Luca Cunti war schon immer ein riesiges Talent. Deshalb wurde der Filigrantechniker 2007 auch von Tampa Bay bereits in der dritten Runde des NHL-Drafts gezogen. Doch der Durchbruch gelang ihm lange nicht. Der begnadete Läufer, der seine Schlittschuhe so oft wechselt, wie sonst keiner, wurde in der Organisation der ZSC Lions als Problemspieler abgestempelt. Und 2010 brach er die Saison bei den SCL Tigers wegen Pfeifferschen Drüsenfiebers ab. Körperlich und mental war er am Boden.
Um wieder Fuss zu fassen, begann Cunti im Gipser- und Stuckaturgeschäft seines Vaters in Küsnacht ZH zu arbeiten. Zwei Monate lang stand er um 5.30 Uhr auf. Es ging darum, ihm wieder Strukturen zu geben. «Für einen Jungen ist es wichtig, dass er weiss, warum er was macht.», erzählte sein Vater Mario (57).
Die harte Arbeit öffnete dem jungen Mann von der Zürcher Goldküste auch die Augen. Er nutzte seine zweite Chance bei den Lions und stieg zum gut bezahlten Nati-Stürmer auf. Und sein Vater sagte vor den Olympischen Spielen in Sotschi, was viele dachten: «Ich sehe, dass er noch grausam Potenzial hat.»
Doch dieses Potenzial, das Talent, die Leichtigkeit mit der er übers Eis schwebte, wurden zur Belastung für den sensiblen Stürmer. Er zauberte immer seltener, wurde immer mehr zur Randfigur bei den ZSC Lions.
Und das grösste Problem: Cunti selbst konnte nie verstehen, warum nach Trainer Marc Crawford, mit dem sich der Künstler nicht gut verstand, die neuen Schweden Hans Wallson und Lars Johansson gar noch weniger auf ihn setzten.
Schon im Herbst war klar, dass ihm die ZSC Lions keinen neuen Vertrag geben würden. Man hatte keine Geduld mehr.
Weil der Center, der auch athletisch viel mitbringt, nie begriff, was man von ihm verlangte, konnte er auch nicht reagieren. Er demonstrierte keine Entschlossenheit und Gradlinigkeit. Cunti setzte keine Zeichen auf dem Eis, unterschrieb aber für die nächsten Jahre in Lugano.
Zwischenstation macht er nun aber in Kloten, wohin ihn die ZSC Lions bis Ende Saison ausgeliehen haben. Und das ist im Moment besser für ihn als ein Wechsel zu Lugano. Dort wird er angesichts der Verletzungsmisere und des Abgangs von Tommi Santala gebraucht. Das wird ihm guttun.
Das heisst nicht, dass man nun plötzlich einen anderen Cunti sehen wird. Cunti bleibt Cunti. Die Brechstange lässt er zu Hause. Checks müssen andere austeilen. Aber vielleicht wird er seine Leichtigkeit wieder finden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |