Cassis und Tessiner Promis vor Hockey-Showdown
«Ich wurde Bundesrat, also könnt ihr auch Meister werden»

Zwei Matchpucks hat Lugano gegen die ZSC Lions abgewehrt. Jetzt rüstet man sich im Tessin für die Meisterfeier vom Freitag.
Publiziert: 27.04.2018 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:02 Uhr
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Kubilay Türkyilmaz, Christa Rigozzi und Ignazio Cassis (v.l.) drücken heute ihren Luganesi die Daumen.
Foto: Fotomontage BLICK
Stephan Roth und Maurizio Urech

Kaum war die Tickets für die heutige Finalissima gegen die ZSC Lions gestern Mittag erhältlich, waren sie auch schon wieder weg. Und wenig später schossen die Preise auf dem Schwarzmarkt in exorbitante Höhen. Da wurden tatsächlich 1000 Franken für einen Tribünenplatz geboten. Der HC Lugano organisiert nun ein Public Viewing in der Trainingshalle Reseghina mit 1100 Plätzen.

Im Tessin, oder besser gesagt in jenem Teil des Kantons, der sich Lugano und nicht etwa Rivale Ambri verschrieben hat, grassiert das Hockey-Fieber.  Dabei ist die italienisch-sprachige Schweiz ohnehin schon weit überproportional im Spitzenhockey vertreten. Sie stellt ein Sechstel der National League, aber nicht einmal 5 Prozent der Bevölkerung.

Nirgends pumpt das Hockey-Herz so stark wie im Tessin. Und jetzt träumen sie am Fusse des Monte Bre vom Titel.

Als würde ein Fluch auf dem Klub liegen

Zwölf Jahre ist es her, seit Lugano letztmals Meister wurde. Damals erstrahlte der Klub noch im Glanz von Artisten wie Petteri Nummelin, Ville Peltonen und Glen Metropolit. Es war der letzte Auftritt des «Grande Lugano», Davos blieb im Final chancenlos, gewann nur ein Spiel.

Danach folgten für die Bianconeri dunkle Jahre. Als würde ein Fluch auf dem Klub liegen, der auf dem Weg zum Titel einen Trainerwechsel – Harold Kreis/Ivano Zanatta für Larry Huras – brauchte, um im Viertelfinal die Wende gegen Rivale Ambri zu schaffen.

Erst vor zwei Jahren gewann Lugano erstmals wieder eine Playoff-Serie – und zog dann in den Final ein. Doch gegen Bern reichte es nicht. Die Emotionen schlugen dabei hoch. In der Randregion fühlte man sich wieder gegen die mächtigen Deutschschweizer wieder einmal benachteiligt. Präsidentin Vicky Mantegazza hatte alle Hände voll zu tun, die Gemüter zu beruhigen.

Doch jetzt scheint die Hockey-Sonne wieder im Tessin. Mit einem Team, das nichts vom Glanz der Meister von 2006 hat, aber zusammenhält wie Pech und Schwefel. Und Lugano hat mit Elvis Merzlikins einen starken Goalie sowie mit Maxim Lapierre, Jani Lajunen und Goalgetter Gregory Hofmann eine effiziente Paradelinie, die den Zürchern Bauchschmerzen bereitet.

«Wenn du die Energie auf der Bank spürst, dass jeder fokussiert ist und daran glaubt und mehr als hundert Prozent zu geben bereit ist, dann ist nichts unmöglich», sagt Verteidiger Philippe Furrer, der zu Fribourg wechseln wird. «Dies war bei uns am Mittwoch so, genauso wie am letzten Samstag und wird auch am Freitagabend so sein.»

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Tolle Kulisse im Zürcher Hallenstadion!
Foto: freshfocus

*****

Das sagen die Tessiner Promis:

Kubilay Türkyilmaz: «Der Titel wäre für die Region enorm wichtig. Er würde Enthusiasmus entfachen, der weit über den Sport hinausgeht.»

Ignazio Cassis: «Forza Lugano! Wenn ich es geschafft habe, Bundesrat zu werden, könnt ihr auch Schweizer Meister werden. Das ist das Jahr des Tessins.»

Christa Rigozzi: «Zürich ist meine zweite Heimat, ich liebe die Stadt. Aber als Tessinerin schlägt mein Herz für Lugano. Sie hätten es verdient,den Titel zu holen.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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