Mit der Verpflichtung eines Trainers sei es wie mit dem Kauf einer Melone, pflegt Sions Präsident Christian Constantin zu sagen. «Erst wenn man sie öffnet, weiss man, ob sie gut ist.» Das mag sein. Doch im Falle von Don Nachbaur hätte man sich beim SCB nur mal in der Szene umhören müssen.
In Langenthal schaffte es der 61-Jährige nicht einmal in die engere Auswahl. In Österreich bewarb er sich während Jahren vergeblich, obwohl er einst vier Saisons in Graz spielte. In der Slowakei wurde der Austro-Kanadier im letzten Winter gefeuert. Und in Bern? Im Juli traf Nachbaur in der Hauptstadt ein. Schon im August hat er das Team verloren.
Noch immer steckt viel von Kari Jalonen in der DNA des SCB. Der Finne war ein Perfektionist, überliess nichts dem Zufall, beantwortete Fragen der Spieler erst, wenn er die Antwort zu 100 Prozent kannte, manchmal nach Tagen. Nun aber hatte ein Trainer das Sagen, der eine halbe Stunde lang in der Stadt umherirrte, bis er die Arena fand.
Ein Mann, der auch nach Wochen die Namen der Spieler verwechselte, der nach Simon Moser rief, aber Thomas Rüfenacht meinte. Ein Coach, der den neuen Ausländer Ted Brithén am Telefon fragte, ob er gross und kräftig sei, ob er links oder rechts schiesse, der Fragen stellte, deren Antworten jeder Fan im Internet finden kann. Dass Nachbaur Brithén bei der Ankunft als neuen Verteidiger willkommen hiess, passt ins Bild. Brithén ist Stürmer.
Dass sich der SCB für einen Mann wie Nachbaur entschied, ihn mit einem 2-Jahresvertrag ausstattete und stolz verkündete, er habe beim Beantworten eines 60 Kriterien umfassenden Fragekatalogs mit Bestnoten abgeschlossen, stellt der Führung um CEO Marc Lüthi und Sportchefin Florence Schelling kein gutes Zeugnis aus.
Nun wurde das Missverständnis beendet. Mit Mario Kogler übernimmt zwar ein Mann, der im Profibereich über kaum Erfahrungen aufweist. Die Unterstützung des Teams aber dürfte ihm gewiss sein. Bis zuletzt wussten die Spieler nicht, was Nachbaur wollte, wurden von ihm aber öffentlich kritisiert. Nur wenige waren unglücklich, die letzten 10 Tage in Quarantäne verbringen zu müssen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |