Das meint BLICK zum Playoff-Final
Lapierres Grinsen ist das Salz in der Suppe

Der Playoff-Final zwischen Lugano und den ZSC läuft doch noch heiss. Das haben die Fans Luganos Feuerleger Maxim Lapierre zu verdanken, schreibt BLICK-Eishockey-Chef Stephan Roth.
Publiziert: 19.04.2018 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:50 Uhr
Lapierre mit üblem Check gegen Geering
0:58
Kanadier kommt mit einem Grinsen davon:Lapierre mit üblem Check gegen Geering
Stephan Roth

In den ersten drei Spielen fehlten die grossen Emotionen noch. So dass sich auch BLICK fragte: Warum knallt es nicht im Playoff-Final?

Für neutrale Fans war es fast schon etwas langweilig, was Lugano und die ZSC Lions vor der vierten Partie im Hallenstadion am Mittwoch boten. Für den Unterhaltungswert war die beeindruckende Disziplin der beiden Teams wenig förderlich. Gift und Galle fehlten, das Theater blieb aus. Selbst Luganos Bösewicht spielte wie ein Klosterschüler.

Doch gestern geht der Vorhang endlich auf. Maxim Lapierre sorgt für Theater und überhitzte Köpfe.

Endlich krachts: Lugano-Lapierre legt sich mit ZSC-Schäppi an.
Foto: Freshfocus

Nachdem ihm in Unterzahl schon das 2:0 gelungen war, hat der Kanadier im dritten Drittel das 3:2 auf dem Stock. Doch er scheitert an Lukas Flüeler und schubst darauf den ZSC-Goalie ins Tor. Das ruft dessen Teamkollegen Reto Schäppi auf den Plan. Der Nati-Stürmer drückt Lapierre aufs Eis, lässt dann aber von ihm ab. Doch der Lugano-Topskorer hält den Stock seines Gegners fest und provoziert weiter. Schäppi geht noch einmal auf Lapierre los und ringt ihn widerstandslos aufs Eis. Und Lapierre? Der lässt seinen Gegner gewähren, grinst nur. Und kann sich danach darüber freuen, dass Schäppi zwei Minuten mehr auf die Strafbank muss.

Schon davor machte der Ex-NHL-Stürmer seine Show. Als es vor dem gegnerischen Tor bei einem Unterbruch ein wenig haarig wird, sprintet er demonstrativ zur Spielerbank.

In der Verlängerung hat der 33-jährige Frankokanadier seinen nächsten Auftritt auf der Hallenstadion-Bühne. Er befördert Patrick Geering, als dieser einen Moment unachtsam ist, hinter dem Tor gegen die Bande. Der ZSC-Captain prallt mit dem Kopf hart auf und fährt danach mit glasigem Blick etwas benommen zur Bank. Er kommt danach nur noch einmal kurz aufs Eis zurück. Es ist zu befürchten, dass er sich eine Hirnerschütterung zugezogen hat.

Und Lapierre? Der grinst. Und als er auf der Videowand zu sehen ist, grinst er noch breiter. Die Zürcher Volksseele kocht. Lapierre geniesst die Wut sichtlich – und schimpft noch ein wenig Richtung Lions-Bank. Er kann nicht nur Gegner, sondern auch Fans aus der Reserve locken. Er ist das Salz in der Suppe.

Am Mittwoch lachen nach der Verlängerung und Chris Baltisbergers Siegestor die Zürcher. Doch wer lacht am Schluss des Finals? Die Lions haben am Samstag in der Resega den ersten von drei Meisterpucks. Lapierre & Co. sind aber noch nicht geschlagen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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