Es passiert am 29. September gegen Biel: Ein Gegenspieler trifft SCB-Verteidiger Ramon Untersander (28) am Kopf. «Mir wurde schwarz vor Augen. Dann schwindlig. Es war wie auf einem Schiff. Doch ich war voller Adrenalin. Es reichte, um die letzten zehn Minuten zu Ende zu spielen.»
Nach der Partie sucht er den Arzt auf, legt sich im Physioraum hin. «Nach ein paar Minuten begann sich der ganze Raum zu drehen. Als ich aufstehen wollte, wurde mir erneut schwarz vor Augen. Erst als ich mich hinsetzte, begann sich das Ganze zu beruhigen.» Doch auch über Nacht klingen die Symptome nicht ab.
«Wie nach einer durchzechten Nacht»
«Als morgens der Wecker klingelte, dachte ich, alles sei gut. Doch kaum richtete ich mich auf, fühlte ich mich wie nach einer durchzechten Nacht. Das ging vier Wochen lang so und zog sich durch den ganzen Tag.»
Der Grund für den Schwindel? Eine Unterfunktion des Sacculus, einem Teil des Gleichgewichtsorgans. Für Untersander, der zweimal wöchentlich zur Therapie geht und zuhause Schwindelübungen absolviert, sind die Probleme nicht neu. Sie begannen schon vor drei Jahren nach einem Check im zweiten Spiel für Bern. «Ich spielte sicher einen Monat weiter. Alles fühlte sich zunächst normal an. Doch dann wurde der Schwindel immer stärker.»
Der Ex-Bieler fällt zwei Monate aus, scheint dann aber die Probleme in den Griff zu bekommen. Bis er im Frühjahr 2017 im sechsten WM-Spiel mit einem Teamkollegen zusammenprallt. «Damals waren die Symptome noch stärker. Ich hatte Mühe mit Menschenmassen. Und auch das Suchen von Produkten im Migros stellte eine Herausforderung dar.»
Kopfschmerzen kehrten zurück
Dieses Mal leidet der Silberheld vor allem an wiederkehrenden Kopfschmerzen. «Es war schwierig, einzusehen, dass man wieder pausieren muss. Immer wieder stellt man sich die Frage nach dem Rücktritt. Man überlegt sich, ob man sich diesem Risiko wirklich aussetzen möchte. Doch dann geht es dir besser und du willst einfach wieder spielen. Ich will mit den Jungs unterwegs sein, mit ihnen die Emotionen teilen. Das treibt mich an. Die Liebe zum Spiel ist gross.»
Am Dienstag gab «Unti» beim 7:0 gegen Servette nach eineinhalb Monaten Pause sein Comeback, konnte jedoch nicht zu Ende spielen. «Im zweiten Drittel kehrten die Kopfschmerzen zurück. Ich fragte den Arzt nach einer Tablette. Doch er meinte, es mache so keinen Sinn.»
«Bin noch zu schwach»
Nun fällt der Rheintaler, der stets weiter mit dem Team trainiert hat, erneut aus. Wie lange, kann ihm keiner sagen. «Das Verlangen, zurückzukehren, war zu gross. Ich setzte mich selbst unter Druck, bin noch zu schwach, um ein ganzes Spiel durchzustehen. Training und Spiel sind nicht dasselbe. In einem vollen Stadion ist viel los. Die Lichter flackern ähnlich wie an einem Flughafen oder an Bahnhöfen. Alleine das kann einen Einfluss haben.»
Er müsse vernünftig sein. «Man hat nur einen Kopf. Es darf nicht sein, dass es mich nach jedem Schlag auf den Kopf zurückwirft.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |