Mit der Verpflichtung von Sven Andrighetto ist den ZSC Lions ein Coup gelungen. Spieler seines Kalibers kommen nur selten auf den Schweizer Markt. Dass der 27-Jährige Qualitäten von internationalem Format hat, zeigte er in der NHL und bei seinen Einsätzen in der Nati. Nicht zuletzt beim WM-Silbercoup von Kopenhagen 2018.
Mit seiner Spielweise ist er prädestiniert für die Schweizer Lauf- und Spektakel-Liga. Zähes, knüppelhartes Defensiv- und System-Hockey, wie es, zu seiner Überraschung, in Russland betrieben wird, mag er weniger, obwohl er keine Mühe mit hoher Intensität hat. Andrighetto will kreativ sein, Risiken eingehen und den Fans etwas bieten. Er ist eine Attraktion für die National League.
Nach dem Abgang von NL-Topskorer Pius Suter Richtung NHL fühlten sich die Zürcher wohl nahezu gezwungen, bei Andrighetto zuzulangen – zumal der Nati-Stürmer sonst bei der Konkurrenz in Zug oder Lausanne gelandet wäre. Dennoch ist der Transfer nicht ohne Risiko. Denn im Gegensatz zu Suter und den meisten anderen Produkten der Lions-Talentschmiede passt Andrighetto nicht ins Schema.
Er ist kein glattgebügelter Profi, sondern ein Künstler und Individualist. Solche Spieler zu integrieren ist schwieriger und kann mit Reibungen verbunden sein. Wenn man Suter durch Andrighetto ersetzt, verändert sich die Chemie im Team sofort, das letzte Saison wieder überzeugte und die Quali auf Rang 1 beendete.
Auch in Zeiten, in denen allerorts über zu hohe Löhne im Schweizer Eishockey geklagt wird, schlugen die Zürcher hemmungslos zu. Coronakrise? Welche Coronakrise? Auch wenn Suter auch gut bezahlt war und man für ihn eine NHL-Entschädigung von 230'000 Franken erhält, kann man den Andrighetto-Transfer kaum als Sparübung bezeichnen. Ihn zu verpflichten, ist das gute Recht der Lions und wird ihre Fans freuen. Danach braucht in Oerlikon aber keiner mehr über zu hohe Löhne zu dozieren. Aber bei den Lions gehört man ja ohnehin nicht zu den Unterstützern der Idee des Financial Fairplays.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |