Lars Leuenberger (41)
Im November stieg der Uzwiler vom Assistenten zum Chef auf. Trotz vielen Absenzen führte er den SCB in die Playoffs. Als die Mutzen im Januar sieben Pleiten in Folge kassierten, sorgte er dafür, dass das Team nicht auseinanderfiel. Leuenberger gab sich stets souverän, suchte nie nach Ausreden und steckte auch Kritik weg. In den Playoffs gewann er die Duelle gegen die profilierteren Marc Crawford, Arno Del Curto und Doug Shedden. Leuenberger stellte sein Team taktisch clever ein, hatte stets ein gutes Gefühl dafür, was seine Mannen brauchen. Die Timeouts nahm er immer im rechten Moment. Trotz Coup muss er gehen.
Ramon Untersander (25)
Als der Verteidiger auf diese Saison hin von Biel zum SCB wechselte, gaben ihm nur wenige Kredit. Untersander wurde als mental zerbrechlich bezeichnet und mit Thomas Wellinger verglichen, der seine Zelte in der Hauptstadt nach bloss einer Saison wieder abgebrochen hatte. Doch der 25-Jährige, der schon Guy Boucher begeisterte, überraschte alle. Als der Druck am grössten war, schoss er den SCB mit zwei Toren gegen Lausanne in die Playoffs und knüpfte dort an seinen starken Leistungen an. Er traf gleich im ersten Spiel gegen die ZSC Lions wieder – und erzielte in 14 Playoff-Spielen 12 Punkte.
Thomas Rüfenacht (31)
Der Wert des Schweiz-Amerikaners misst sich nicht an Skorerpunkten, sondern an der enormen Energie, die er aufs Eis und ins Team bringt. Man sieht dem Nati-Stürmer an, wie viel Spass es ihm macht, dem Gegner unter die Haut zu fahren und sich in den Kampf zu stürzen. Wenn Rüfenacht provoziert, grinst er. Zudem gelang ihm jener Treffer im zweiten Finalspiel, mit dem der SCB das Kommando in der Serie übernahm, als Luganos Tor vernagelt schien. Und: Rüfenacht gab den Assist, als Mikko Kousa am 26. Januar in Lausanne eine Sekunde vor Schluss ausglich. Ohne dieses Tor wäre der SCB kaum in die Playoffs gekommen.
Tristan Scherwey (24)
Das Energiebündel steht für die Wandlung des SCB. In der Qualifikation konnte der Stürmer nur selten Einfluss aufs Spiel nehmen, wirkte oft ohne Selbstvertrauen und erzielte so wenige Punkte (11) wie seit vier Jahren nicht mehr. In den Playoffs war der Publikumsliebling dann allerdings wieder ganz der Alte. Der Mann mit dem grossen Kämpferherzen steckte seine Mitspieler mit seiner Power an, liess es an den Banden krachen und hatte Nerven aus Drahtseilen. Gleich dreimal erzielte der pfeilschnelle Scherwey das spielentscheidende Tor.
Andrew Ebbett (33)
In der Quali konnte der als Top-Center und Leader vorgesehene Kanadier wegen einer Knieverletzung nur 19 von 50 Spielen bestreiten – eine schwere Hypothek für den SCB. In den Playoffs war der nur 1,76 Meter kleine Stürmer mit der Erfahrung von 243 NHL-Spielen dann aber ein umso wichtigerer Faktor. Sein Overtime-Treffer in der dritten Viertelfinal-Partie zog dem ZSC den Zahn und seine Ausgleich-Tore bei den Siegen in Lugano ebneten den Weg zum Titel. Mit 15 Punkten war er nach Luganos Zauberer Linus Klasen der zweitbeste Skorer der Playoffs, in den 5 Final-Spielen mit 8 Punkten gar die Nummer 1.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |