Lausanne
Falls die Waadtländer nicht rasch die Spur wiederfinden, ist der Strichkampf frühzeitig entschieden. So launisch wie in dieser Saison spielte Lausanne seit dem Aufstieg noch nie, das Mörtelkonzept zeigt Risse, und die Torproduktion ist auf einem historischen Tiefststand. Selbst Cristobal Huet scheint nicht mehr über alle Zweifel erhaben.
Tipp: Nach der zweimaligen Playoff-Qualifikation geht Lausanne diesmal leer aus.
Ambri
Die Biancoblu sind hinten zu schlecht aufgestellt und vorne nicht immer zur Effizienz fähig. Ungenügenden Einsatz kann man ihnen selten vorwerfen, nur gewinnt man damit noch keine Punkte. Die Ausländer übernehmen zu selten die Verantwortung. Ambri ist auch nach dem Trainerwechsel nur gefährlich, wenn in einem Spiel von vorne bis hinten alles zusammenpasst.
Tipp: Die fehlende Konstanz verdirbt die Playoff-Chance.
ZSC Lions
Die Zürcher sind dank ihres enormen Spieler-Reservoirs Leader. Auch weil sie zwei Spiele mehr auf dem Konto haben als Zug. Und obwohl sie nur selten an ihr Limit gehen (müssen), einen Hang zum Minimalismus haben und zahlreiche Verletzte (zuletzt 9) zu beklagen haben. So gelingt es nebenbei fast schmerzfrei, die Verjüngung des Teams voranzutreiben.
Tipp: Die Lions werden zum 3. Mal in Folge Quali-Sieger.
Fribourg
Nach der letztjährigen Katastrophen-Saison mit dem Verpassen der Playoffs haben Sportchef Dubé und Coach Zenhäusern das Team wieder auf Kurs gebracht. Zuletzt hat eine Verletzungswelle – als Zehnten erwischte es Fritsche, weshalb Ness von Ajoie zurückgeholt wurde – den Schwung gebremst: Gottéron hat 4 der letzten 5 Spiele verloren.
Tipp: Fribourg rutscht ab, der Vorsprung auf den Strich (16 Punkte) ist aber gross genug.
Servette
Die Genfer haben zwar mit Mayer und Des-cloux keinen sattelfesten Torhüter, doch wenn es hart auf hart kommt, sind die Servettiens für alle Konkurrenten ein unangenehmer Gegner. Nachdem wochenlang zwei Verteidiger (Loeffel, Fransson) für die siegbringenden Tore verantwortlich waren, nehmen nun langsam auch die Ausländer Fahrt auf.
Tipp: Die Genfer bleiben dem Spitzentrio auf den Fersen.
Kloten
Die Tabellennachbarn der Flieger, Bern und Lugano, haben bereits ihre Trainer entlassen. Nur Kloten-Coach Sean Simpson ist bisher (noch) nicht unter Beschuss geraten. Dabei schwanken die Leistungen der Flyers zwischen überzeugend, dynamisch und orientierungslos. Vor allem auswärts (10 von 13 Spielen verloren) hapert es noch gewaltig.
Tipp: Kloten kratzt immer die Kurve, wenn es eng wird, und schafft den Playoff-Einzug.
SCL Tigers
Der Aufsteiger aus Langnau hält sich besser als erwartet. Seit der Nati-Pause haben die Tigers vier der sieben Spiele gewonnen und konnten sich vom Tabellenende entfernen. Die Kritik an Trainer Benoît Laporte, der anfangs null Kredit genoss, ist verstummt. Er hat Struktur ins Spiel gebracht, der Mannschaft ein Gesicht gegeben.
Tipp: Für die Playoffs fehlt die Qualität, der Ligaerhalt sollte aber kein Problem sein.
Zug
Torhungrige Angriffsreihen, mit Tobias Stephan den statistisch besten Goalie und eine solide Abwehr. Bei den Zugern stimmt die Erfolgs-Mischung. Sie können sich nur selber im Weg stehen: Wenn ihr Zauberspiel jeweils nicht rasch von Erfolg gekrönt ist und im Abschluss gesündigt wird, lassen sie sich zuweilen von ihrem Fokus abbringen.
Tipp: Die Zuger zaubern weiter und bleiben in den Top 3.
Davos
Obwohl Nebenschauplätze wie die Champions League oder Ende Jahr der Spengler Cup Energie kosten, hält sich der Champion in der Meisterschaft locker über Wasser. Ungewohnt fehlerhaft, unberechenbar und vielfach noch mit der Brechstange zwar, aber den ersten Titel gibt es ja erst am 31. Dezember zu gewinnen.
Tipp: Zum 20. Mal in Folge schafft Meistermacher Arno Del Curto die Playoffs.
Bern
Als der mittlerweile geschasste Trainer Boucher seinen Abgang auf Ende Saison bekannt gab, brach der SCB völlig ein. Der Fehler, auf einen ausländischen Back zu verzichten, wurde korrigiert: Mikko Kousa (Fi, 27) kommt von Zagreb. Es bleibt noch eine Ausländerlizenz. Die spart sich der SCB wohl für einen Goalie auf. Denn Bührer und Manzato sind verletzt, Schwendener ist ein Risikofaktor.
Tipp: Der SC Bern erreicht die Playoffs erst im 50. Spiel.
Lugano
Shedden hat die Mannschaft defensiv stabilisiert und aus dem Schattenreich der Playout-Ränge geführt. Es fehlen aber immer noch ein konstruktiver Verteidiger für das rasche Umschaltspiel und eine klare Nummer 1 im Tor. Die Klasse im Sturm ist unbestritten, aber nach wie vor sehr unberechenbar und zu wenig effektiv.
Tipp: Die Bianconeri sind im Sturm zu hochkarätig besetzt, um die Playoffs zu verpassen.
Biel
Kevin Schläpfers Nati-Flirt hat Spuren hinterlassen. Der EHCB, der nach fünf Spielen noch punktgleich mit Fribourg an der Spitze lag, wurde ans Tabellenende durchgereicht. Viele Transfers erweisen sich als Flop. Die Ausländer als Hypothek. Stapleton ging zu Lugano. Die anderen weisen eine Minus-44-Bilanz auf, mussten bei den Bossen antraben.
Tipp: Biel kann die Erwartungen im neuen Stadion nicht erfüllen, es droht die Liga-Quali.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |