Die halbe Liga ist ausser Gefecht: Davos, Zug, Lugano, Lausanne und Ajoie befanden sich schon in Quarantäne. Und auch die Lakers können nicht eingreifen, weil sie aufgrund unterschiedlicher Quarantänefristen keine Truppe aufs Eis bekommen.
Und am Sonntagmittag musste auch der SC Bern knapp vier Stunden vor dem Derby in Biel Forfait geben, nachdem zwei weitere Fälle dazu gekommen waren und das Team in Quarantäne musste.
Schon 17 Spiele mussten verschoben werden. Weitere werden folgen. Noch mehr (22) sind es in der Swiss League. Und trotzdem wird der Meisterschaftsbetrieb fortgesetzt.
Ein Unterbruch stehe «aufgrund des bereits eng getakteten Spielplans sowie der Olympia-Pause aktuell nicht zur Diskussion», teilte die NL nach einer Videokonferenz diese Woche mit. «Wie die gesamte Schweiz wurden auch wir von der Corona-Welle erfasst, erleben nun zwei, drei schwierige Wochen. Danach wird es aber voraussichtlich wieder besser», ist Liga-Direktor Denis Vaucher überzeugt.
120 Corona-Fälle
Dem Vernehmen nach sollen in den letzten zwei Wochen bisher 120 Akteure positiv getestet worden sein. Vaucher will diese Zahl weder bestätigen noch kommentieren. Er sagt bloss: «Die überwiegende Mehrheit hat keine oder höchstens milde Symptome.» Sie alle gelten anschliessend als genesen, müssten sich also nicht mehr in Quarantäne begeben, sollte ein Teammitglied positiv getestet werden. Gleiches gelte für alle Spieler, welche bereits die Booster-Impfung erhalten haben oder demnächst erhalten werden.
«Wir müssen den Sport am Laufen halten. Ein Unterbruch würde weder sportlich noch wirtschaftlich Sinn ergeben», betont Vaucher. Anders als in der letzten Saison, als ohne Zuschauer gespielt werden musste, würden die Spielverschiebungen schon jetzt eine Herausforderung darstellen. «Man kann nicht mehr so leicht ein Spiel, das morgen in Zürich hätte stattfinden sollen, nach Genf verschieben.»
Ausserdem seien die TV-Produktionskapazitäten limitiert. Einerseits wegen den Weltcuprennen in Adelboden und Wengen, andererseits wegen Olympia. «Die SRG schickt mehr als 100 Personen nach Peking, wird dort die alpinen Skirennen produzieren. Während dieser Zeit können wir nicht spielen. Einzelne Spiele könnten wir eventuell produzieren, nicht aber Vollrunden.»
Tabelle nach Punkten pro Spiel
Schon jetzt sagt Vaucher: «Wir werden die Qualifikation vermutlich nicht vollumfänglich bestreiten können.» Deshalb wird die Tabelle wie in der letzten Saison ab sofort nach Punkten pro Spiel gewertet. Die Lakers mussten so ihren zweiten Platz an den EVZ abgeben. Damit ein Meister erkoren werden kann, muss 75 Prozent der Qualifikation gespielt sein. Das heisst: Jeder NL-Klub braucht 39, jeder SL-Klub 37 Partien.
Geändert wurde auch die minimale Grösse eines Teams zum Bestreiten eines Spiels. Neu müssen 15 statt 12 Feldspieler plus ein Torhüter einsatzfähig sein. So stehen immerhin drei Blöcke zur Verfügung und das Auffüllen von B-Lizenz-Spielern aus anderen Organisationen kann verhindert werden. Sollten Schiedsrichter fehlen, würde notfalls im 3-Mann-System gepfiffen.
Nur zwei NL-Teams können heute wieder eingreifen. Fribourg spielt statt in Zug bei den Lions. Die Zürcher haben drei Coronafälle zu beklagen, wurden aber vom Kantonsarzt nicht in Quarantäne geschickt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |