Kaum war die Tickets für die heutige Finalissima gegen die ZSC Lions gestern Mittag erhältlich, waren sie auch schon wieder weg. Und wenig später schossen die Preise auf dem Schwarzmarkt in exorbitante Höhen. Da wurden tatsächlich 1000 Franken für einen Tribünenplatz geboten. Der HC Lugano organisiert nun ein Public Viewing in der Trainingshalle Reseghina mit 1100 Plätzen.
Im Tessin, oder besser gesagt in jenem Teil des Kantons, der sich Lugano und nicht etwa Rivale Ambri verschrieben hat, grassiert das Hockey-Fieber. Dabei ist die italienisch-sprachige Schweiz ohnehin schon weit überproportional im Spitzenhockey vertreten. Sie stellt ein Sechstel der National League, aber nicht einmal 5 Prozent der Bevölkerung.
Nirgends pumpt das Hockey-Herz so stark wie im Tessin. Und jetzt träumen sie am Fusse des Monte Bre vom Titel.
Als würde ein Fluch auf dem Klub liegen
Zwölf Jahre ist es her, seit Lugano letztmals Meister wurde. Damals erstrahlte der Klub noch im Glanz von Artisten wie Petteri Nummelin, Ville Peltonen und Glen Metropolit. Es war der letzte Auftritt des «Grande Lugano», Davos blieb im Final chancenlos, gewann nur ein Spiel.
Danach folgten für die Bianconeri dunkle Jahre. Als würde ein Fluch auf dem Klub liegen, der auf dem Weg zum Titel einen Trainerwechsel – Harold Kreis/Ivano Zanatta für Larry Huras – brauchte, um im Viertelfinal die Wende gegen Rivale Ambri zu schaffen.
Erst vor zwei Jahren gewann Lugano erstmals wieder eine Playoff-Serie – und zog dann in den Final ein. Doch gegen Bern reichte es nicht. Die Emotionen schlugen dabei hoch. In der Randregion fühlte man sich wieder gegen die mächtigen Deutschschweizer wieder einmal benachteiligt. Präsidentin Vicky Mantegazza hatte alle Hände voll zu tun, die Gemüter zu beruhigen.
Doch jetzt scheint die Hockey-Sonne wieder im Tessin. Mit einem Team, das nichts vom Glanz der Meister von 2006 hat, aber zusammenhält wie Pech und Schwefel. Und Lugano hat mit Elvis Merzlikins einen starken Goalie sowie mit Maxim Lapierre, Jani Lajunen und Goalgetter Gregory Hofmann eine effiziente Paradelinie, die den Zürchern Bauchschmerzen bereitet.
«Wenn du die Energie auf der Bank spürst, dass jeder fokussiert ist und daran glaubt und mehr als hundert Prozent zu geben bereit ist, dann ist nichts unmöglich», sagt Verteidiger Philippe Furrer, der zu Fribourg wechseln wird. «Dies war bei uns am Mittwoch so, genauso wie am letzten Samstag und wird auch am Freitagabend so sein.»
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Das sagen die Tessiner Promis:
Kubilay Türkyilmaz: «Der Titel wäre für die Region enorm wichtig. Er würde Enthusiasmus entfachen, der weit über den Sport hinausgeht.»
Ignazio Cassis: «Forza Lugano! Wenn ich es geschafft habe, Bundesrat zu werden, könnt ihr auch Schweizer Meister werden. Das ist das Jahr des Tessins.»
Christa Rigozzi: «Zürich ist meine zweite Heimat, ich liebe die Stadt. Aber als Tessinerin schlägt mein Herz für Lugano. Sie hätten es verdient,den Titel zu holen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |