Die 2. Runde der fiktiven Playoffs
Jason Fuchs trickst gegen Servette

In Lausanne verschiebt sich das Geschehen neben die Eisfläche. Lugano kanns auch mit dem Schlegel nicht regeln und Zug beisst sich an Reto Berra die Zähne aus.
Publiziert: 20.03.2020 um 00:28 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2020 um 10:22 Uhr
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Jason Fuchs überlistet Servette.
Foto: freshfocus
Dino Kessler

In der Wirklichkeit sind die Playoffs dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Doch BLICK schiebt die Realität für einmal beiseite. Und lässt die Spieler und Teams fiktiv doch um den Meistertitel kämpfen. Hockey-Experte Dino Kessler schreibt Runde für Runde, wie es gelaufen wäre, wenn das Virus nicht dazwischen gefunkt hätte und krönt zum Schluss den einzig wahren, wenn auch fiktiven, Schweizermeister 2020.

Jetzt: Runde 2 der Viertelfinals. Am Samstag: Runde 3.

Lugano – ZSC Lions 2:3 (Stand 0:2)

Die Nordkurve legt während des ersten Abschnitts einen Sitzstreik hin. Ein stiller Protest gegen die letzten Leistungen der Mannschaft gegen Ambri und in Zürich. Laut ist nur ein Spruchband: «Eier auf den Tisch!» Mit der Ruhe im Stadion wissen aber auch die Zürcher nichts anzufangen. Erst als der Lärm zurückkehrt, nimmt das Spiel die Gestalt eines Playoffspiels an. Lugano will es mit Schlegel regeln, verliert wegen der ehemaligen ZSC-Nummer-2 in letzter Konsequenz das Spiel. Simon Bodenmann (wieder der Chef auf dem Eis) hat bei allen Zürcher Toren den Stock im Spiel, das wegweisende 3:1 erzielt er selbst: Ein Schuss aus der Spielfeldecke, der Schlegel (zu früh auf dem Eis) an der Schulter erwischt und ins Tor kullert. Luganos Trainer Pelletier muss schon wieder seine Standardfloskel bemühen: «Wir haben zu spät den Rhythmus gefunden.» Findet er den nicht bald, kann er schon mal den Grillrost putzen.

Fribourg – Zug 2:1 n.V. (Stand 1:1)

Mit viel Glück, noch mehr Dussel und Reto Berra in Traumform hält sich Gottéron über Wasser. Trainer Christian Dubé: «Ich habe in der zweiten Pause die Wände der Kabine frisch gestrichen. Mit Worten.» Danach beweisen seine Spieler mehr Mut, bringen Zug aber trotzdem nur selten in Verlegenheit. Individuelle Klasse und hohe Intensität sprechen für den EVZ, das Wettkampfglück dann für Fribourg. Die beiden Tore innert kurzer Frist (59./62.) könnten zwar Flügel verleihen, aber um diesen Schwung zu nutzen, muss noch mehr ins Forechecking investiert werden. Der EVZ leistet sich praktisch keine Fehler und reagiert auf eine abwartende Spielweise des Gegners sofort mit wütenden Angriffen. «Vorwürfe an die Mannschaft gibt es keine», sagt der Trainer Tagnes. «Wir sind auf einen heissen Torwart getroffen.»

Lausanne – Davos 6:5 (Stand 1:1)

«Das war die Revanche für die Trickserei beim Spengler Cup», lässt Craig MacTavish die gespannt wartenden Journalisten nach dem Spiel wissen. «Wer uns Kanadier nicht ernst nimmt, bezahlt irgendwann die Rechnung.» Vorerst wird aber noch nichts abgerechnet, ausserdem spielt der HCD gegen Lausanne. Die Waadtländer haben wohl die Spielfreude entdeckt, dabei aber die Abwehrarbeit vergessen. «Das bekomme ich auch noch hin», verspricht MacTavish vollmundig. Der agile Tedenby ist mit drei Toren der Mann des Abends aus Davoser Sicht, aber um die Fehler der Abwehr auszubügeln, reicht ein Hattrick nicht. Eigentlich nicht mal zwei. «Das bekomme ich hin», sagt Christian Wohlwend. Ihm glaubt man. Was man auch glaubt: Wer die Abwehr zuerst hinbiegen kann, wird diese Serie gewinnen.

Biel – Servette 4:3 (Stand 1:1)

Auweia. Das ist keine Serie für Zartbesaitete. Erstmal werden Rechnungen beglichen, gleichzeitig werden aber gleich mehrere neu eröffnet. Nur Freundschaften werden keine geschlossen. Beat Forster (zurück nach Sperre) nimmt vor dem Bieler Tor zwei Genfer (Rod, Caron) in den Schwitzkasten (buchstäblich), während sich im Mittelkreis Künzle und Miranda eine Prügelei unter ehemaligen Zürchern liefern. Tore fallen (je drei auf jeder Seite) auch, aber die bleiben die längste Zeit eine statistische Randnotiz. Als es um die Wurst geht, legt der schlaue Fuchs mit einer Täuschung im Stil von Cristiano Ronaldo den Genfer Verteidiger Tömmernes aufs Kreuz und schiebt Robert Mayer den Puck dann eiskalt zwischen den Beinen durch. Dieses Duell hat sieben Spiele verdient, aber wer diesen Schlagabtausch übersteht, wird erstmal die Wunden lecken müssen.

Coronavirus: Absagen und Verschiebungen im Sport

Das Coronavirus legt den Sport immer mehr lahm: Wichtige Events und Matches werden abgesagt, verschoben oder finden als Geisterspiele statt. Im Absagen-Ticker bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen in der Sportwelt auf dem Laufenden: Welche Ligen sind betroffen? Welche Spiele und Rennen finden (nicht) statt?

Nicht nur die Fussball-Welt steht komplett still.

Das Coronavirus legt den Sport immer mehr lahm: Wichtige Events und Matches werden abgesagt, verschoben oder finden als Geisterspiele statt. Im Absagen-Ticker bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen in der Sportwelt auf dem Laufenden: Welche Ligen sind betroffen? Welche Spiele und Rennen finden (nicht) statt?

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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