Das meint BLICK zum Berra-Abgang
Dubé hat in der Goalie-Frage noch nichts falsch gemacht

Noch bevor er ein Spiel gemacht hat, verlässt Goalie Reto Berrra (30) Gottéron wieder. Er kehrt in die NHL zurück. Es bleibt aber noch Zeit, den Schaden zu beheben, findet BLICK-Hockey-Chef Stephan Roth.
Publiziert: 05.07.2017 um 19:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:53 Uhr
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Die Wege trennen sich vorerst. Fribourg-Sportchef Christian Dubé bei der Präsentation von Goalie Reto Berra.
Foto: KEY
Stephan Roth

Letzte Saison hatte Fribourg die Playoffs klar verpasst. Und man brauchte nicht einmal die katastrophalen Statistiken – nur 89,16 Prozent aller Schüsse abgewehrt, im Schnitt 3,16 Tore pro Spiel kassiert – zu lesen, um zu wissen, dass einer der Gründe dafür Goalie Benjamin Conz gewesen war.

BLICK-Hockey-Chef Stephan Roth.

So gesehen darf man Sportchef Christian Dubé glauben, wenn er nun sagt, er hätte sich auch von Conz getrennt, wenn er Reto Berra nicht verpflichtet hätte. In der Goalie-Frage war Handlungsbedarf.

Doch im Moment steht Fribourg ohne Nummer 1 da. Berra hat für ein Jahr bei den Anaheim Ducks unterschrieben und Conz wurde in Ambri parkiert. So haben die Drachen derzeit mit dem 20-jährigen Ludovic Waeber nur einen Torhüter im Kader.

Poker mit viel Pech

Man darf Dubé aber nicht vorwerfen, dass er sich auf den Poker mit Reto Berra einliess. Denn die Chancen, dass der Zürcher Keeper noch einmal einen Einweg-Vertrag, bei dem er auch im Farmteam in der AHL ein NHL-Salär verdient, kriegen würde, waren sehr gering. Und Dubé hatte fast keine andere Wahl, als Berra eine NHL-Ausstiegsklausel zu gewähren.

Dass der Poker trotz guten Karten nun nicht aufgegangen ist, ist im Moment hart für Fribourg. Aber bis zum Saisonstart bleiben immer noch zwei Monate. Und mit dem grossen Budget-Posten, der nun aufgrund Berras überraschendem Abgang nach Kalifornien frei wird, sollte sich das Goalie-Problem noch lösen lassen.

Gerber als Nachfolger?

Einen Schweizer vom Renomme Berras wird Dubé wohl nicht finden – ob Martin Gerber (42, ex Kloten) seine Karriere fortsetzen kann, ist zum Beispiel noch unklar. Doch auf dem ausländischen Markt lässt sich bestimmt noch ein Keeper beschaffen, der viel günstiger als Berra und vertrauenswürdiger als Conz ist. Wenn es der kanadische Sportchef geschickt macht, bleibt ihm danach noch genug Geld, um auch noch einen guten Schweizer Feldspieler zu verpflichten. Der immer noch klublose Ex-SCB-Captain Martin Plüss (40) bereitet sich zum Beispiel intensiv auf die nächste Saison vor…

Und wie lange Berra in Anaheim bleiben wird, ist ja auch noch unklar. Er wird jedenfalls hinter John Gibson und Ryan Miller als Nummer 3 bei den Ducks in die Saison steigen.

In der Goalie-Frage hat Dubé noch nichts falsch gemacht. Doch jetzt muss er zeigen, dass er dem Job als Sportchef gewachsen ist.

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Mannschaft
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TD
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1
Lausanne HC
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45
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87
2
ZSC Lions
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43
34
82
3
SC Bern
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46
17
78
4
EV Zug
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45
33
77
5
HC Davos
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44
20
75
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
45
2
72
7
EHC Kloten
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46
-16
68
8
SCL Tigers
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46
6
66
9
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62
10
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61
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-6
58
12
HC Lugano
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45
-21
57
13
Genève-Servette HC
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44
-16
54
14
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45
-56
45
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