Der Strichkampf im Check
Diese Teams vergeigen die Playoffs

Das gab es noch nie: BLICK wagt den Blick in die Kristallkugel – und das ganz ohne Kristallkugel.
Publiziert: 11.02.2020 um 08:23 Uhr
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In den ersten beiden Spielen unter Hans Kossmann war beim SCB keine Reaktion auszumachen.
Foto: freshfocus
Eishockeyredaktion

Lugano

Rang 7, 43 Spiele/61 Punkte

Nachdem die Bianconeri die Brechstange ausgepackt und Trainer Sami Kapanen entgegen allen guten Vorsätzen nach dem Derby-Debakel in Ambri an den Polarkreis geschickt hatten, fand Lugano wieder in die Spur. Der neue Mann an der Bande, das vermeintliche Auslaufmodell Serge Pelletier, hat etwas geschafft, was ihm nur wenige – wir jedenfalls nicht – zutrauten: Er stabilisierte die Mannschaft, verpasste ihr gar innert Kürze seine Handschrift. Der Schweiz-Kanadier setzt im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der Ryan Spooner schon nach zwei Spielen auf die Tribüne bugsierte, auch auf drei ausländische Stürmer und hat die Karriere von David McIntyre wiederbelebt. Selbst der beim SCB gescheiterte Goalie Niklas Schlegel hält in Lugano dicht, wenn er ran darf.

Prognose: Lugano schaffts.

Restprogramm: 11.2. Ambri (h), 14.2. Lausanne (a), 15.2. Servette (h), 21.2. Fribourg (a), 22.2. Bern (h), 28.2. SCRJ Lakers (a), 29.2. Ambri (h).

SCL Tigers

Rang 8, 42 Spiele/57 Punkte

Immer wieder schaffte es Heinz Ehlers, sein Team nach Niederlagen aufzurichten. Kaum glaubte man, der Playoff-Zug werde ohne die Tigers abfahren, kehrten die Stehaufmännchen zurück. Doch nie seit Ehlers Amtsantritt im Herbst 2016 gab es im Emmental solche Spannungen. Es begann mit dem Hickhack um Publikumsliebling Chris DiDomenico, der Ende Saison nach Fribourg wechseln wird, und der daraus resultierenden Kritik an Sportchef Marco Bayer. Das Gerücht, wonach es dem Trainer selbst im Emmental nicht mehr passt und der Däne trotz Vertrag den Klub verlassen könnte, hält sich hartnäckig. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Unruhe im 9000-Seelen-Dorf, wo viel geredet wird, aufs Team überträgt. Langnau hat vier der letzten fünf Partien verloren, hinterliess zuletzt in Bern einen mutlosen Eindruck.

Prognose: Langnau verpasst die Playoffs.

Restprogramm: 11.2. SCRJ Lakers (a), 15.2. ZSC Lions (h), 18.2. Servette (a), 21.2. Davos (a), 22.2. Fribourg (h), 25.2. Lausanne (a), 28.2. Zug (a), 29.2. Biel (h).

Fribourg

Rang 9, 41 Spiele/56 Punkte

Fribourg ist die unberechenbarste Mannschaft der Liga, weil man nicht mal in Fribourg selbst weiss, warum man gewinnt oder verliert. Es passiert einfach und meist genau dann, wenn man es am wenigsten erwartet. Hand aufs Herz: Wer traut Fribourg das Wunder zu? Eben. Irgendwann (bald) wird David Desharnais wieder fit sein, und es gilt als sicher, dass Julien Sprunger in Kürze wieder Tore am Laufmeter schiesst. Der (die) Torhüter sind in Topform (Waeber gelang im Hallensta­dion beim 2:1 eine Glanzvorstellung), die Abwehr ist im Gegensatz zu allen Befürchtungen auch nach dem Abgang von Mark French ein Bollwerk, und die Ausländer erhöhen rechtzeitig die Trefferquote. Das Spiel, das für Fribourg am schwierigsten zu gewinnen sein wird, ist die Partie vom nächsten Freitag: ein Heimspiel gegen die SCRJ Lakers.

Prognose: Fribourg schaffts.

Restprogramm: 11.2. Biel (a), 14.2. SCRJ Lakers (h), 15.2. Zug (a), 18.2. Lausanne (a), 21.2. Lugano (h), 22.2. SCL Tigers (a), 25.2. Zug (h), 28.2. Bern (a), 29.2. Servette (h).

Bern

Rang 10, 42 Spiele/56 Punkte

Wer meint, mit einem Trainerwechsel würden sich die Probleme in Rauch auflösen, ist auf dem Holzweg. In den ersten beiden Spielen unter Hans Kossmann war beim SCB keine Reaktion auszumachen. Was aber auch nicht erstaunt. Niemand war gegen Kari Jalonen. Das Hauptproblem stellt die Torproduktion dar. Ohne Top­skorer Mark Arcobello stünde Bern schon jetzt auf verlorenem Posten. Spieler wie Vincent Praplan tauchen unter. Nun soll ausgerechnet ein Mann von Schlusslicht Rapperswil-Jona (Casey Wellman) für Abhilfe sorgen. Dass sich die Konkurrenz den SCB in den Playouts wünscht, verriet der heutige Biel-Verteidiger Yannick Rathgeb schon vor vier Jahren. Keiner will in den Playoffs auf einen befreit aufspielenden SCB treffen und Gefahr laufen, dass man ihm hinterher die Clown-Nase aufsetzt, nachdem man viermal abgewatscht wurde. So wie die ZSC Lions 2016. Die Zürcher treffen auch am Dienstag auf Bern. Sie werden wie Leader Zug am Freitag sicher keine Geschenke machen.

Prognose: Der SCB verpasst die Playoffs.

Restprogramm: 11.2. ZSC Lions (h), 14.2. Zug (h), 15.2. Biel (a), 21.2. SCRJ Lakers (h), 22.2. Lugano (a), 25.2. Davos (a), 28.2. Fribourg (h), 29.2. Lausanne (a).

Ambri

Rang 11, 43 Spiele/55 Punkte

«Wunder gibt es immer wieder», trällerte Katja Epstein vor 50 Jahren. Aber zwei Wunder in Folge? Das wäre dann doch etwas gar viel verlangt. Eigentlich schade – nur die Vorstellung eines Alles-oder-nichts-Spiels im Derby in der letzten Runde in Lugano lässt den Magen knurren. Doch nur schon dass Ambri auf der Zielgeraden noch um die Playoff-Plätze mitsprinten kann, ist eine Riesen-leistung. Vor allem wenn man bedenkt, dass der letztjährige NL-Topskorer Dominik Kubalik nun nicht mehr die Netze hier, sondern in der NHL bei Chicago (schon 22-mal!) füllt. Zudem haben die Biancoblù eine so grosse Anzahl von Verletzten zu verkraften, dass man andernorts Kübel mit Tränen gefüllt hätte und das Gejammer unerträglich geworden wäre. Bei Luca Cereda & Co. klagt man höchstens über Schiedsrichter.

Prognose: Ambri verpasst die Playoffs.

Restprogramm: 11.2. Lugano (a), 13.2. Davos (a), 15.2. Lausanne (h), 21.2. ZSC Lions (a), 22.2. Servette (h), 28.2. Davos (h), 29.2. Lugano (a).

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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