Der grosse BLICK-Playoff-Check
Zug haut die Lions raus, Davos stolpert über Biel

Am Samstag gehts los: Die besten 8 Teams der Qualifiktions kämpfen um den Meisterstitel. BLICK nimmt die vier Playoff-Viertelfinal-Paarungen etwas genauer unter die Lupe.
Publiziert: 06.03.2018 um 19:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:00 Uhr
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Fünfmal standen sich Bern und Servette bisher in den Playoffs gegenüber. Fünfmal setzte sich der SCB durch, stemmte 2004, 2010 und 2013 anschliessend gar den Pokal.
Foto: Keystone
BLICK-Eishockeyredaktion

Bern – Servette

Fünfmal standen sich Bern und Servette bisher in den Playoffs gegenüber. Fünfmal setzte sich der SCB durch, stemmte 2004, 2010 und 2013 anschliessend gar den Pokal.

Vor fünf Jahren nach einer grandiosen Aufholjagd. 1:3 lag Bern im Viertelfinal zurück. 1:3 im sechsten Spiel. Doch der doppelte Byron Ritchie glich im letzten Drittel aus.

Und Daniel Rubin, der in 111 Spielen für Bern bloss ein Tor erzielte, traf als Einziger im ­Penaltyschiessen.

Die Emotionen kochten hoch. Der damalige Servette-Coach Chris McSorley versuchte, mittels Anwalt eine Sperre gegen Ryan Gardner zu erwirken, worauf ihn der
damalige SCB-Sportchef Sven Leuenberger im BLICK als «verlogenen Sauhund» und «Riesen-Pinocchio» bezeichnete.

Nun versucht sich erstmals Trainer Craig Woodcroft.

Doch mit spielerischen Mitteln dürfte Servette auch heuer nicht weit kommen. Deshalb warnt Berns Ramon Unter­sander: «Wir dürfen uns nicht auf Scharmützel einlassen. Sonst leidet unser Spiel.

Bleiben wir cool, kassieren sie die Strafen.»

BLICK-Tipp: 4:0

Zug – ZSC Lions

Das letzte Aufeinandertreffen dieser beiden Teams endete mit einer peinlichen Klatsche für Quali-Sieger EVZ: Im Halbfinal 2012 watschte der ZSC – ebenfalls Siebter nach der Quali – die Zuger gleich mit einem 4:0 ab.

Zunder gabs damals in diesem Duell: Zugs Stürmerstar Damien Brunner hatte sich zu Provokationen gegen ZSC-Goalie Lukas Flüeler hinreissen lassen. Er sah nach dem Saison­ende aber ein, dass es ein Fehler war, und entschuldigte sich bei Flüeler noch dafür.

Insgesamt standen sich der EVZ und die Lions in den Playoffs schon fünfmal gegenüber. Die Zürcher haben mit drei Serien-Siegen die Nase vorn – die Zuger könnten diesbezüglich heuer also ausgleichen.

Die Chancen dafür stehen gut, weil bei den Zürchern ­viele vermeintliche Leistungsträger unter den Erwartungen bleiben. Zum Playoff-Beginn können sie keinen Neustart-Knopf drücken. Offensiv waren die Zuger vor sechs Jahren zwar massiv stärker mit 20 geschossenen Toren mehr in der Quali. Diese Saison aber spielt Zug kompakter und lässt sich nicht so schnell aus den Schienen kippen.

BLICK-Tipp: 4:1

Biel – Davos

Eine Playoff-Serie ohne Vorgeschichte. Erlebte der HCD schon im letzten Frühling gegen Lausanne. Die Waadtländer liefen dem Rekordmeister dabei ins offene Messer: Im ersten Spiel zu Hause führte Lausanne nach 20 Spielminuten mit 3:0, die Zuschauer verabschiedeten ihre Spieler mit stehenden Ovationen in die erste Pause.

Dann kam der Hammer: Davos dreht erst die Partie und dominiert die Serie schliesslich nach Belieben. So naiv wird man in Biel nicht an die Aufgabe herangehen. Der Druck des Favoriten lastet aber auf den Seeländern – damit müssen sie umgehen.

Der Vergleich der Saison-Direktduelle ist zwar für die Playoffs wenig ausschlag­gebend, dürfte Biel aber vor eventuell aufkeimender Überheblichkeit bewahren: Davos holte sich 9 von 12 möglichen Punkten (3:1-Siege).

Pikant ist die Serie aber wegen Beat Forster: Der langjährige HCD-Abwehrchef lästerte nach seinem Abgang heftigst über die Arbeitsmethoden seines ehemaligen Chefs Arno Del Curto. Nun kann sich Forster auch mit spielerischen Mitteln für seine Abschiebung revanchieren. Eine interessante Ausgangslage.

BLICK-Tipp: 4:3

Lugano – Fribourg

Die historische Playoff-Bilanz gegen Fribourg muss Lugano Mut machen. Die Tessiner gewannen gegen Gottéron vier von fünf Serien. Das letzte Duell im Viertelfinal 2012 ging allerdings an die Drachen.

In der abgelaufenen Qualifikation war es dann ausge­glichen. Beide Mannschaften gewannen jeweils ein Spiel zu Hause und eines auswärts.

Die Frage wird sein, wie Lugano den Ausfall der drei Teamstützen Alessandro Chiesa, Damien Brunner und Dario Bürgler verkraften wird. Gestern gegen Davos kompensierten die Bianconeri das Verletzungspech mit viel Bissigkeit.

Fribourg ist eine Wundertüte. Coach Mark French hat dem Team aber zumindest phasenweise ein defensives Gewissen vermitteln können. Und mit dem Kanadier Barry Brust haben sie nicht nur einen eigenwilligen und heissblütigen Goalie, sondern auch einen, der Gegner mit seinem Theater und seinem unkonventionellen Stil verunsichern kann.

Und in der Offensive verfügt Fribourg dank Roman Cervenka, Andrej Bykow und Captain Julien Sprunger ausreichend Genialität, um jede Abwehr ins Wanken bringen zu können.

BLICK-Tipp: 2:4

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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