Auf einen Blick
Supertalent. Niederreiter-Nachfolger. Als der Churer Teenager bereits mit 16 im HCD-Dress in der National League debütierte, wurde er mit Komplimenten überhäuft. Rückblickend haben Nando Eggenberger (24) diese Lobeshymnen wohl mehr geschadet als geholfen. Denn immer wieder ist seine Karriere ins Stocken geraten, und er wurde zum Problemfall. Weil er sich selbst in anderen – besseren – Rollen sieht, als er auf dem Eis tatsächlich bekommt. Das muss sich Eggenberger eingestehen.
Im Mai war klar, dass der einstige U20-Nati-Captain erneut das Team wechseln würde. Im Rahmen eines Spielertauschs nahm ihn der EVZ von Ambri auf, Tim Muggli (21) ging den umgekehrten Weg. «Es war nicht mein Ziel, schon wieder den Klub zu wechseln. Ich wollte nicht einfach abhauen, sondern mich durchbeissen», erzählt der 24-Jährige. Doch bei Ambri lief es nicht wunschgemäss. Wie schon davor bei den Lakers und Davos.
Eggenberger betrieb Selbstreflexion
Nach seiner Rückkehr 2019 aus der kanadischen Juniorenliga und einer bärenstarken Saison mit den Oshawa Generals wurde Eggenberger als 20-Jähriger HCD-Assistenzcaptain. Er wollte zu viel. Die Davoser schoben ihn sogar in die Swiss League zu den Ticino Rockets ab, dann übernahm ihn der SCRJ, der ihn drei Jahre später an Ambri auslieh. In Gesprächen zwischen den Leventinern und den Zugern kristallisierte sich heraus, dass nach einer Saison der Tausch für alle Parteien eine gute Option war.
«Ich sprach mit Dan Tangnes und er zeigte mir auf, welche Rolle er für mich vorsieht», so Eggenberger. Der EVZ-Trainer attestierte seinem neuen Stürmer ebenfalls Talent und Potenzial, glaubte aber auch, dass dessen Selbstwahrnehmung eine falsche und sich selbst gegenüber eine unfaire gewesen ist. Eggenberger nahm sich im Sommer die Zeit, um zu reflektieren und ehrlich mit sich selbst zu sein. Zwar überzeugte er schon in der Vergangenheit durch offene Beurteilungen seiner Leistungen, «aber jetzt nehme ich mir die Veränderungen nicht nur vor, sondern glaube wirklich daran».
Er habe viel über seine Rolle als Spieler nachgedacht, dass er mit seinen Massen von 1,88 m und 92 kg mehr Zug aufs Tor generieren und seinen Körper besser einsetzen soll. «Ich will aufs Eis bringen, was ich am besten kann.» Der Unterschied zu früher? Da dachte Eggenberger, er könne der coole Spielmacher sein, «ich wollte der geile ‹Siech› sein und habe mich selbst dabei etwas verloren», sagt er ehrlich. «Jetzt bin ich im Reinen mit mir.»
Der nächste Neustart also – aber mit der tiefen Einsicht. Eggenberger ist (noch) nicht auf Tore oder Punkte fokussiert, sondern darauf, sich mit Konstanz Spielminuten und den Platz in der Aufstellung zu erarbeiten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |