in der Endphase 4 Strafminuten kassiert, fällt der Ausgleich. Im Gewühl ist es wohl ein Zürcher (Moore oder Herzog), der die Scheibe ins eigene Tor wischt. Doch im Powerplay schiesst Simon Bodenmann den Meister doch noch zum Sieg.

Der Verbannte – Schon unter Serge Aubin war ZSC-Stürmer Fredrik Pettersson einige Male überzählig gewesen. Nun zog erstmals auch Del Curto dem letztjährigen NL-Torschützenkönig vier andere Ausländer (Klein, Noreau, Cervenka und Moore) vor. Nachvollziehbar, wenn man an die letzten Auftritte des Schweden denkt.

Der Beste – Lukas Flüeler (ZSC). Ohne die Paraden des dreifachen Meister-Keepers im Start- und Schlussdrittel hätten die Zürcher das Spiel nicht gewonnen.

Die Pflaume – Marc-Antoine Pouliot (Biel). 4 Strafminuten für Stockschlag und unsportliches Verhalten zur Unzeit (55:25). (sr)

Tore – 6. C. Baltisberger (Herzog) 0:1. 9. Pouliot (Brunner, Riat/PP2) 1:1. 32. Suter (Noreau, Bodenmann) 1:2. 58. Rajala (Kärki, Forster/SH) 2:2. 59. Bodenmann (Cervenka/PP) 2:3. 60. Bodenmann (Cervenka) 2:4 (ins leere Tor).

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Doppelter Bodenmann schiesst ZSC zum Sieg
2:46
Last-Minute-Erfolg in Biel:Doppelter Bodenmann schiesst ZSC zum Sieg

Servette - Davos 2:5

Das Spiel –  Blitzstart der Gäste. Mit einer feinen Einzelleistung von Enzo Corvi und einer sehenswerten  Doppelpass-Kombination zwischen Luca Hischier und Inti Pestoni geht der HCD innert 29 Sekunden mittels  Doppelschlag in Führung. Die Genfer sind vor 6182 Zuschauern stehend KO. Das McSorley-Team wird schon nach etwas mehr als 5 Minuten vom eigenen Anhang ausgepfiffen! Auch ein Time-Out des Generals bringt sein Team nicht wieder auf die Beine! Die Gewissheit, das Spiel unbedingt gewinnen zu müssen, verunsichert die Genfer noch mehr. Werden die Davoser jetzt noch zum Spielverderber im Strichkampf? 

Nach der ersten Pause geht es im gleichen Stil weiter. Genf bringt es auch im Überzahlspiel auf keinen grünen Zweig, trotz der zweitbesten Statistik der Liga. Die Genfer schiessen zwar aus allen Rohren, doch Lindbäck im Davoser Kasten ist hellwach und hält alles.  Davos lauert auf Kontermöglichkeiten. Lindgren (31.) vergibt in ausgezeichneter Position die mögliche Vorentscheidung. In der 43. Minute wird der vermeintliche Anschlusstreffer Genfs durch John Fritsche wegen Offside aberkannt. Davos-Coach Witolinschs Coach-Challenge sei Dank! Dass der HCD die Offensive nicht ganz vernachlässigt,  zahlt sich in der 48. Minute aus. Yannick Frehner kann das vorentscheidende 3:0 für die Gäste erzielen. Nur 106 Sekunden später doppelt Luca Hischier nach und schafft mit dem 4:0 klare Verhältnisse. 

Auch wenn sich in der Schlussphase die Ereignisse noch überstürzen und die Genfer innert rekordverdächtigen 18 Sekunden durch Winnik und Martinsson noch auf 2:4 herankommen. Doppelter Passgeber ist Querkopf Tanner Richard. Nach einer Durststrecke von 5 Spielen holen sich die Davoser verdient diese 3 Punkte und erhöhen den Vorsprung auf Gegner Rapperswil in der Gunst des Heimvorteils in den Playouts auf 8 Punkte.  Genf erleidet eine mehr als schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Strich und verliert gegen den HCD in der vierten Begegnung erstmals. 

Das Jubiläum – Der Treffer zum 2:0 durch Topskorer Inti Pestoni ist gleichbedeutend für das 100. Tor des Tessiners in der National League. 

Der Schock – Enzo Corvi, Torschütze zur 1:0-Führung, kollidiert unter Bedrängnis von Bozon mit Genf-Goalie Mayer (10.) und bleibt verletzt liegen. Er kann dann das Eis aus eigener Kraft verlassen, an ein Weiterspielen ist aber nicht mehr zu denken. Morgen, beim MRI Termin, soll die Knieverletzung genau untersucht werden.

Wingels – Tommy, die stärkste Waffe im Genfer Angriff ist wieder verletzt. Nach einem Kieferbruch in Bern im ersten Spiel und einer Knöchelverletzung im Herbst, fällt Wingels nun mit einer muskulären Unterkörperverletzung mindestens 3 Wochen aus.  Der Pechvogel der Liga hat verletzungshalber bereits 24 Spiele gefehlt.  Was der Stanley-Cup erfahrene Amerikaner drauf hat beweisen seine 18 Skorerpunkte in 19 Spielen.

Winnik – Daniel, einziger ausländischer Angreifer im McSorley-Team. Neben dem erwähnten Ausfall von Tommy Wingels figurieren mit Lance Bouma und Jack Stille weitere ausländische Angreifer auf der Verletztenliste.  Winnik steht gegen den HCD trotz einer Augenhöhlen-Fraktur auf dem Eis, geschützt mit einem Helmgitter ! Chapeau !

Der Beste – Ambühl (Davos) – Ein Kämpfer, ein Reisser, ein Antreiber.

Die Pflaume – Almond (Genf) – Fehler beim 0:3 – offensiv ein Ausfall.

Die Tore – 5. Corvi 0:1. 5. Pestoni (Hischier) 0:2. 48. Frehner 0:3. 50. Hischier (Pestoni) 0:4. 56. Winnik (Richard, Bezina) 1:4. 56. Martinsson (Richard) 2:4. 60. Nygren 2:5 ins leere Tor.

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Servette trifft innert 18 Sekunden doppelt
4:05
Genfer verlieren trotzdem:Servette trifft innert 18 Sekunden doppelt gegen HCD

Lausanne - Fribourg 3:0

Das Spiel – Am meisten los ist, wenn Lausanne einläuft, sagt der Mann vom Fernsehen im zweiten Drittel. Keine Spur von Derby-Atmosphäre. Beide Teams sind darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Erst nach 35 Minuten kommen Emotionen auf. Lausannes Yannick Herren trifft in Überzahl. Doch Ken Mollard entscheidet sofort auf Torhüterbehinderung. Was der Unparteiische gesehen hat, weiss wohl nur er. Die Waadtländer lassen sich nicht unterkriegen, treffen gegen das schwächste Unterzahlteam der Liga noch im selben Powerplay. Robin Grossmann erwischt Fribourg-Goalie Reto Berra zwischen den Beinen. Gottéron zeigt sich im Vergleich zum kläglichen 1:4 gegen die Lakers verbessert, bleibt aber viel zu harmlos.

Rückkehr – LHC-Goalie Luca Boltshauser, der sich am 1. Dezember im Warm-up gegen die Tigers am Meniskus verletzte, kehrt als Ersatz von Zurkirchen zurück.

Out – Nach sechs Minuten wird Gottéron-Back Marc Abplanalp von Lausannes Lindbohm in 
Partanen gestossen, verletzt sich dabei wohl an der Schulter.

Beste – S. Zurkirchen (LHC). 

Pflaume – S. Walser (HCFG), Puckverlust führt zum 0:2. A. R.

Tore – 37. Grossmann (Emmerton/PP) 1:0. 58. Bertschy (Jeffrey) 2:0. 60. (59:07) Jeffrey (Bertschy) 3:0 (ins leere Tor).

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Lausannes Grossmann erwischt Berra zwischen den Beinen
1:24
Bei Sieg gegen Fribourg:Lausannes Grossmann erwischt Berra zwischen den Beinen

Zug - Tigers 4:2

Das Spiel – Der Plan, den die SCL Tigers in der Endphase des Mitteldrittels gefasst haben, wirkt etwas billig: Sie verwickeln Zugs Topskorer Lino Martschini immer wieder in Scharmützel. Den Mini-Stürmer (1.67 m) sieht man sonst nie in einem Gerangel. Kein Wunder, kommen ihm massigere Teamkollegen zu Hilfe – und kassieren dafür Strafen (Everberg, Roe). Und Tigers-Topskorer DiDomenico wird vom Spielmacher zur Nervensäge. Mit ihren Provokationen locken die Emmentaler die Zuger zwar kurz aus der Reserve – die Wende gelingt ihnen deshalb aber nicht. Und nötig hätten sie es eigentlich nicht gehabt. Denn mit der druckvollen Zuger Spielweise kommen sie zunächst ordentlich zurecht. Dass Martschini den Siegtreffer schiesst, ist dann wohl ihre gerechte Strafe.

Das Bully-Goal – Zugs Albrecht steht am Bully in Langnaus Drittel, schlägt den Puck Richtung Tor – und die Scheibe kullert zur 1:0-Führung rein. «Der Goalie war wohl etwas überrascht», sagt der Bully-Tor-Schütze.

Der Beste – Dario Simion (Zug), der herrlichen Pässe wegen.

Die Pflaume – Claudio Cadonau (SCL Tigers), ein Rumschubser, Stockschläger – und dann nicht bei seinem Mann vor dem 1:2. N.V.

Tore – 13. Albrecht 1:0. 28. Glauser (Neukom/PP) 1:1. 32. Diaz (Roe) 2:1. 40. Flynn (Roe) 3:1. 
51. Dostoinow 3:2. 53. Martschini (Simion) 4:2.

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Diese Doublette im Mitteldrittel sichert Zug den Dreier
3:42
Tigers verlieren auswärts:Diese Doublette im Mitteldrittel sichert Zug den Dreier
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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