Die Schwalben-Epidemie ist in der National League nicht zu stoppen. Nun wurden wieder zwei Stars erwischt, die mit Schauspielerei die Schiedsrichter täuschten. Sowohl Joni Ortio als Daniel Winnik wurden mit einer Busse von 2000 Franken belegt.
Beim ZSC-Goalie hatte die Schiedsrichter-Abteilung folgenden Sachverhalt zur Anzeige gebracht: «Der Spieler Herzog Fabrice des HC Davos hat den Torhüter Joni Ortio mit einem kleinen Rempler im Torhüterkreis attackiert. Der Spieler Herzog wurde korrekterweise mit einer 2-Minuten-Strafe von den Schiedsrichtern für Torhüterbehinderung bestraft. Torhüter Ortio hat den Sturz aber eklatant und unnötigerweise dramatischer aussehen lassen, indem er sich theatralisch auf das Eis fallen gelassen hat.»
«Das Hinfallen wirkt ziemlich steif und unnatürlich»
Einzelrichter Stefan Müller führt aus: «Aus dem beigelegten Video ergibt sich, dass der Beschuldigte rund 13 Sekunden vor der Verlängerungs einemGegenspieler in den Laufweg steht. Dabei wird der Beschuldigte am rechten Schlittschuh touchiert. Von einer Attacke kann dabei nicht gesprochen werden. In der Folge fällt der Beschuldigte hin und dreht sich dabei um die eigene Achse.» Selbst wenn man davon ausgehe, dass der Beschuldigte in der fraglichen Szene gefoult werde, «vermag dies keinesfalls sein Verhalten zu rechtfertigen. Zunächst steht er dem Gegenspieler in den Laufweg und nimmt da den leichten Kontakt in Kauf, um hinzufallen. Das Hinfallen wirkt dabei ziemlich steif und unnatürlich.»
Ortios Theatereinlage brachte den ZSC Lions das Powerplay ein, das sie in der Overtime zum 5:4-Siegestreffer nutzten.
«Berührung des Stockes eklatant verschönert»
Winnik fiel ebenfalls am 25. Januar negativ auf. «Berns Andrew Ebbett hat seinen Gegenspieler Daniel Winnik mit seinem Stock leicht im Gesicht touchiert. Der Spieler Ebbett wurde korrekterweise mit einer 2-Minuten-Strafe von den Schiedsrichtern für hohen Stock bestraft», schildert die Schiedsrichter-Abteilung. «Winnik hat aber die Berührung des Stockes eklatant verschönert, indem er auf das Eis fiel und sich schmerzverzerrt das Gesicht hielt. Winnik hat sich bei dieser Aktion keine Verletzung zugezogen und konnte am Spiel ohne Beeinträchtigung weiter teilnehmen.»
Auch beim Servette-Stürmer stimm Richter Müller zu: «Aus dem beigelegten Video ergibt sich, dass der Beschuldigte von seinem Gegenspieler mit dem Stock im Gesicht getroffen wird. In der Folge wirft der Beschuldigte seinen Kopf leicht verzögert nach hinten, fasst sich mit dem linken Handschuh ins Gesicht, fällt hin und dreht sich dabei einmal um die eigene Achse.»
Weiter schreibt er in seinem Urteil: «Es ist auch normal, dass man sich bei einem solchen Foul reflexartig ins Gesicht fasst, weil man erschrickt. Die Art und Weise des Hinfallens ist vorliegend aber nicht zu rechtfertigen. Der Beschuldigte nimmt den Kontakt wahr und lässt sich in einer übertrieben theatralischen Art fallen.»
Vor Ortio und Winnik waren bereits zwölf NL-Spieler, der für eine Schwalbe oder ähnliches gebüsst worden: Raffaele Sannitz (beide Lugano), Marco Maurer (Servette), Aaron Palushaj (Davos), Killian Mottet (Fribourg), Atte Ohtamaa (damals noch Lugano), Jan Mursak (Bern), Cody Almond (Lausanne), Mauro Dufner (SCRJ Lakers), Christoph Bertschy (Lausanne), Marco Müller (Ambri) und Samuel Kreis (Biel) und Dominic Lammer (Lugano). (sr)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |