Seit dem kläglichen Viertelfinal-Out gegen Langenthal herrscht in Kloten seit nunmehr 19 Wochen Sommerpause. «Viel zu lange», findet Stürmer Jeffrey Füglister. «Zumal das Sommertraining ja nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung der Hockey-Spieler ist.»
Doch die Zürcher sorgen für Abwechslung. Und mischen sich unters Volk. «Zurück zur Basis», wie es CEO Pascal Signer formuliert. «Die Spieler sollen wieder fühlen, wie privilegiert sie sind mit ihrem Job.»
Zwei Tage lang mussten die Stars im Strassen- und Tiefbau mit anpacken, wurden schon um 5.50 Uhr von der Firma Tius in Uster erwartet. «Fährt man an einer Baustelle vorbei, denkt man sich nichts weiter dabei. Doch der Job ist heftig. Ich war am Abend auf den Felgen, habe noch etwas grilliert, lag dann aber nur noch im Sofa herum und ging früh zu Bett. Wir sind uns auch nicht gewohnt, den ganzen Tag auf den Beinen zu stehen», sagt Füglister.
Sehen, was es heisst, Dreck zu fressen
Die Spieler wurden in sieben Gruppen eingeteilt. «Fabian Ganz, Adrian Brunner und ich mussten in einem Quartier Schachtdeckel vom Teer befreien und pickeln.» Der 29-jährige Füglister sagt, er habe den Job nicht negativ aufgefasst. «Es war cool, mal etwas anderes zu machen. Es gibt definitiv härtere Jobs als unsere. Schön, konnten wir nicht nur reinschauen, sondern auch mithelfen.»
CEO Signer stellt klar: «Das war keine Strafaktion und hat nichts mit der letzten Saison zu tun. Sonst hätten wir die neuen Spieler nicht hinzugenommen. Es ging darum, den Horizont zu erweitern. Den Spielern Dinge aufzuzeigen, die ihnen während einer Saison helfen können, wenn es mal nicht läuft. Sie sollten sehen, was es heisst, Dreck zu fressen und wie es ist, schon um halb sechs Uhr morgens aufzustehen.»
Jassen im Altersheim
Auch im Alterswohnheim Am Wildbach in Wetzikon leisteten die Spieler Hilfe. «Wir bereiteten das Frühstück zu, halfen beim Abwasch, mussten bügeln, Bettlaken falten, machten einen Ausflug in ein Klangmuseum, gingen mit den Bewohnern spazieren und machten Spiele», so Füglister. Teamkollege Anthony Staiger fand derart Gefallen daran, dass er gar auf seine Pause verzichtete und drei Stunden lang mit den Bewohnern jasste. Füglister: «Sie hatten Spass an uns und freuen sich, wenn man ihnen einfach mal zuhört. Die Bewohner haben viel zu erzählen.»
Jetzt zwei Wochen Ferien
Die Klotener haben an den beiden Tagen viele neue Fans gewonnen. Beim abschliessenden Apéro verlangten drei Bewohner gar das Mikrofon, um sich bei den Spielern zu bedanken. Und auch auf dem Bau, wo es noch einen Grillplausch gab, war die Stimmung bestens. «Wie in einem Hockey-Team», sagt Füglister. «Lustig und etwas rau.»
Die Spieler haben nun zwei Wochen Ferien. Im August startet das Eistraining. Die neue Saison beginnt für Kloten am 10. September im Cup gegen die Lakers.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |