Der HC Genf-Servette steht im Januar 2020 sehr weit oben. Und jetzt kommt die Binsenweisheit: Im Herbst 2019 hätte das keiner gedacht. Der Verteidiger Marco Maurer sagt: «Hier braut sich was zusammen, das mich an das Jahr 2010 erinnert.» Damals hatte es der GSHC bis in den Final geschafft, scheiterte dann aber am SC Bern. Wie bisher immer in den Playoffs.
So weit ist es noch nicht. Aber Servette hat die Konkurrenz ins Staunen versetzt. Zuletzt wurde der Topfavorit Zug mit 5:1 geschlagen, die Genfer Adler fliegen bisher weit über dem sportlichen Ziel. Die Importspieler zeigen teilweise überragende Leistungen, die Torhüter Mayer, Descloux oder Charlin spielen grossartig.
Emond kennt sich mit Nachwuchsförderung aus
Vor der Saison wurde der zu integrierende Nachwuchs als X-Faktor bezeichnet. Wie viel Zeit benötigen Smirnovs & Co., bis sie integriert sind? Nicht eben viel, sollte sich zeigen. McSorley-Nachfolger Patrick Emond ist mit allen Facetten der Nachwuchsbetreuung vertraut, er hat Genfs U20-Junioren zuletzt zwei Mal zum Titel geführt.
«Edmond macht es den Jungen aufgrund seiner ruhigen Art leichter, den Zugang zur Mannschaft zu erhalten als zuvor», sagt Maurer. Der Kanadier aus Québec ist ein Mann der leisen Töne. «Vielleicht ist es auch nützlich, dass er besser Französisch spricht als Englisch. Bis er seinen Ärger in englische Worte gefasst hat, ist er wohl wieder verraucht.»
Gute Balance zwischen Offensive und Defensive
Die Nachwuchs-Philosophie hat Servette davor bewahrt, viel Geld für überrissen teure Schweizer Spieler auszugeben. Eine Rechnung, die voll aufgeht. Auch weil der Nachwuchs bestmöglich unterstützt wird. Die Kanadier Fehr, Winnik und Wingels dirigieren die Offensive, der schwedische Abwehrchef Tömmernes gehört zu den Besten der Liga.
Der Verteidiger Maurer, der eine gute Ballance zwischen robuster Härte und spielerischer Effizienz gefunden hat, ist nicht nur vom Willen, den Nachwuchs einzusetzen, begeistert. Auch wie das in der Praxis umgesetzt wird, ringt dem 31-jährigen Hünen (190 cm) Respekt ab. «Im Dezember hat uns Trainer Emond in Einzelgesprächen darauf vorbereitet, dass wir die Jungen auf den zweiten, noch härteten Teil der Meisterschaft vorbereiten müssen.»
Servette könnte also noch ein Weilchen sehr weit oben bleiben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |