Das erste Interview mit dem neuen ZSC-Trainer
Wallson: «Das ist ein Traumjob»

Hans Wallson (49) wurde in Schweden 2013 und 2014 mit Skelleftea Meister und stand zuletzt zweimal im Playoff-Final. Jetzt hat er für zwei Jahre bei den ZSC Lions unterschrieben.
Publiziert: 29.04.2016 um 16:38 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:52 Uhr
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Hans Wallson führt die nächsten zwei Jahre Regie beim ZSC.
Foto: EQ Images
Stephan Roth

Guten Tag, Herr Wallson, wie geht es Ihnen? Man konnte lesen, dass Sie Fieber hatten.

Hans Wallson: Danke, mir geht es gut. Hier im Norden wird es langsam frühlingshaft. Ich habe eben die Sommerpneus montieren lassen. Ich hatte nur ein wenig Fieber. Dass passiert manchmal, wenn sich die Spannung nach den Playoffs löst.

Knabbern Sie noch an der 1:4-Finalniederlage gegen Frölunda oder überwiegt schon die Vorfreude auf Ihren neuen Job bei den ZSC Lions?

Es ist sehr hart, nach einer langen Saison einen Final zu verlieren. Es war sehr emotional. Ich kann nicht sagen, dass ich schon darüber hinweg bin. Das dauert normalerweise einige Wochen. Ich habe hier noch einiges zu tun und muss ich von vielen guten Freunden verabschieden. Ich arbeitete acht Jahre bei Skelleftea. Es ist geplant, dass ich dann Mitte Mai ein erstes Mal nach Zürich komme.

Warum haben Sie sich für einen Wechsel zu den ZSC Lions entschieden?

Ich hatte das Angebot, meinen Vertrag bei Skelleftea zu verlängern. Doch dann sagte mir mein Agent, dass es eine Möglichkeit in der Schweiz gibt. Und das hat mich sehr gereizt. Die ZSC Lions sind einer der grössten Klubs in Europa und haben eine grosse Tradition. Zürich eine grossartige Stadt, wie man mir erzählt hat und wie auf Bildern sehen konnte. Und die Schweiz ist ein wunderschönes Land. Das habe ich gesehen, als wir in der Champions Hockey League auf Davos trafen. Das ist ein Traumjob für mich.

Was darf man von Ihnen in Zürich erwarten?

Wir werden hart arbeiten und offensiv orientiert spielen. Das wird den Fans gefallen. In Schweden wurde das Hockey in den letzten Jahren immer schneller und schneller. Hoffentlich bringt der Trainerwechsel auch viel neue Energie ins Team. Mit Skelleftea haben wir versucht, den Gegner überall auf dem Eis unter Druck zu setzen. Und wir wollen die jungen Spieler weiterbringen, wie wir das auch schon in Skelleftea getan haben.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

Na gut, ich bin ein Eishockey-Mensch. Ich habe einen enormen Respekt vor diesem Sport und arbeite sehr hart dafür. Das erwarte ich auch von den Spielern. Und mir gefällt es sehr, Leute weiterzuentwickeln.

Es gibt das Vorurteil, dass schwedische Trainer, im Gegensatz zu den Nordamerikanern, nicht Diktatoren sind, sondern stark auf Eigenverantwortung setzen. Trifft das auch auf Sie zu?

Ich bin eher ein Hybrid, eine Kreuzung. Wenn man Spieler weiterentwickeln will, kann man kein Diktator sein. Denn dafür müssen sie sich auch entspannen können. Anderseits muss man als Trainer sicherstellen, dass alle hart arbeiten. Jeder Mensch ist anders. Das macht es auch so interessant. Man muss bei jedem unterschiedliche Knöpfe drücken.

Werden Sie Spieler von Skelleftea nach Zürich mitnehmen?

Nein, nein. Das ist eine Frage des Respekts. Wir werden uns mit Sportchef Edgar Salis zusammensetzen und dann schauen, was das Team noch braucht.

Die ZSC Lions wurden in den letzten fünf Jahren von Ex-NHL-Trainern gecoacht. Werden Sie viel ändern?

Das ist eine schwierige Frage. Das müssen wir noch anschauen und diskutieren. Wir werden auch mit den Spielern darüber sprechen. Wir werden uns viele Videos anschauen.

In Skelleftea war Lars Johansson als General Manager Ihr Chef und in Zürich wird er Ihr Assistent. Wie muss man sich die Zusammenarbeit vorstellen?

Ich habe einst schon in Kiruna zusammen mit Lasse gearbeitet. Wir sind beides Eishockey-Menschen. Da sehe ich kein Problem. Es geht ja nicht um uns, sondern um das Team.

Sind Johansson und Sie fast gleichberechtigt?

Für mich war klar, dass ich weiter als Headcoach arbeiten möchte. Und Lasse wollte einfach an die Bande zurück. Ich werde mich um die Stürmer kümmern und er um die Verteidiger. Aber das letzte Wort habe ich. Es kann nur einer der Chef sein, sonst funktioniert es nicht.

Kommen Sie mit Familie nach Zürich?

Ich habe einen Sohn, der 21 Jahre alt ist und schon für sich selbst schauen kann. Ich komme also alleine. Ich denke, das ist ein Vorteil. So kann ich mich voll aufs Eishockey konzentrieren.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
26
30
53
2
ZSC Lions
ZSC Lions
24
31
52
3
SC Bern
SC Bern
27
19
48
4
Lausanne HC
Lausanne HC
26
2
46
5
EV Zug
EV Zug
26
16
41
6
EHC Kloten
EHC Kloten
26
-2
41
7
EHC Biel
EHC Biel
26
0
37
8
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
26
-9
34
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
23
2
33
10
SCL Tigers
SCL Tigers
24
-3
32
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
25
-14
32
12
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
26
-14
32
13
HC Lugano
HC Lugano
24
-20
29
14
HC Ajoie
HC Ajoie
25
-38
21
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