Vielleicht ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um die Sanierung des Davoser Eispalasts und die gleichzeitige Konstruktion einer modernen Trainingshalle (die bereits fertiggestellt wurde) zu thematisieren.
Vielleicht ist es aber auch genau der richtige Moment, jetzt, wo sich der Architekt des sportlichen Erfolgs aus dem Staub macht. Unlängst fragte mich ein Freund, was mich denn an Arno Del Curto so fasziniert. Fasziniert? Nichts. Ich wundere mich, entgegnete ich, dass er nicht längst die Koffer gepackt habe.
Die Chronisten werden sich jetzt mit pathosgeschwängerten Abgesängen über Arno Del Curto gegenseitig über- bieten, wieder und wieder erzählen, wie es war, als ihm der Vater damals im Engadin den Eishockeysport eigentlich verboten hatte, er seinen Kopf dann aber doch durchsetzte. Und schliesslich trotz aller Widrigkeiten zu der Ikone wurde, als die jeder Schweizer Sport- begeisterte Arno Del Curto heute kennt.
Eine Geschichte, eigentlich wie geschaffen, um von Hollywood (oder mindestens vom nationalen Filmgeschäft) mit etwas dramatischer Erzählkunst frisiert und frisch aufgerollt zu werden.
Zurück auf die Baustelle. Der Hockey Club Davos, gegründet 1921 und mit 31 Titelgewinnen (natürlich) der nationale Rekordmeister, investiert gerade viel Geld in die Infrastruktur, um die zeitgemässen Ansprüche zu erfüllen, die für einen einträglichen Ligabetrieb (und die eigenwilligen Bedürfnisse des Spengler Cups) gefordert sind.
Der Sportbetrieb muss dabei hinten anstehen und den Gürtel enger schnallen, aber dieses Risiko hat der Klub auf sich genommen. Dafür, dass die Sportmaschine trotzdem reibungslos weiterläuft, ist ja der Engadiner da, der Bergheilige, Arno Del Curto, der Mann mit der HCD-DNA (die ihn vor Jahren davon abhielt, bei St. Petersburg anzutraben), der Mann, der alles und jeden hinbiegen kann.
Nun hat dieser Mann tatsächlich die Koffer gepackt. Ausgehöhlt von einer Zeit, in der die Spieler und das Spiel, auch das von ihm vergötterte und geforderte Spiel mit dem Karacho, ganz anders ticken als er selbst.
Eine Ironie des Lebens vielleicht, weil die Fassade, das Gerüst des Vereins, bald in neuem Glanz erstrahlen, aber im Inneren trotz der einmaligen Holzkonstruktion seltsam spröde wirken wird. Arno ist nicht mehr in Davos.
Immer kamen sie in Scharen, wie von Magie gesteuert und angezogen von seiner Aura, Spieler und Zuschauer, um ihn aus der Nähe zu sehen. Eine Nähe, die nur bei Del Curto möglich war. Er schüttelte Hände, machte für den guten Zweck den Fremdenführer, verzauberte Journalisten und Gaffer gleichermassen mit seinem Schalk und viele Kinder mit seiner Grosszügigkeit.
Moment mal. Der gute Mann ist doch nicht gestorben. Er lebt weiter, und nicht bloss in der Erinnerung. Bis demnächst im Stadion ihrer Wahl.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |