Der Marathon-Mann der Playoffs
Keiner muss länger arbeiten als SCB-Untersander!

SCB-Verteidiger Ramon Untersander steht fast ein halbes Spiel lang auf dem Eis.
Publiziert: 27.03.2017 um 18:57 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:08 Uhr
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Luganos Patrik Zackrisson (r.) spielt 11 Minuten weniger als Untersander, fährt trotzdem hinterher.
Foto: KEY
Angelo Rocchinotti

Am siebten Tag sollst du ruhen, heisst es im Alten Testament. Ramon Untersander nahm sich das Gebot zu Herzen und spannte so richtig aus. Er schaute fern, ging mit seiner Verlobten und dem Labrador in den Wald spazieren, kochte Gnocchi und ging zur Massage. «Und trotz Zeitumstellung habe ich etwa acht, neun Stunden geschlafen», so der SCB-Verteidiger.

Untersander kann Erholung gebrauchen. Er ist Berns Marathon-Mann. Trotz des komfortablen 4:1-Siegs am Samstag gegen Lugano stand der Rheintaler 29 Minuten und 25 Sekunden auf dem Eis. So lange wie kein anderer. «Als ich die Statistik studierte, war ich selbst überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Minuten waren.»

Dabei war es nicht einmal eine Ausnahme. Keiner wird in den Halbfinals öfter einsetzt als der 26-Jährige. Pro Match spielt Untersander im Schnitt 27 Minuten und 14 Sekunden. Gefolgt von Teamkollege Eric Blum, der 25 Minuten und 2 Sekunden eingesetzt wird (siehe unten). «Logisch ist der Playoff-Rhythmus streng. Doch darauf habe ich eine Saison lang trainiert. Ich will so viel Eiszeit, fühle mich gut, habe viel Spass. Und es läuft mir auch toll.»

Untersander verkrafte die Eiszeit gut, sagt auch Alex Chatelain: «Im letzten Drittel sprintete er einmal zur Bank zurück, als wäre es sein erster Einsatz gewesen», so der Sportchef. «Wichtig ist, was man neben dem Eis macht», sagt Untersander. «Es hilft mir, mit dem Hund spazieren zu gehen. Zudem nehme ich mich im Training etwas zurück.» Für einen Verteidiger sei es ausserdem noch etwas leichter. «Die Stürmer laufen viel mehr.»

Dass das vierte Spiel nun wieder in Lugano stattfindet, hat für «Unti» auch Vorteile. Schliesslich sorgen die Fans in der Resega mit Gegenstandswürfen immer wieder für Unterbrechungen. «Oft geschieht dies vor einem Powerplay. Es ist wie ein zusätzliches Timeout oder eine Werbeunterbrechung. Man kann noch eine halbe Minute lang Luft holen.»

Eine Aussage, die den Lugano-Fans eigentlich zu denken geben müsste. Und nun hat der Einzelrichter wegen wiederholter Verfehlungen auch noch ein Verfahren eröffnet.


Minuten pro Spiel in den Halbfinals

1. Untersander (SCB)   27:14

2. Blum (SCB)             25:02

3. Diaz (Zug)               25:00

4. Holden (Zug)           22:18

5. McIntyre (Zug)         22:08

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
36
22
72
2
SC Bern
SC Bern
37
23
67
3
HC Davos
HC Davos
38
22
66
4
ZSC Lions
ZSC Lions
34
30
65
5
EV Zug
EV Zug
37
26
62
6
EHC Kloten
EHC Kloten
38
-7
62
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
37
-6
53
8
SCL Tigers
SCL Tigers
37
3
51
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
37
-10
50
10
EHC Biel
EHC Biel
36
-5
49
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
36
-5
47
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
37
-22
46
13
HC Lugano
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36
-26
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
36
-45
36
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