Das meint Blick zum SCB-Knall
Nachbaur hat das Team schon im August verloren

SCB-Coach Don Nachbaur war eine Fehlbesetzung. Ein Kommentar von BLICK-Eishockey-Reporter Angelo Rocchinotti.
Publiziert: 01.12.2020 um 14:44 Uhr
|
Aktualisiert: 10.01.2021 um 11:15 Uhr
1/7
War eine Fehlbesetzung: Trainer Don Nachbaur.
Foto: keystone-sda.ch

Mit der Verpflichtung eines Trainers sei es wie mit dem Kauf einer Melone, pflegt Sions Präsident Christian Constantin zu sagen. «Erst wenn man sie öffnet, weiss man, ob sie gut ist.» Das mag sein. Doch im Falle von Don Nachbaur hätte man sich beim SCB nur mal in der Szene umhören müssen.

In Langenthal schaffte es der 61-Jährige nicht einmal in die engere Auswahl. In Österreich bewarb er sich während Jahren vergeblich, obwohl er einst vier Saisons in Graz spielte. In der Slowakei wurde der Austro-Kanadier im letzten Winter gefeuert. Und in Bern? Im Juli traf Nachbaur in der Hauptstadt ein. Schon im August hat er das Team verloren.

Noch immer steckt viel von Kari Jalonen in der DNA des SCB. Der Finne war ein Perfektionist, überliess nichts dem Zufall, beantwortete Fragen der Spieler erst, wenn er die Antwort zu 100 Prozent kannte, manchmal nach Tagen. Nun aber hatte ein Trainer das Sagen, der eine halbe Stunde lang in der Stadt umherirrte, bis er die Arena fand.

Ein Mann, der auch nach Wochen die Namen der Spieler verwechselte, der nach Simon Moser rief, aber Thomas Rüfenacht meinte. Ein Coach, der den neuen Ausländer Ted Brithén am Telefon fragte, ob er gross und kräftig sei, ob er links oder rechts schiesse, der Fragen stellte, deren Antworten jeder Fan im Internet finden kann. Dass Nachbaur Brithén bei der Ankunft als neuen Verteidiger willkommen hiess, passt ins Bild. Brithén ist Stürmer.

Dass sich der SCB für einen Mann wie Nachbaur entschied, ihn mit einem 2-Jahresvertrag ausstattete und stolz verkündete, er habe beim Beantworten eines 60 Kriterien umfassenden Fragekatalogs mit Bestnoten abgeschlossen, stellt der Führung um CEO Marc Lüthi und Sportchefin Florence Schelling kein gutes Zeugnis aus.

Nun wurde das Missverständnis beendet. Mit Mario Kogler übernimmt zwar ein Mann, der im Profibereich über kaum Erfahrungen aufweist. Die Unterstützung des Teams aber dürfte ihm gewiss sein. Bis zuletzt wussten die Spieler nicht, was Nachbaur wollte, wurden von ihm aber öffentlich kritisiert. Nur wenige waren unglücklich, die letzten 10 Tage in Quarantäne verbringen zu müssen.


National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
36
22
72
2
SC Bern
SC Bern
37
23
67
3
HC Davos
HC Davos
38
22
66
4
ZSC Lions
ZSC Lions
34
30
65
5
EV Zug
EV Zug
37
26
62
6
EHC Kloten
EHC Kloten
38
-7
62
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
37
-6
53
8
SCL Tigers
SCL Tigers
37
3
51
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
37
-10
50
10
EHC Biel
EHC Biel
36
-5
49
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
36
-5
47
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
37
-22
46
13
HC Lugano
HC Lugano
36
-26
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
36
-45
36
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?